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Musikmesse
Das endgültige Aus
Etwa 40 Jahre lang gehörte sie zu Frankfurt, nun wurde am Dienstag das Aus für die Musikmesse bekanntgegeben. Überraschend kam die Nachricht angesichts der Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht.
Bereits als Schüler war ich jedes Frühjahr schon wochenlang in Vorfreude, und pilgerte dann am schulfreien Samstag zusammen mit Freunden aus meiner südhessischen Heimat in die 50 Kilometer entfernte Großstadt Frankfurt, um an dem Ereignis der Musikmesse teilzuhaben. Damals hätte ich nicht vermutet, dort später auch mal selbst Aussteller zu sein. 2020 hätte die Musikmesse das Jubiläum ihres 40-jährigen Bestehens gefeiert. Bevor sie pandemiebedingt abgesagt wurde, schrieb ich für die März-Ausgabe 2020 des JOURNAL FRANKFURT einen Artikel über die Geschichte der Messe.
Am Dienstag gab die Messe Frankfurt bekannt, einige der unrentablen Messen nicht mehr weiterführen zu wollen – dazu gehört auch wenig überraschend die Musikmesse. Schon seit Jahren konnten Messebesucher beobachten, wie sich die Zahl der Aussteller von Mal zu Mal weiter reduzierte. Große, oder wie man heute gerne sagt, „ikonische“ Marken wie Fender, Gibson und Yamaha, die in früheren Jahren mit ihren riesigen Ständen stets Publikumsmagneten waren, blieben der Frankfurter Messe fern und stellten nur noch in den USA (NAMM Show) und der ebenfalls von den Frankfurter Messemachern betriebenen Musikmesse in Shanghai aus.
Unter Musikerkollegen wurde die schwindende Attraktivität der Musikmesse oft beklagt. Ich war dabei immer wieder überrascht, dass die wenigsten Musiker einen Zusammenhang zwischen ihrem eigenen Konsumverhalten und dem Marktumfeld der Musikmesse herstellten. In ihrer Presseerklärung resümiert die Musikmesse sicherlich zutreffend: „Die Marktkonzentration im Instrumentenfachhandel, bei der sich allein in Deutschland und den angrenzenden Ländern über 70% des Marktes auf wenige Onlinehändler verteilen, verändert den Markt und das Orderverhalten erheblich. Eine Fachmesse vor diesem Hintergrund durchzuführen, ist wirtschaftlich nicht darstellbar“.
Branchenkennern war schon länger klar: Dieser Trend weg vom lokalen Musikgeschäft und hin zu wenigen großen Online-Händlern wird sich nicht umkehren, so dass eine B2B-Messe wie es die Musikmesse war keine Zukunft hat.
Ganz zurückziehen wird sich die Messe Frankfurt jedoch nicht. Die Prolight+Sound, die stets parallel zur Musikmesse stattfand, wird fortgeführt. Und das Musikmesse Festival, das vor einigen Jahren der Musikmesse an die Seite gestellt wurde, soll offenbar weiterentwickelt werden (wenn auch nicht in diesem Jahr). „Der Fokus wird in der Zukunft auf attraktiven Angeboten für das breite Publikum liegen, die Lust auf Musik und Entertainment wecken, Menschen bei hochkarätigen Konzertveranstaltungen zusammenbringen und die kulturelle Vielfalt der Region Frankfurt emotional erlebbar machen“, schreibt die Messe. Ich bin gespannt!
Am Dienstag gab die Messe Frankfurt bekannt, einige der unrentablen Messen nicht mehr weiterführen zu wollen – dazu gehört auch wenig überraschend die Musikmesse. Schon seit Jahren konnten Messebesucher beobachten, wie sich die Zahl der Aussteller von Mal zu Mal weiter reduzierte. Große, oder wie man heute gerne sagt, „ikonische“ Marken wie Fender, Gibson und Yamaha, die in früheren Jahren mit ihren riesigen Ständen stets Publikumsmagneten waren, blieben der Frankfurter Messe fern und stellten nur noch in den USA (NAMM Show) und der ebenfalls von den Frankfurter Messemachern betriebenen Musikmesse in Shanghai aus.
Unter Musikerkollegen wurde die schwindende Attraktivität der Musikmesse oft beklagt. Ich war dabei immer wieder überrascht, dass die wenigsten Musiker einen Zusammenhang zwischen ihrem eigenen Konsumverhalten und dem Marktumfeld der Musikmesse herstellten. In ihrer Presseerklärung resümiert die Musikmesse sicherlich zutreffend: „Die Marktkonzentration im Instrumentenfachhandel, bei der sich allein in Deutschland und den angrenzenden Ländern über 70% des Marktes auf wenige Onlinehändler verteilen, verändert den Markt und das Orderverhalten erheblich. Eine Fachmesse vor diesem Hintergrund durchzuführen, ist wirtschaftlich nicht darstellbar“.
Branchenkennern war schon länger klar: Dieser Trend weg vom lokalen Musikgeschäft und hin zu wenigen großen Online-Händlern wird sich nicht umkehren, so dass eine B2B-Messe wie es die Musikmesse war keine Zukunft hat.
Ganz zurückziehen wird sich die Messe Frankfurt jedoch nicht. Die Prolight+Sound, die stets parallel zur Musikmesse stattfand, wird fortgeführt. Und das Musikmesse Festival, das vor einigen Jahren der Musikmesse an die Seite gestellt wurde, soll offenbar weiterentwickelt werden (wenn auch nicht in diesem Jahr). „Der Fokus wird in der Zukunft auf attraktiven Angeboten für das breite Publikum liegen, die Lust auf Musik und Entertainment wecken, Menschen bei hochkarätigen Konzertveranstaltungen zusammenbringen und die kulturelle Vielfalt der Region Frankfurt emotional erlebbar machen“, schreibt die Messe. Ich bin gespannt!
2. März 2022, 12.21 Uhr
Jonas Lohse
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