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Foto: © Städel Museum
Foto: © Städel Museum

Städel Museum

Die Welt aus neuen Blickwinkeln

Nach der Corona-Pause startet das Städel Museum mit einer Ausstellung der Fotografie der 20er und 30er Jahre. Unter dem Titel „Neu sehen“ werden rund 100 Arbeiten gezeigt, größtenteils aus der eigenen Sammlung.
Als 1925 die erste Leica Kleinbildkamera auf einer Messe in Leipzig ausgestellt wurde, verspotteten viele sie zunächst als Spielzeug, nicht ahnend, dass sie die Fotografie nachhaltig verändern wird. War Fotografie zunächst noch eine aufwendige Angelegenheit, erhielt sie durch die Erfindung der Kleinbildkamera eine bislang nie dagewesene Bewegungsfreiheit, die ungewöhnliche Blickwinkel, steile Auf- und Untersichten sowie Detailaufnahmen ermöglichte. Als Schlagwort für diese neue Stilrichtung der Fotografie bürgerte sich „Neu sehen“ ein.

Unter dem gleichnamigen Titel zeigt das Städel Museum bis 24. Oktober rund 100 Arbeiten, größtenteils aus der eigenen Sammlung, von teils prominenten Vertreter:innen wie Albert Renger-Patzsch, Erich Salomon, August Sander, Umbo, Paul Wolff, aber auch von weniger bekannten Fotografinnen und Fotografen. In sieben thematischen Kapiteln vermittelt die Schau die Entwicklung der Fotografie hin zum wichtigsten Bildmedium des 21. Jahrhunderts.

Es ist zugleich auch ein Blick auf eine künstlerische Zeit zwischen zwei Weltkriegen. Neben Werbung und Presse wurde die Fotografie in den 30er Jahren zunehmend als Kommunikationsmittel für die politische Propaganda der Nationalsozialisten instrumentalisiert. Anders als in Malerei und Bildhauerei, gab es in der Fotografie keine Zäsur – im Gegenteil. Die in der Zeit der Weimarer Republik mit der Kamera entwickelten modernen Sehweisen wurden ab 1933 in fest etablierten Bildformeln von den nationalsozialistischen Machthabern für ihre Ziele instrumentalisiert: So wurden beispielsweise Personengruppen durch das Prinzip der Reihung als unendlich große Masse dargestellt.

Die Nationalsozialisten nutzten jedoch auch Arbeiten von unliebsamen Künstler:innen und publizierten sie unter falschen Namen, wie die Schau anhand von Willy Zielke zeigt. In der Zeit des Nationalsozialismus avancierte Leni Riefenstahl unter der Förderung des Staates zur international bekanntesten Filmregisseurin. Sie engagierte Willy Zielke als Kameramann und Fotograf zu Olympia. Nachdem Zielke 1938 in eine Psychiatrie eingeliefert und entmündigt worden war, veröffentlichte Riefenstahl seine Aufnahmen fortan unter ihrem eigenen Namen. Bis heute werden Arbeiten Zielkes fälschlicherweise Riefenstahl zugeschrieben.

>> Städel Museum, Neu sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre, bis 24. Oktober
 
6. Juli 2021, 13.44 Uhr
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