Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Friedenspreis-Verleihung

Sebastião Salgado für Frieden und Menschlichkeit

Sebastião Salgado hat am Sonntag den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Er ist der erste Fotograf, der mit dem international renommierten Kulturpreis geehrt wird. Seine konsequent in schwarz-weiß gehaltenen Fotografien zeigen den schmerzhaften Blick auf die Gegenwart.
Jährlich wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche vergeben. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an den 75-jährigen Brasilianer Sebastião Salgado. Die Laudatio hielt der Düsseldorfer Regisseur Wim Wenders, der Salgado bereits im Jahr 2014 in einem Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ porträtierte. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vertritt die Interessen von Verlagen und Buchhandlungen in Deutschland und verleiht bereits seit 1950 den mit 25 000 Euro dotierten Friedenspreis. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) würdigt Salgado in der von rund 700 geladenen Gäste vollen Paulskirche: „Der Preis an Sie gibt Hoffnung für jene, die sagen, angesichts von Krieg und Umweltzerstörung dürfe es keine Hoffnung mehr geben.“

Im Statut des Friedenspreises heißt es: „Die Verleihung des Friedenspreises geht an eine Persönlichkeit, die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. Salgado stellte in seiner Rede die Menschen in den Vordergrund, deren Schicksal er während seines über fünfzigjährigen Schaffens dokumentiert hat. Der Blick auf Schrecken und Leid solle die Menschen aufrütteln, an einer besseren Zukunft zu arbeiten. „Meine Fotos zeigen die Gegenwart, und so schmerzhaft der Anblick ist, wir dürfen den Blick nicht abwenden.“

Bilder, die Emotionen wecken

Salgados ausschließlich in schwarz-weiß gehaltene Fotografien zeigen die Dringlichkeit des Natur- und Umweltschutzes. Es gelingt ihm, Menschen weltweit für das Schicksal von Arbeiterinnen und Arbeitern, Migrantinnen und Migranten und für die Lebensbedingungen indigener Völker zu sensibilisieren. Er zeigt Leid und Armut und auf erschreckend detailgetreue Weise die Zerstörung und die Ausbeutung von Ressourcen unserer Erde. Vor allem die derzeitige Lage in seinem Heimatland Brasilien, in dem Präsident Bolsonaro das Abbrennen des Regenwaldes weiter vorantreibt, bedrückt ihn sichtbar. „Auch mit meinen Freunden aus dem Regenwald möchte ich diesen Preis heute teilen“, sagt Salgado.

„Sebastião Salgado zeigt uns die ganze Welt, die von der Zivilisation beschädigte, aber auch die von ihr noch unberührte. Seine Fotografien müssen Auftrag sein, uns für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen, aufzuwachen und unseren Lebensstil radikal zu ändern“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins. In seinem gemeinnützigen Projekt „Instituto Terra“ in Brasilien wurde ein Naturschutzgebiet geschaffen, auf dem seit 1998 bereits mehr als 2,7 Millionen Bäume gepflanzt wurden. Mit Fotografien der unberührten Natur sowie den darin lebenden Tieren will Salgado das Bewusstsein für die Fragilität unserer Erde stärken. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Hilfsorganisationen wie beispielsweise der UNICEF und den Reportern ohne Grenzen veröffentlichte Salgado zahlreiche Fotobände, mit denen er auf das Schicksal und das Leben von Geflüchteten aufmerksam machte.
 
21. Oktober 2019, 12.53 Uhr
Sheera Plawner
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Alles in Schwarz-Weiß: Das Fotografie Forum zeigt das selten präsentierte Frühwerk von Martin Parr. Der Brite zeigt auf subtile und humoristische Weise Momentaufnahmen des alltäglichen Lebens.
Text: Daniel Urban / Foto: Parr rückt die zuschauenden Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens © Martin Parr
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
17. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Sophia
    Zoom | 19.00 Uhr
  • Pasadena Roof Orchestra
    Neues Theater Höchst | 20.00 Uhr
  • Layla Zoe & Band
    Wunderbar Weite Welt Eppstein | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • Fucking Famous – Die Party zur Buchmesse
    Massif Central | 19.30 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Oper to go
    Neue Kaiser | 19.00 Uhr
  • Making Impressions and other Failures
    Landungsbrücken | 20.00 Uhr
  • Kammerorchester
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jo van Nelsen
    Die Schmiere | 20.00 Uhr
  • Elif Shafak
    Schauspiel Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Misery
    Stalburg Theater | 20.00 Uhr
Kunst
  • Deep Distance Tender Touch
    Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim | 10.00 Uhr
  • 30 Jahre Arte Giani 1994 – 2024
    Arte Giani | 10.00 Uhr
  • Apropos Sex
    Museum für Kommunikation | 10.00 Uhr
Kinder
  • Rückwärts
    Theaterhaus | 11.00 Uhr
  • 1. Teddybärenkonzert
    Staatstheater Darmstadt | 10.00 Uhr
  • Die Prinzessin kommt um vier
    Theater Alte Mühle | 09.45 Uhr
Freie Stellen