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Drogentrends 2012 in Frankfurt

Was ist „in“ bei Frankfurts Schülern

Cannabis ist nach wie vor die Jugenddroge in Frankfurt. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Drogenstatistik. Die Studie informiert jährlich über Substanzen, die bei Frankfurter Schülern im Trend liegen.
„Nicht alles ist schlimmer geworden“, sagt die Leiterin des Drogenreferats Regina Ernst auf der Präsentation der Drogentrendstudie Monitoring System Drogentrends 2012 (MoSyD) am Donnerstag. Die erfreulichste Erkenntnis verkündete Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne): „Jugendliche Menschen fangen 2012 mit dem Rauchen, Kiffen und Trinken in einem fortgeschriteneren Alter an, als im vergangenen Jahr.“

Seit 2002 beauftragt das Drogenreferat der Stadt das Center for Drug Research der Goethe-Universität mit einer jährlichen repräsentativen Studie, die einen Gesamtüberblick über den Drogenkonsum in der Stadt gibt. Frankfurt ist die einzige Stadt in Deutschland, die solch ein jährliches Drogen-Monitoring durchführt. Auch 2012 wurden hierfür 1.001 Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren zu ihren Drogenerfahrungen und zum Konsumverhalten befragt. Während die Jugendlichen im Jahr 2011 im Durschnitt mit 12,8 Jahren Zigaretten probiert haben, griffen sie 2012 immerhin erst mit 14 das erste Mal zum Glimmstängel. Die Zahl derjenigen, die im vergangenen Monat mindestens einmal angetrunken oder betrunken waren, fiel im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 43 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit dem Konsum von Cannabis und harten Drogen. Allerdings wird Cannabis wieder häufiger geraucht als in den vergangenen Jahren: 2012 haben 38 Prozent der Befragten die Droge schon einmal probiert, 19 Prozent im vergangenen Monat und 7 Prozent konsumieren mindestens zehnmal innerhalb von 30 Tagen.

Die Zahl der Jugendlichen, die illegale Drogen – Cannabis ausgenommen – konsumieren, ist seit 2007 mit neun Prozent konstant geblieben. Immerhin zehn Prozent der Schüler haben noch nie zu Drogen – weder illegalen noch legalen – gegriffen. Ernüchternd hingegen ist, dass seit zwei Jahren die 30 Tagesabstinenz rückläufig ist. Demnach werden alle Substanzen häufiger konsumiert, als es noch im Jahr 2011 der Fall war. Zwar gab jeder Vierte an, im vergangenen Monat abstinent gewesen zu sein, dafür fällt jeder fünfte Proband in die Gruppe des riskanten und intensiven Konsums.

Neben dem Konsum von illegalen und legalen Drogen gibt die Studie auch Aufschluss über die Glücksspiel- und Mediennutzung. Dabei zeigt sich, dass vor allem das Thema Glückspiel immer mehr an Bedeutung gewinnt. Bereits zehn Prozent der Schüler spielen mehr als einmal pro Woche. Davon nutzen sieben Prozent Spielautomaten. Vor allem männliche Schüler verfallen dem Glücksspiel: 20 Prozent der Männer und 2 Prozent der Frauen spielen regelmäßig.

„Auch die Mediennutzung ist ein wichtiges Thema“, erklärt Renate Lind-Krämer, stellvertretende Leiterin des Drogenreferats. „Ob es eine Sucht ist, darüber streiten sich die Experten. Zumindest gibt es in Frankfurt unkontrollierten Medienkonsum.“ Deshalb wurden die Schüler nach ihrer Fernseh-, Computer- und Internetnutzung gefragt. Herausgekommen ist, dass weniger ferngesehen wird, als in den Jahren zuvor: Durchschnittlich 8,8 Stunden verbringen Jugendliche wöchentlich vor der Mattscheibe. Das Internet nutzen täglich 88 Prozent und auch Facebook erfreut sich unter den Befragten großer Beliebtheit: 90 Prozent rufen die Seite auf. 70 Prozent davon täglich. Die Studie zeigt auch die zunehmende Bedeutung von Smartphones. 83 Prozent der Jugendlichen verfügen über solch ein Handy und 67 Prozent sind im Besitz einer Internetflatrate.
Fast jährlich gibt es neue Entwicklungen, die wiederum neue Herausforderungen ergeben. Die MoSyD-Studie hilft dabei, „Trends mit Daten zu belegen. Seit der Studie kann man sich auf Zahlen stützen und Rückschlüsse ziehen, welche Hilfsangebote benötigt werden. Sie ist wichtig, um Präventionsmaßnahmen zu entwickeln“, so Heilig. „Außerdem ist die Untersuchung hilfreich um zu sehen, was uns in der Zukunft erwartet.“ So stellt sich die Gesundheitsdezernentin am Ende der Präsentation die Frage: „Macht denn Facebook süchtig?“
 
16. August 2013, 07.47 Uhr
lam
 
 
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