Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Finanzen

Kaltgestellte Steuerfahnder klagen Psychiater an

Vier hessische Steuerfahnder haben Klage gegen einen Frankfurter Psychiater eingereicht, der ihnen einst ungerechtfertigt Dienstunfähigkeit bescheinigte. Sie verlangen Schadensersatz.
Es ist eine tragische Geschichte, die die Journalistin Ursula Ott im aktuellen Journal Frankfurt so schildert: "Diese Frankfurter Steuerfahnderin ist eine ganz beeindruckende Frau mit einem hohen Gerechtigkeitssinn. Deswegen war sie wohl auch so erfolgreich, sie und ihr Team haben dem Staat Hunderte Millionen Euro eingebracht. Zu erfolgreich. Sie ist richtig gemobbt worden. Diese Frau, die schon als Kind Finanzbeamtin werden wollte, sagte mir, dass sie ihr Vertrauen in den Staat verloren hat."

Ursula Ott hat die Fahnderin für ihr Buch "Total besteuert" getroffen. Wie das Magazin Spiegel berichtet, klagen die Beamtin und drei ihrer Kollegen nun gegen den psychiatrischen Gutachter, der ihnen einst eine dauerhafte Dienstunfähigkeit bescheinigte und verlangen Schadensersatz für entgangene Verdienste. Das Regierungspräsidium verweigerte ihnen diesen bislang. Die Fahnder rechnen mit sechsstelligen Schadenssummen, die ihnen durch ihre Zwangspensionierung auf der Grundlage unlauter erstellter Gutachten entgangen sind.

Was war passiert? Die Fahnder wollten damals eine Anweisung nicht mittragen, nach denen Steuerabflüsse ins Ausland unter 250.000 Euro nicht verfolgt werden sollten. Der Psychiater wurde schließlich eingeschaltet und stellte "Anpassungsstörungen" oder "paranoidquerulatorische Entwicklungen" fest. Ein Berufsgericht in Gießen verwarf die fragwürdigen Gutachten Ende 2009 und verurteilte den Psychiater zu einer Geldbuße von 12.000 Euro. Inzwischen erkennt auch das Land Hessen die Unbrauchbarkeit der Gutachten an. Das zuständige Regierungspräsidium in Gießen verwehrt den Fahndern jedoch eine Entschädigung mit der Begründung, sie hätten nicht rechtzeitig Rechtsmittel gegen die Gutachten und die Zwangspensionierung eingelegt. Die Rolle der Landesregierung bei dem Fall ist bislang ungeklärt, trotz vieler Untersuchungsausschuss-Sitzungen.

Warum Steuerfahnder viel Zeit in kleine Fische investieren, erfahren Sie im aktuellen Journal Frankfurt (Ausgabe 3/2011) im Interview mit Ursula Ott.
 
24. Januar 2011, 07.33 Uhr
nil
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Der Frankfurter Frauennotruf legt seinen Jahresbericht für 2023 vor. Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, ein neu aufkommendes Thema ist die „smarte“ Gewalt.
Text: Lukas Mezler / Foto: Symbolbild © Adobestock/Tinnakorn
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
23. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Deutsches Jazzfestival 2024
    Hessischer Rundfunk | 19.00 Uhr
  • Peter Kraus
    Alte Oper | 19.30 Uhr
  • The Brew
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Noche de Salsa
    Brotfabrik | 21.00 Uhr
  • Queer Meetup
    Schlosskeller im Residenzschloss | 20.00 Uhr
  • MittwochsTanzParty
    KFZ | 19.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Melanie Raabe
    Literaturhaus Villa Clementine | 19.30 Uhr
  • Ulrich Sonnenschein
    Hochbunker | 19.00 Uhr
  • Unheim
    Schauspiel Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • 1974 – Abba, Fussball, Energiekrise
    Freilichtmuseum Hessenpark | 09.00 Uhr
  • Alexandra Tretter
    Jacky Strenz | 14.00 Uhr
  • Arie van Selm
    Kunsthalle Darmstadt | 11.00 Uhr
Kinder
  • Ophelias Schattentheater
    Theaterhaus | 11.00 Uhr
  • dokola pokola
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 10.00 Uhr
  • Sterntaler
    Galli Theater Wiesbaden | 16.00 Uhr
und sonst
  • Sunset X Skyline-Tour
    Primus-Linie | 19.00 Uhr
  • 101 Frauenorte – Frankfurt aus der weiblichen Perspektive
    Frankfurter Stadtevents | 18.00 Uhr
  • Das historische Ensemble der ehemaligen P.P. Heinz Ölfabrik
    Die Fabrik | 17.30 Uhr
Freie Stellen