Partner
Chris Zimmer im Jazzkeller
Flötenfunk mit Jazzappeal
Die Dominanz des Saxophons im Jazz ist unüberhörbar. Chris Zimmer hat sich auf seiner aktuellen CD „The Swamp Thang“ indes der Querflöte gewidmet und stellt seine Musik auch live bei einem Konzert am 22.4. im Jazzkeller vor.
Wenn man sich mit Ulf Kleiner einen Produzenten aussucht, der auch passionierter Fotograf ist und zudem ein Unterwassergehäuse für seine Kamera besitzt, muss man sich über eine Einladung zu einem langen Shooting an den Altrheinsee nicht wundern. Mag sein, dass sich Chris Zimmer zunächst ein wenig vor den Tauchgängen sträubte. Selbst der Hinweis auf das teure, empfindliche Instrument hätte ihm nichts genutzt.
Es lag ein wertloser Dummy bereit. Keine Chance für Zimmer, dem Bad zu entgehen. Heute – das gelungene Cover von „The Swamp Thang“ (Klangraum Records) in den Händen haltend – wird er froh sein, dass er sich auf die Aktion eingelassen hat. Denn erst unter Wasser ließ sich die über die Mundlochplatte geblasene Luft so wunderbar darstellen. Eine schöne Choreographie der Blubberblasen. Und so ließ sich auch das Schnauben des geheimnisvollen Wesens aus den Sümpfen gut visualisieren.
Gelernt bei Emil Mangelsdorff
Tatsächlich fand der gebürtige Mainzer erst zur Flöte und danach zum Saxophon. Er nahm Stunden bei Emil Mangelsdorff, begeisterte sich für John Contrane. 1982 zog er in die Staaten, blieb fünfzehn Jahre in New York. Eine prägende Zeit. Dort traf er „auf all die ganzen alten Typen, die ihr ganzes Leben lang mit Count Basie oder Duke Ellington auf Tournee waren.“ Er spielte R&B und Blues, traf auf Bruce Edwards und John Ore aus dem Sun Ra Arkestra. Viele Freigeister. Mehrere Stile zusammen zu mischen ist für ihn ohnehin das Normalste der Welt. Mit Kleiner am Fender Rhodes Piano, der Hammond Orgel und dem Mini Moog, Jean Philippe Wadle am Bass und David Meisenzahl an den Drums fanden sich Geistesverwandte für einen Sound, den man vor fünfzehn Jahren Fusion genannt hätte und der Soul-Jazz und 70’s-Funk assoziiert.
Kleiner hatte mitunter Jimmy Smith im Sinn, Zimmer eher Rahsaan Roland Kirk. Dessen extravagante Spieltechnik mit dem Überblasen, dem gleichzeitige Singen ins Instrument und die so entstehende Mehrstimmigkeit hatte einst schon Jethro Tulls Ian Anderson fasziniert, der die „Serenade To A Cuckoo“ in sein Repertoire nahm. Die Begeisterung teilt Zimmer. Und dennoch: „Dass ich auf der Platte nur Querflöte spiele, hat sich einfach ergeben, das war so nicht geplant“ Gut, dass es so gekommen ist.
Es lag ein wertloser Dummy bereit. Keine Chance für Zimmer, dem Bad zu entgehen. Heute – das gelungene Cover von „The Swamp Thang“ (Klangraum Records) in den Händen haltend – wird er froh sein, dass er sich auf die Aktion eingelassen hat. Denn erst unter Wasser ließ sich die über die Mundlochplatte geblasene Luft so wunderbar darstellen. Eine schöne Choreographie der Blubberblasen. Und so ließ sich auch das Schnauben des geheimnisvollen Wesens aus den Sümpfen gut visualisieren.
Tatsächlich fand der gebürtige Mainzer erst zur Flöte und danach zum Saxophon. Er nahm Stunden bei Emil Mangelsdorff, begeisterte sich für John Contrane. 1982 zog er in die Staaten, blieb fünfzehn Jahre in New York. Eine prägende Zeit. Dort traf er „auf all die ganzen alten Typen, die ihr ganzes Leben lang mit Count Basie oder Duke Ellington auf Tournee waren.“ Er spielte R&B und Blues, traf auf Bruce Edwards und John Ore aus dem Sun Ra Arkestra. Viele Freigeister. Mehrere Stile zusammen zu mischen ist für ihn ohnehin das Normalste der Welt. Mit Kleiner am Fender Rhodes Piano, der Hammond Orgel und dem Mini Moog, Jean Philippe Wadle am Bass und David Meisenzahl an den Drums fanden sich Geistesverwandte für einen Sound, den man vor fünfzehn Jahren Fusion genannt hätte und der Soul-Jazz und 70’s-Funk assoziiert.
Kleiner hatte mitunter Jimmy Smith im Sinn, Zimmer eher Rahsaan Roland Kirk. Dessen extravagante Spieltechnik mit dem Überblasen, dem gleichzeitige Singen ins Instrument und die so entstehende Mehrstimmigkeit hatte einst schon Jethro Tulls Ian Anderson fasziniert, der die „Serenade To A Cuckoo“ in sein Repertoire nahm. Die Begeisterung teilt Zimmer. Und dennoch: „Dass ich auf der Platte nur Querflöte spiele, hat sich einfach ergeben, das war so nicht geplant“ Gut, dass es so gekommen ist.
21. April 2023, 07.24 Uhr
Detlef Kinsler
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Wiesbadener Museum
Museum Reinhard Ernst verzeichnet 60 000 Besucher in den ersten 100 Tagen
Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zieht nach drei Monaten eine positive Bilanz. Besonders beliebt sind die Bildungsangebote für Schulklassen am Vormittag.
Text: Till Taubmann / Foto: © Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung, Museum Reinhard Ernst, Foto HelbigMarburger
KulturMeistgelesen
- Frankfurter Buchmesse 2024Mafia-Enthüllungsjournalist, BookTok und die Games-Branche
- Gitarrist der Rodgau MonotonesAli Neander veröffentlicht neues Album zuerst auf CD
- Martin Parr im Fotografie Forum FrankfurtLebendige Fotografie in schwarzweiß
- Ausstellung im HolzhausenschlösschenEine Briefbiographie über Siegfried Unseld
- Frankfurt-SachsenhausenAusstellungshalle 1A wird 25
3. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen