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Club Voltaire im Kulturausschuss

„Das Damoklesschwert hat zugestochen“

Dem Club Voltaire soll die städtische Unterstützung von 7.000 Euro gestrichen werden. Die Kürzung bedrohe die Existenz des alternativen Treffpunkts, warnten die Freunde des Club am Dienstag im Kulturausschuss.
Für Hainer Halberstadt ist der Club Voltaire mehr als ein bloßer Treffpunkt. Er ist eine Herzensangelegenheit. Vor 51 Jahren begründete Herr Halberstadt das kleine Zentrum der Diskussion in der Kleinen Hochstraße mit. Nun kämpft er für das Überleben seines Clubs: „Fritz Rau war ein Freund des Hauses. Daniel Cohn-Bendit, Matthias Beltz: die waren hier Zuhause und nicht in den Türmen drum herum, deren Ideologie sich die Stadt immer mehr zu eigen macht.“ Heiner Halberstadt hielt eine flammende Rede im Kulturausschuss, der am Montag in der Alten Oper tagte. Er erinnerte daran, dass der Suhrkamp-Verlag seine international renommierten Gäste immer in den Club lotste. Dass der Club Voltaire seinen Namen nicht von ungefähr habe und stets ein Ort für freie Meinungsäußerung gewesen sei – auch wenn man die Meinung nicht unbedingt teilen müsse. „Die Streichung der Mittel kann ich nur als politische Maßnahme verstehen, die kritisches Denken verbieten will, statt zu hören“, so Herr Halberstadt. Es schwang ein wenig Verzweiflung mit im Appell des Mitbegründers, der den Club bedroht sieht. „Unter Hilmar Hoffmann hätte es so etwas nicht gegeben. Herr Semmelroth, ich bin enttäuscht“, wandte er sich an den Kulturdezernenten.

Rund 40 Unterstützer und Feunde des Clubs waren in die Alte Oper gekommen, um für ihren Treffpunkt zu werben. Ulla Moser, die Vorsitzende des Vereins Club Voltaire, brachte es auf den Punkt: „Das ist keine Panikmache: Die Streichung gefährdet unsere Existenz.“ 7.000 Euro, so sehen es die Pläne des Kulturdezernenten Felix Semmelroth (CDU) vor, sollen dem Club an städtischer Unterstützung gestrichen werden. Eine Summe, die den Haushalt nicht konsolidieren werde, die aber in der Summe nötig sei. „Ich war nicht begeistert, diese Kürzung vorzuschlagen“, verteidigte sich denn auch Herr Semmelroth. Aber er sei eben gezwungen zu sparen. Und das an allen Ecken und Enden. „Ich bin überzeugt, dass das kritische Denken deshalb nicht aussterben wird“, sagt der Kulturdezernent. Die Stadt unterstütze etwa weiterhin das Institut für Sozialforschung, das auch ein Ort des kritischen Denkens sei. Und: Die Stadtverordnetenversammlung könne ja bei der Haushaltsdebatte gegen die Sparvorschläge stimmen.

Unterstützung erhielt der Club im Kulturausschuss von der Linken, den Piraten, der SPD und den Grünen. Auch wenn der Grünen-Sprecher Sebastian Popp etwas kryptisch davon sprach, dass man sich „seine Freunde leider nicht immer aussuchen könne“. Martin Kliehm (Piraten) ist es leid, dass über der Kultur ständig das Damoklesschwert des Haushalts schwebe. Felix Semmelroth sprach gar von der „diebischen Freude anderer Kollegen“ ob der geforderten Einschnitte im Kulturhaushalt. „Das Damoklesschwert schwebt nicht über der Kultur, Herr Kliehm. Das wäre ja schön. Es hat zugestochen!“, so der Kulturdezernent.
 
28. August 2013, 10.45 Uhr
ges
 
 
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