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Frankfurter Flughafen
Toxikologe: Schadstoffe aus Flugzeugabgasen falsch berechnet
Die Anwohner rund um den Frankfurter Flughafen werden möglicherweise erheblich stärker durch Schadstoffe aus Flugzeugabgasen belastet, als bisher bekannt ist. Das berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe.
In einer Analyse erhebt der Toxikologe Hermann Kruse von der Universität Kiel schwere Vorwürfe gegen die Verfasserin des zentralen toxikologischen Gutachtens, auf dessen Grundlage der Flughafenbetreiber Fraport 2007 die Genehmigung zum Bau der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen erhielt. Im Fraport-Gutachten seien "plumpe Rechenfehler" gemacht worden, die zu viel zu niedrigen Werten bei der Ermittlung der Belastung durch giftiges Stickstoffdioxid führten, sagte Kruse dem Nachrichtenmagazin. Zudem würden die Risiken durch krebserzeugende Anteile der Flugzeugabgase wie Benzol unterschätzt oder "abgetan". Das gefährliche Zusammenwirken verschiedener Giftstoffe werde in der toxikologischen Bewertung gar nicht berücksichtigt. Die Würzburger Anwaltskanzlei Wolfgang Baumann, die Flughafen- Anlieger aus Frankfurt am Main vertritt, wirft den Fraport-Gutachtern "Wissenschaftsbetrug" vor. Die Anwälte fordern das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig auf, das Thema Schadstoffe aus Flugzeugabgasen in der am 13. März angesetzten Revisionsverhandlung über die Rechtmäßigkeit der Genehmigung zum Ausbau des Flughafens zu überprüfen. Fraport hält das kritisierte Gutachten weiterhin für "wasserdicht". Bei der Kritik des Kieler Toxikologen müsse es sich um ein "Missverständnis" handeln, sagte die zuständige Umweltexpertin des Unternehmens.
Der grüne Landtagsabgeordnete Frank Kaufmann fordert die Landesregierung auf, eine Studie Kruses aus dem Jahr 1999 zu veröffentlichen, die damals "in der Schublade" verschwunden sei.
„Alle Fakten müssen auf den Tisch“, so Kaufmann. „Es stellt sich die Frage, warum die Landesregierung das Gutachten seit mehr als zehn Jahren in der Schublade liegen ließ.“
Der grüne Landtagsabgeordnete Frank Kaufmann fordert die Landesregierung auf, eine Studie Kruses aus dem Jahr 1999 zu veröffentlichen, die damals "in der Schublade" verschwunden sei.
„Alle Fakten müssen auf den Tisch“, so Kaufmann. „Es stellt sich die Frage, warum die Landesregierung das Gutachten seit mehr als zehn Jahren in der Schublade liegen ließ.“
27. Februar 2012, 06.20 Uhr
red
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