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Foto: Milli Bau 1956
Foto: Milli Bau 1956

Ausstellung im Weltkulturen Museum

Die Welt bewegt sich

Migration wird in Europa häufig mit Flucht und Konflikten assoziiert, dabei sind Menschen seit jeher in Bewegung. Die neue Ausstellung im Weltkulturen Museum will den Begriff weiter fassen und zeigen, dass Migration nicht nur eine Reaktion auf Probleme ist.
Im Jahr 2015 stieg die Zahl der Neuzugänge der Asylsuchenden von 627 000 auf 1,3 Millionen. Die Bewegung wurde als „Flüchtlingskrise“ bezeichnet und populistische Parteien nutzten den Konflikt für ihre Propaganda. „Wenn man hier und heute das Wort Migration gebraucht, wird es sofort mit Zuwanderung, Flucht und Vertreibung assoziiert – für viele steht es nur noch für Krise“, sagt Eva Raabe, Leiterin des Weltkulturen Museums. Das Museum will diese Verknüpfung in der neuen Ausstellung „Weltenbewegend“ durchbrechen und zeigen, dass Migration nicht nur Flucht und Konflikt bedeutet. Die Schau ist eine Gemeinschaftsarbeit der Kuratorinnen und Kuratoren. So folgen beispielsweise auf die austronesische Migration die „Musikinstrumente mit Migrationshintergrund“, die heutzutage „typisch“ für die traditionelle Hofmusik Javas und Balis sind und die vermutlich über arabische Gewürzhändler in das heutige Indonesien gelangten. In einem weitere Raum behandelt eine Fotoserie die afrikanische Diasporagemeinde in China und zeigt Menschen aus allen Teilen des afrikanischen Kontinents vor einer Fußgängerbrücke, die als symbolisches Tor nach China fungiert.

Im zweiten Obergeschoss wird sich unter anderem der Frage nach „dem Deutschsein“ gewidmet. Denn was oder wer deutsch ist, ist in der heutigen Zeit eine umstrittene Frage, Selbstverortung und Fremdzuschreibung passen häufig nicht zueinander. In einer Fotoserie werden Hände türkischer Zuwanderinnen der ersten Generation gezeigt. Jede von ihnen hält ein Objekt, das sie an ihre Heimat erinnert. Die zweite und dritte Generation habe zwar andere Konflikte, der Migrationshintergrund sei aber immer noch ein Thema. An den Wänden stehen Hashtags, unter denen in den vergangenen Jahren in den sozialen Medien Debatten über Migration geführt wurden. Eine Folge des Podcasts „Safran Sirup“ thematisiert ebenfalls dieses Thema und kann in der Ausstellung gehört werden. Ein anderer Raum wiederum beschäftigt sich mit Migrantinnen und Migranten in Frankfurt und zeigt, auf welche Weise sie ihre Religion mit den Frankfurterinnen und Frankfurtern teilen.




@ Künstlerkollektiv Teru

Ebenfalls im zweiten Obergeschoss findet sich ein „Projekt innerhalb der Ausstellung“, wie es Kuratorin Vanessa von Gliszczynski nennt: In „Mahina“ (Frau, Mutter) zeigt das molukkisch-niederländische Kollektiv Teru Porträts von Niederländerinnen molukkischer Herkunft. Im Dialog mit den porträtierten Frauen wurden Objekte aus der Ostindonesien-Sammlung des Museums ausgesucht, zu denen die Frauen einen tieferen Bezug haben. Es sind starke Frauen, die dort abgebildet werden. „Dies hängt mit einem dualen Weltbild zusammen, in dem die Frauen und die Männer sich gegenseitig ergänzen“, sagt Teru.

Es sind viele verschiedene Eindrücke und Themen, die die Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung erwarten – die Informationen sind dabei an einigen Stellen zu kurz gefasst. „Weltenbewegend“ ist daher eher Anstoß als Aufklärung.
 
24. Oktober 2019, 13.23 Uhr
Elena Zompi
 
 
Fotogalerie:
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