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Die etwas andere Demo
„Sluts“ gegen Sexismus
Nein heißt Nein! Eine Anti-Vergewaltigungsbewegung aus Kanada erobert nun auch Frankfurt: der SlutWalk. Ein Marsch quer durch Frankfurt. Knappe Bekleidung ist erlaubt. Am Samstag geht's durch die City.
Am kommenden Samstag wird Frankfurt zum ersten Mal Schauplatz eines sogenannten „SlutWalks“, zu Deutsch: Schlampenmarsch. Die SlutWalks sind eine Bewegung das Beschuldigen von Opfern von Vergewaltigungen. Genau so ein Fall von "Victim-Blaming" war im Januar dieses Jahres Auslöser für den ersten SlutWalk gewesen: Der kanadische Polizeibeamte Michael Sanguinetti hatte an der Osgoode Hall Law School der York University in Toronto bei einem Vortrag über Sicherheit und Verbrechensbekämpfung den Kommentar von sich gegeben, Frauen sollten aufhören sich wie Schlampen anzuziehen, um eine Vergewaltigung zu verhindern.
Es dauerte nicht lange, bis sich das Zitat verbreitete und es zu ersten Protesten kam. Als Antwort auf den Kommentar lautet das Motto der SlutWalks: „No matter who I am and what I wear: No means No“ („Egal wer ich bin oder was ich trage: Nein heißt Nein.“)
Mittlerweile ist daraus eine weltweite Bewegung geworden. Der erste deutsche SlutWalk fand am 23. Juli in Passau statt. Am kommenden Samstag finden zeitgleich mit Frankfurt auch in Berlin, Dortmund, Bielefeld, Hamburg, München und Stuttgart SlutWalks statt.
In Frankfurt werden rund 750 Teilnehmer am Treffpunkt gegenüber dem Hauptbahnhof erwartet, wie Clara berichtet. Sie ist eine der Organisatorinnen, ihren vollen Namen will sie nicht veröffentlicht wissen. Clara ruft auch Männer auf, sich zu beteiligen: „Jeder Mensch, der sich solidarisch zeigen möchte, ist auf dem SlutWalk willkommen. Geschlecht und Kleidung spielen keine Rolle. Männer waren auf jedem SlutWalk dabei. Schließlich sollen auch sie zeigen, dass sie gegen jede Form sexualisierter Gewalt sind.“
Kritiker werfen den SlutWalkern vor es ginge ihnen mehr um Sexyness, als um den Kampf gegen Sexismus. Die Aktivistinnen aber hoffen dem Begriff „Slut“ eine positive Konnotation zu verpassen.
Clara sagt: „Je mehr Menschen entschlossen sind rape culture ein Ende zu setzen, desto ermutigender ist es für uns und beweist, dass tiefsitzende Denkstrukturen aufgebrochen werden können und Veränderung möglich ist!“
Hinter der Organisation in Frankfurt stehen 15 bis 20 Personen. Einige hätten bereits Erfahrungen mit Demos. Sie gehören keiner Parteiorganisation an, begreifen sich aber als „queer-feministische, politische Gruppierung“, berichtet uns Clara. „Nach Frankfurt ist der SlutWalk über Social Media, Zeitungsinterviews gekommen. Von Berlin aus haben sich immer mehr Orgateams zusammengefunden, die in ihren Städten einen SlutWalk auf die Beine stellen. Es gab eine deutschlandweite Vernetzungsseite auf der sich Interessierte finden konnten.“
Der kanadische Polizist Michael Sanguinetti hat sich übrigens schon lange entschuldigt: Am 16.Februar gestand er, es sei ein unüberlegter, spontaner Kommentar gewesen, den er zutiefst bereue.
Es dauerte nicht lange, bis sich das Zitat verbreitete und es zu ersten Protesten kam. Als Antwort auf den Kommentar lautet das Motto der SlutWalks: „No matter who I am and what I wear: No means No“ („Egal wer ich bin oder was ich trage: Nein heißt Nein.“)
Mittlerweile ist daraus eine weltweite Bewegung geworden. Der erste deutsche SlutWalk fand am 23. Juli in Passau statt. Am kommenden Samstag finden zeitgleich mit Frankfurt auch in Berlin, Dortmund, Bielefeld, Hamburg, München und Stuttgart SlutWalks statt.
In Frankfurt werden rund 750 Teilnehmer am Treffpunkt gegenüber dem Hauptbahnhof erwartet, wie Clara berichtet. Sie ist eine der Organisatorinnen, ihren vollen Namen will sie nicht veröffentlicht wissen. Clara ruft auch Männer auf, sich zu beteiligen: „Jeder Mensch, der sich solidarisch zeigen möchte, ist auf dem SlutWalk willkommen. Geschlecht und Kleidung spielen keine Rolle. Männer waren auf jedem SlutWalk dabei. Schließlich sollen auch sie zeigen, dass sie gegen jede Form sexualisierter Gewalt sind.“
Kritiker werfen den SlutWalkern vor es ginge ihnen mehr um Sexyness, als um den Kampf gegen Sexismus. Die Aktivistinnen aber hoffen dem Begriff „Slut“ eine positive Konnotation zu verpassen.
Clara sagt: „Je mehr Menschen entschlossen sind rape culture ein Ende zu setzen, desto ermutigender ist es für uns und beweist, dass tiefsitzende Denkstrukturen aufgebrochen werden können und Veränderung möglich ist!“
Hinter der Organisation in Frankfurt stehen 15 bis 20 Personen. Einige hätten bereits Erfahrungen mit Demos. Sie gehören keiner Parteiorganisation an, begreifen sich aber als „queer-feministische, politische Gruppierung“, berichtet uns Clara. „Nach Frankfurt ist der SlutWalk über Social Media, Zeitungsinterviews gekommen. Von Berlin aus haben sich immer mehr Orgateams zusammengefunden, die in ihren Städten einen SlutWalk auf die Beine stellen. Es gab eine deutschlandweite Vernetzungsseite auf der sich Interessierte finden konnten.“
Der kanadische Polizist Michael Sanguinetti hat sich übrigens schon lange entschuldigt: Am 16.Februar gestand er, es sei ein unüberlegter, spontaner Kommentar gewesen, den er zutiefst bereue.
11. August 2011, 11.24 Uhr
Greta Zicari
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