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Städtische Bühnen: Rem Koolhaas
„OMA steht nachdrücklich hinter diesem Design“
Der von Groß und Partner vorgelegte und in Zusammenarbeit mit OMA erarbeitete Entwurf zum Neubau der Städtischen Bühnen sorgt seit gestern für Diskussionen. Entgegen einiger Medienberichte bestätigte OMA heute, dass das Büro von Rem Koolhaas hinter dem Entwurf steht.
Am Donnerstag präsentierte der Immobilienentwickler Groß und Partner im JOURNAL FRANKFURT einen Entwurf für einen Neubau von Schauspiel und Oper am Osthafen. Der Entwurf ist in Zusammenarbeit mit dem Office for Metropolitan Architecture, dem Büro des renommierten und vielfach ausgezeichneten Architekten Rem Koolhaas entstanden. Jürgen Groß, Geschäftsführer bei Groß und Partner, sagte dazu, als Bürger Frankfurts empfinde er eine gewisse Verantwortung gegenüber der Stadt; eine Bewerbung für die Umsetzung des Projekts gehe damit nicht einher.
Der Entwurf sorgte bereits kurz nach Veröffentlichung für Aufruhr. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb in einem Kommentar, die Visualisierung stamme nicht von Koolhaas selbst, schlimmer noch, der Architekt distanziere sich von dem Entwurf, den die FAZ mit einem „Styroporklotz“ verglich, an dem „jemand zu lange mit einem Messer herumgespielt“ habe. Daraufhin entbrannte eine Diskussion, ob die exakte Urheberschaft überhaupt eine Rolle spiele, immerhin sind der Name Rem Koolhaas und OMA untrennbar miteinander verbunden.
Im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT sagte Baudezernent Jan Schneider, die Diskussion verwundere ihn, denn „jeder, der sich mit Architektur beschäftigt, weiß, dass an solchen Entwürfen zahlreiche Personen arbeiten. Es liegt auf der Hand, dass in einem Büro mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Chef nicht alles selbst macht. Wer aus dem Team letztendlich den Entwurf angefertigt hat, ist für mich auch vollkommen irrelevant. Diejenigen, die meinen, hieraus einen Skandal machen zu können, haben ganz offensichtlich keine sachlichen Argumente zur Debatte beizusteuern. Ich würde den Kritikern jedenfalls dringend raten, sich mehr mit der Qualität und Aussage des Entwurfs zu beschäftigen und weniger mit der kleinkariert anmutenden Frage seines Verfassers. Das würde zu einer sinnvollen, zukunftsweisenden Diskussion beitragen.“
Auf ebendieses Zitat bezieht sich nun auch OMA. Das Architekturbüro distanziert sich auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT nicht etwa von dem Entwurf, sondern bestätigt im Gegenteil, dass es voll und ganz hinter dem Design steht: „Jan Schneider bringt es eloquent auf den Punkt. OMA ist ein Kollektiv von mehr als 300 Architektinnen und Architekten. Wir sind stolz auf unseren kooperativen Ansatz, der nicht die alleinige Urheberschaft betont, sondern gleichzeitig den individuellen Ausdruck und die Meinungen respektiert. OMA steht nachdrücklich hinter diesem Design und hofft, dass es zu einem produktiven Gespräch über die Zukunft der Frankfurter Oper beiträgt.“
Der Entwurf sorgte bereits kurz nach Veröffentlichung für Aufruhr. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb in einem Kommentar, die Visualisierung stamme nicht von Koolhaas selbst, schlimmer noch, der Architekt distanziere sich von dem Entwurf, den die FAZ mit einem „Styroporklotz“ verglich, an dem „jemand zu lange mit einem Messer herumgespielt“ habe. Daraufhin entbrannte eine Diskussion, ob die exakte Urheberschaft überhaupt eine Rolle spiele, immerhin sind der Name Rem Koolhaas und OMA untrennbar miteinander verbunden.
Im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT sagte Baudezernent Jan Schneider, die Diskussion verwundere ihn, denn „jeder, der sich mit Architektur beschäftigt, weiß, dass an solchen Entwürfen zahlreiche Personen arbeiten. Es liegt auf der Hand, dass in einem Büro mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Chef nicht alles selbst macht. Wer aus dem Team letztendlich den Entwurf angefertigt hat, ist für mich auch vollkommen irrelevant. Diejenigen, die meinen, hieraus einen Skandal machen zu können, haben ganz offensichtlich keine sachlichen Argumente zur Debatte beizusteuern. Ich würde den Kritikern jedenfalls dringend raten, sich mehr mit der Qualität und Aussage des Entwurfs zu beschäftigen und weniger mit der kleinkariert anmutenden Frage seines Verfassers. Das würde zu einer sinnvollen, zukunftsweisenden Diskussion beitragen.“
Auf ebendieses Zitat bezieht sich nun auch OMA. Das Architekturbüro distanziert sich auf Anfrage des JOURNAL FRANKFURT nicht etwa von dem Entwurf, sondern bestätigt im Gegenteil, dass es voll und ganz hinter dem Design steht: „Jan Schneider bringt es eloquent auf den Punkt. OMA ist ein Kollektiv von mehr als 300 Architektinnen und Architekten. Wir sind stolz auf unseren kooperativen Ansatz, der nicht die alleinige Urheberschaft betont, sondern gleichzeitig den individuellen Ausdruck und die Meinungen respektiert. OMA steht nachdrücklich hinter diesem Design und hofft, dass es zu einem produktiven Gespräch über die Zukunft der Frankfurter Oper beiträgt.“
28. Februar 2020, 13.55 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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