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Theodor-W.-Adorno-Preis
Auszeichnung für Klaus Theweleit
Der Schriftsteller und Kulturtheoretiker Klaus Theweleit wird in diesem Jahr mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Der 79-Jährige sei einer der bedeutendsten deutschsprachigen Literatur- und Kulturtheoretiker, heißt es in der Begründung.
Der diesjährige Theodor-W.-Adorno-Preis geht an den Schriftsteller und Kulturtheoretiker Klaus Theweleit. Das teilte die Stadt Frankfurt am Mittwoch mit. Theweleit sei einer der bedeutendsten deutschsprachigen Literatur- und Kulturtheoretiker, so die Stadt. Der 79-Jährige soll die Auszeichnung am 11. September, dem Geburtstag Adornos, in der Paulskirche feierlich übergeben bekommen.
Klaus Theweleit wurde 1942 in Ostpreußen geboren. Sein zweibändiges Werk „Männerphantasien“ aus dem Jahr 1977, in dem sich Theweleit mit der Körperpolitik des Faschismus beschäftigt, gilt seit seinem Erscheinen als „Standardwerk kritischer Gesellschaftstheorie“, so die Stadt. Spiegel-Gründer Rudolf Augstein verfasste damals eine achtseitige Rezension über Theweleits Werk und bezeichnete es als „vielleicht die aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres“. In seinem ebenfalls dreiteiligen Werk „Buch der Könige“ befasste er sich mit Machtverhältnissen in der Kunstproduktion in Literatur und Musik und bekam dafür, wie auch für das 2013 folgende „Buch der Königstöchter“ viel Beachtung.
Theweleit sei einer der einflussreichsten und zugleich originellsten Kultur- und Literaturtheoretiker, begründet das Kuratorium des Preises, dem neben Vertreter:innen der Wissenschaft unter anderem Kulturdezernentin Ina Hartwig und Oberbürgermeister Peter Feldmann (beide SPD) angehören, seine Entscheidung. „Seit den 70er Jahren arbeitet Theweleit konsequent an Themenkomplexen, die bis in die unmittelbare Gegenwart hineinwirken. Die Verpanzerung des soldatischen Körpers als Abwehr des Weiblichen ist der Nukleus seines auch von der eigenen Generationserfahrung geprägten Denkens. Vom soldatischen Körper des Faschismus bis zum rechtsradikalen ‚weißen Terror‘ unserer Tage zeichnet Theweleits Kontinuitätslinien nach. Wie Adorno überschreitet er, so spielerisch wie ernst, die Grenzen der Wissenschaft. Sein wucherndes Narrativ, das von den dunkelsten Seiten der Menschheit handelt, zielt letztlich auf einen Akt der Befreiung, die das Bekenntnis zu Kunst und Sinnlichkeit einschließt“, so das Kuratorium weiter.
Der Theodor-W.-Adorno-Preis wird seit 1977 alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt „als Anerkennung für hervorragende Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film“ vergeben. Die Auszeichnung, die vom ehemaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann ins Leben gerufen wurde, ist mit 50 000 Euro dotiert. Zuletzt bekam 2018 die Regisseurin Margarethe von Trotta den Preis. Von Trotta war nach der Philosophin und Literaturwissenschaftlerin Judith Butler die zweite Frau, die mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis geehrt wurde. Unter den Preisträger:innen finden sich außerdem Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas, Dirigent und Komponist Pierre Boulez, Filmregisseur Jean-Luc Godard, Philosoph Jacques Derrida und Komponist György Ligeti.
Klaus Theweleit wurde 1942 in Ostpreußen geboren. Sein zweibändiges Werk „Männerphantasien“ aus dem Jahr 1977, in dem sich Theweleit mit der Körperpolitik des Faschismus beschäftigt, gilt seit seinem Erscheinen als „Standardwerk kritischer Gesellschaftstheorie“, so die Stadt. Spiegel-Gründer Rudolf Augstein verfasste damals eine achtseitige Rezension über Theweleits Werk und bezeichnete es als „vielleicht die aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres“. In seinem ebenfalls dreiteiligen Werk „Buch der Könige“ befasste er sich mit Machtverhältnissen in der Kunstproduktion in Literatur und Musik und bekam dafür, wie auch für das 2013 folgende „Buch der Königstöchter“ viel Beachtung.
Theweleit sei einer der einflussreichsten und zugleich originellsten Kultur- und Literaturtheoretiker, begründet das Kuratorium des Preises, dem neben Vertreter:innen der Wissenschaft unter anderem Kulturdezernentin Ina Hartwig und Oberbürgermeister Peter Feldmann (beide SPD) angehören, seine Entscheidung. „Seit den 70er Jahren arbeitet Theweleit konsequent an Themenkomplexen, die bis in die unmittelbare Gegenwart hineinwirken. Die Verpanzerung des soldatischen Körpers als Abwehr des Weiblichen ist der Nukleus seines auch von der eigenen Generationserfahrung geprägten Denkens. Vom soldatischen Körper des Faschismus bis zum rechtsradikalen ‚weißen Terror‘ unserer Tage zeichnet Theweleits Kontinuitätslinien nach. Wie Adorno überschreitet er, so spielerisch wie ernst, die Grenzen der Wissenschaft. Sein wucherndes Narrativ, das von den dunkelsten Seiten der Menschheit handelt, zielt letztlich auf einen Akt der Befreiung, die das Bekenntnis zu Kunst und Sinnlichkeit einschließt“, so das Kuratorium weiter.
Der Theodor-W.-Adorno-Preis wird seit 1977 alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt „als Anerkennung für hervorragende Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film“ vergeben. Die Auszeichnung, die vom ehemaligen Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann ins Leben gerufen wurde, ist mit 50 000 Euro dotiert. Zuletzt bekam 2018 die Regisseurin Margarethe von Trotta den Preis. Von Trotta war nach der Philosophin und Literaturwissenschaftlerin Judith Butler die zweite Frau, die mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis geehrt wurde. Unter den Preisträger:innen finden sich außerdem Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas, Dirigent und Komponist Pierre Boulez, Filmregisseur Jean-Luc Godard, Philosoph Jacques Derrida und Komponist György Ligeti.
15. April 2021, 10.29 Uhr
loe
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