Bernhard Ochs verlässt nicht nur die SPD-Fraktion im Römer, sondern auch seine Partei. Über die Gründe will er nicht sprechen – nur, dass er von seinen Genossen mies behandelt wurde, klingt durch.

Bernhard Ochs ist in Bornheim bekannt wie ein bunter Hund. Der Politiker betreibt dort nicht nur ein kleines Heimatmuseum, er ist auch gefühlt in sämtlichen der über 100 Vereinen im Stadtteil. Auch über die Geschichte des "lustigen Dorfs" kann er wie kein zweiter Auskunft geben - oftmals in einer standesgemäßen Wachuniform gekleidet, aus der Zeit als Bernem noch unabhängig war. Ähnlich wie der Stadtteil so glaubte man sei auch die Partei eng mit der Person Ochs verwoben. Dass er mal, trotz allem gelegentlichen Ärger, aus der SPD austreten würde: undenkbar. Nun hat er es doch getan. "Es ist mir nicht leicht gefallen", sagt er und man glaubt das sofort. Über die Gründe schweigt er sich aus, nur dass es da so einen Vorfall gab vor einigen Wochen, das gibt er doch zu. Gemunkelt wird wiederum, dass die eigenen Genossen nicht gerade nett mit Herrn Ochs umgingen - und niemand ihm beisprang. Nun ist er aus der Fraktion ausgetreten, will künftig als Einzelkämpfer in der Stadtverordnetenversammlung weitermachen. Auch seiner Partei hat er den Rücken gekehrt - nach 37 Jahren Mitgliedschaft.