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Museum für Kommunikation
„Schreiben Sie uns, wo immer Sie sind“
In der neuen Sonderausstellung des Museums für Kommunikation geht es um die BBC-Sendung „Briefe ohne Unterschrift“. Sie zeigt, was Briefe über das Leben zu DDR-Zeiten verraten und wie stark der Wunsch nach freier Meinungsäußerung war.
Bei Recherchen in einem BBC-Archiv stieß Autorin Susanne Schädlich im Jahr 2012 auf rund 40 000 Briefe, diese waren bis dato nahezu vergessen. Es handelt sich dabei um Briefe von Hörerinnen und Hörern der damaligen Radiosendung „Briefe ohne Unterschrift“, die der Deutschlanddienst der BBC rund 25 Jahre lang immer freitags nach Deutschland, vornehmlich die DDR, ausstrahlte. „Schreiben Sie uns, wo immer Sie sind, was immer Sie auf dem Herzen haben“, so der Aufruf von Moderator Austin Harrison an die Zuhörer:innen.
Susanne Schädlich arbeitete die eingesandten Leserbriefe auf und veröffentlichte ihr Buch „Briefe ohne Unterschrift. Wie eine BBC- Sendung die DDR herausforderte“ – der Anstoß für die neue Sonderausstellung im Museum für Kommunikation. Diese ist seit Donnerstag und noch bis zum 5. September zu sehen, aktuell jedoch nur auf virtuelle Weise.
Die Briefe seien „ein wichtiges Ventil“ für die Bürgerinnen und Bürger in der damaligen Zeit gewesen, teilte Kuratorin Katharina Schillinger am Mittwoch bei der Eröffnung mit. Über die Jahre hinweg habe sich nicht nur das Papier und das Schriftformat geändert, sondern auch der Tonfall innerhalb der Briefe. „Die Briefe bilden einen Querschnitt der breiten DDR-Bevölkerung und auch deren Befindlichkeiten ab“, so Schillinger weiter. Neben Ängsten und Nöten spiegelten sie auch Meinungen zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen wider, was wiederum dazu führte, dass sich das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einschaltete und die Sendung als Hetzsendung einstufte. Mit großem Aufwand wurde versucht, die Verfasser:innen zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. Das BBC wiederrum wandte zahlreiche Tricks an, um die Urheber:innen zu schützen.
Die Ausstellung bietet nun sowohl Einblicke in das Zuhause der Schreiber:innen, aber auch in die Geschichte der DDR, des German Service der BBC sowie der Sendung. Drei Autoren der Briefe berichten von ihren Erlebnissen und was sie dazu bewegte, jene Briefe zu schreiben. Mit der Ausstellung hoffe man jedoch auch, einen Brückenschlag zur Gegenwart und einen Diskurs über Meinungsfreiheit zu schaffen heißt es von Seiten des Museums. Meinungsfreiheit sei weiterhin ein wichtiges Thema, das sich durch die sozialen Medien wie Twitter, YouTube und Facebook verändert habe.
„Briefe ohne Unterschrift – DDR-Geschichte(n) auf BBC Radio“, bis 5. September; Öffentliche Führungen digital am 24.3., 27.4. und 27.5.
Susanne Schädlich arbeitete die eingesandten Leserbriefe auf und veröffentlichte ihr Buch „Briefe ohne Unterschrift. Wie eine BBC- Sendung die DDR herausforderte“ – der Anstoß für die neue Sonderausstellung im Museum für Kommunikation. Diese ist seit Donnerstag und noch bis zum 5. September zu sehen, aktuell jedoch nur auf virtuelle Weise.
Die Briefe seien „ein wichtiges Ventil“ für die Bürgerinnen und Bürger in der damaligen Zeit gewesen, teilte Kuratorin Katharina Schillinger am Mittwoch bei der Eröffnung mit. Über die Jahre hinweg habe sich nicht nur das Papier und das Schriftformat geändert, sondern auch der Tonfall innerhalb der Briefe. „Die Briefe bilden einen Querschnitt der breiten DDR-Bevölkerung und auch deren Befindlichkeiten ab“, so Schillinger weiter. Neben Ängsten und Nöten spiegelten sie auch Meinungen zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen wider, was wiederum dazu führte, dass sich das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einschaltete und die Sendung als Hetzsendung einstufte. Mit großem Aufwand wurde versucht, die Verfasser:innen zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. Das BBC wiederrum wandte zahlreiche Tricks an, um die Urheber:innen zu schützen.
Die Ausstellung bietet nun sowohl Einblicke in das Zuhause der Schreiber:innen, aber auch in die Geschichte der DDR, des German Service der BBC sowie der Sendung. Drei Autoren der Briefe berichten von ihren Erlebnissen und was sie dazu bewegte, jene Briefe zu schreiben. Mit der Ausstellung hoffe man jedoch auch, einen Brückenschlag zur Gegenwart und einen Diskurs über Meinungsfreiheit zu schaffen heißt es von Seiten des Museums. Meinungsfreiheit sei weiterhin ein wichtiges Thema, das sich durch die sozialen Medien wie Twitter, YouTube und Facebook verändert habe.
„Briefe ohne Unterschrift – DDR-Geschichte(n) auf BBC Radio“, bis 5. September; Öffentliche Führungen digital am 24.3., 27.4. und 27.5.
4. März 2021, 12.07 Uhr
sie
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