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Blockupy-Protest am Flughafen
Was lange dauert, wird letztlich erlaubt
Obwohl sich gegen 13 Uhr schon hunderte Demonstranten vor dem Flughafen-Terminal 1 versammelt hatten, dauerte es rund zwei Stunden bis der Protestzug in das Terminal durfte. In der B-Ebene gab es indes unschöne Szenen.
200 Demonstranten dürfen im Terminal 1 gegen den „Abschiebeflughafen Frankfurt“ protestieren. So hatte es der Verwaltungsgericht in Kassel verfügt, so wollten es Demonstranten und Polizei gleichermaßen handhaben. Dass etwa doppelt so viele Menschen mit Transparenten und Trommeln an den Airport gereist waren, verstand sich von selbst. Also war am Busbahnhof vor der Ankunftshalle B erst einmal Schluss. Der erste Versuch der Demonstranten, einfach ins Terminal zu marschieren, wurde unterbunden. Die Polizei formte eine einheitliche Linie und drängte die Protestler rabiat zurück. „Wo? Wo? Wo wart ihr in Rostock?“, schallte es daraufhin von den Demonstranten zur Gegenseite. Einzelne Teilnehmer klagten über den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. Die Leitung vor Ort weiß nichts von einem Einsatz von Pfefferspray will die Möglichkeit aber auch nicht ausschließen. Zumindest ein Fotograf einer großen Frankfurter Zeitung bestätigt, den scharfen Geschmack des Gases geschmeckt zu haben.
Die Polizei forderte die Aktivisten auf, 200 Menschen zu benennen, die rein dürfen. Die Demonstranten forderten die Polizei auf, 200 Menschen durchzulassen. Die Aufforderungen wurden der jeweiligen Gegenseite per Megafon mitgeteilt. So ging es ein paar Mal hin und her, ohne dass sich etwas rührte. Indes gerieten in der B-Ebene wohl Polizisten mit weiteren Demonstranten aneinander. Martin Kliehm (Piraten-Partei) war als Demobeobachter für den Römer vor Ort. Wie der Stadtverordnete berichtet, bildeten einige der Protestler eine Menschenkette, um den Zugang zum Terminal zu behindern. Einige Polizisten hätten die Blockade ziemlich rüde durchbrochen. „Die hätten doch auch erstmal fragen oder sagen können, dass sie durch wollen“, so Herr Kliehm. Stattdessen sei der Polizeizugführer „voll ausgerastet“ und habe begonnen, auf die Demonstranten einzuschlagen. Der Stadtverordnete beschwerte sich später bei einem Einsatzleiter über das rabiate Vorgehen.
Nach etwa zwei Stunden hatten sich Polizei und Demonstranten schließlich geeinigt. Wobei für Außenstehende ohnehin nicht ganz klar wurde, was denn nun das Problem überhaupt war. Die Polizei bildete ein Spalier und öffnete einen kleinen Weg durch die Absperrung. Die Demonstranten marschierten einzeln durch, die Polizei zählte mit. Nach dem 200. Demonstrant stellten die Beamten den Weg wieder zu. Das kleine Häufchen zog hinauf in die Abflughalle B, von allen Seiten umringt von Polizisten. „Das ist reine Schikane. Ziehen sie sich zurück“, forderten die Demonstranten. Und wahrhaftig schien es, als ließen die Beamten hernach ein, zwei Meter mehr Platz zwischen sich und den Protestzug, der endlich ins Rollen kam.
Die Demonstranten skandieren: „Bleiberecht! Überall! Kein Mensch ist illegal!“ und „No border! No nation! Stop deportation!“ Auf der Runde durchs Terminal kommt es noch zu ein, zwei kleinen Redegefechten, die Demonstranten dürfen aber ihres Weges ziehen. Vor der Bundespolizei am Flughafen gibt es eine kleine Zwischenkundgebung, zum Abschluss, zurück am Ausgangspunkt in der Halle B, lesen Demonstranten Briefe von Flüchtingen vor, um auf deren prekäre Situation aufmerksam zu machen. Das Resümee des ersten Protesttages von Demobeobachter Martin Kliehm: „Es gab einige Scharmützel, aber die waren die Ausnahme.“
Unsere komplette Berichterstattung finden Sie hier, Randnotizen und Live-Berichte drüben bei twitter.
Die Polizei forderte die Aktivisten auf, 200 Menschen zu benennen, die rein dürfen. Die Demonstranten forderten die Polizei auf, 200 Menschen durchzulassen. Die Aufforderungen wurden der jeweiligen Gegenseite per Megafon mitgeteilt. So ging es ein paar Mal hin und her, ohne dass sich etwas rührte. Indes gerieten in der B-Ebene wohl Polizisten mit weiteren Demonstranten aneinander. Martin Kliehm (Piraten-Partei) war als Demobeobachter für den Römer vor Ort. Wie der Stadtverordnete berichtet, bildeten einige der Protestler eine Menschenkette, um den Zugang zum Terminal zu behindern. Einige Polizisten hätten die Blockade ziemlich rüde durchbrochen. „Die hätten doch auch erstmal fragen oder sagen können, dass sie durch wollen“, so Herr Kliehm. Stattdessen sei der Polizeizugführer „voll ausgerastet“ und habe begonnen, auf die Demonstranten einzuschlagen. Der Stadtverordnete beschwerte sich später bei einem Einsatzleiter über das rabiate Vorgehen.
Nach etwa zwei Stunden hatten sich Polizei und Demonstranten schließlich geeinigt. Wobei für Außenstehende ohnehin nicht ganz klar wurde, was denn nun das Problem überhaupt war. Die Polizei bildete ein Spalier und öffnete einen kleinen Weg durch die Absperrung. Die Demonstranten marschierten einzeln durch, die Polizei zählte mit. Nach dem 200. Demonstrant stellten die Beamten den Weg wieder zu. Das kleine Häufchen zog hinauf in die Abflughalle B, von allen Seiten umringt von Polizisten. „Das ist reine Schikane. Ziehen sie sich zurück“, forderten die Demonstranten. Und wahrhaftig schien es, als ließen die Beamten hernach ein, zwei Meter mehr Platz zwischen sich und den Protestzug, der endlich ins Rollen kam.
Die Demonstranten skandieren: „Bleiberecht! Überall! Kein Mensch ist illegal!“ und „No border! No nation! Stop deportation!“ Auf der Runde durchs Terminal kommt es noch zu ein, zwei kleinen Redegefechten, die Demonstranten dürfen aber ihres Weges ziehen. Vor der Bundespolizei am Flughafen gibt es eine kleine Zwischenkundgebung, zum Abschluss, zurück am Ausgangspunkt in der Halle B, lesen Demonstranten Briefe von Flüchtingen vor, um auf deren prekäre Situation aufmerksam zu machen. Das Resümee des ersten Protesttages von Demobeobachter Martin Kliehm: „Es gab einige Scharmützel, aber die waren die Ausnahme.“
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31. Mai 2013, 19.44 Uhr
ges
Fotogalerie: Blockupy Airport
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17. Oktober 2024
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