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Geiz ist geil und billiger noch geiler

Massenandrang bei Primark auf der Zeil

Schnäppchenjäger freuen sich ab heute über den zweiten Primark-Store in Frankfurt. Die irische Kaufhauskette bietet günstige Mode an und unterbietet damit H&M und Bershka.
Die positive Nachricht zuerst: Das Woolworth-Gebäude auf der Zeil ist wiederbelebt und vom Preisniveau hat sich nicht viel geändert. Auf knapp 4000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf drei Ebenen, bietet die irische Kaufhauskette in ihrem 257. Store, der zehnten Filiale in Deutschland und somit der zweiten in Frankfurt (eine weitere befindet sich im Nordwestzentrum), Damen-, Herren- und Kindermode an.

Zur Eröffnung am Valentinstag motivierten sich die Mitarbeiter mit einem „We are the Champions“-Gesang und hielten blaue Luftballons in den Händen, als Begrüßungsgeschenk für die rund 200 Menschen, die sich schon vor elf Uhr am Eingang drängten. Sonnenbrillen für 1,50 Euro, Chucks für 8 Euro, Shirts für 3 Euro, dagegen nimmt sich der Hartschalentrolley für 30 Euro fast als Luxusgegenstand aus. Unweigerlich fragt man sich, wie machen die das mit den Preisen? Und man ahnt es schon. Hergestellt wird die Ware, die sehr oft aus synthetischen Fasern besteht und gelegentlich auch so riecht, dann aber auch mal sehr modisch und ansprechend daherkommt, in Bangladesh. Zu fairen Arbeitsbedingungen, sagt die für Nordeuropa zuständige Primarkmanagerin Petra Groth. Man lege großen Wert auf Nachhaltigkeit und da man 85 Prozent der Ware bei einem sehr kleinen Kreis von Herstellern produzieren lasse, habe man einen größeren Einfluss auf die Arbeitsbedingungen. Hinzu komme, dass man ethische Regeln einhalte und Mitglied bei der Ethical Trading Initiative sei. Generell zeigt sich die Marke Primark als Menschenfreund und sozial engagiert. In Frankfurt sollen sogar ungelernte Kräfte übertariflich bezahlt werden. 9,22 Euro pro Stunde sei das Einstiegsgehalt, so Groth. Bangladesh hingegen ist nicht für seine Mindestlöhne bekannt. Betrachtet man die Preise der Waren – das teuerste Produkt kostet 35 Euro – fragt man sich schon, wie man mit dem Verkaufserlös nicht nur die 634 Mitarbeiter bei Primark in Frankfurt, sondern auch die 256 anderen Geschäfte in Spanien, Irland, England, Holland, Österreich und Portugal unterhalten kann. Spontan denkt man an alle Arbeitsschritte: Stoffherstellung, Färben, Print und Schnitt, Nähen, Versand, Dekorieren, Auszeichnen und Abrechnen. Doch das Geschäft scheint zu laufen, immerhin besteht Primark seit 1969. Zielgruppe sind junge Menschen mit großen Modeträumen und kleinem Budget, wie auch bei den Konkurrenten Bershka, H&M, Gina Tricot.

Das Zeil-Geschäft sei fast halb so klein wie die Primark-Filiale in Essen, berichtet Petra Groth bei einem Rundgang durchs Haus. Und der zweite Store Frankfurt doppele sich auch nicht mit der Filiale im Nordwestzentrum. Während im Einkaufscenter eher Familien angesprochen würden, weshalb dort auch eine größere Kinderabteilung sowie ein Home-Bereich zu finden sei, will man auf der Zeil die junge Fashionista ansprechen. 55 Umkleiden und 53 Kassen stehen für Konsumfreudige bereit.

„Wirtschaft und Internationalität“ sei dem Oberbürgermeister Peter Feldmann wichtig, sagte Stadtrat Peter Mensinger (CDU), der das blaue Band zur Eröffnung durchschneiden durfte und die Rede des kurzfristig verhinderten Oberbürgermeisters hielt. Warum es dem irischen Billiganbieter jedoch gelingt, einen derartigen Hype zu erzeugen und sogar Vertreter der Stadt zur Eröffnung anwesend sind, das ist eines der Wunder von Primark. Oder haben wir das schon bei Kik, Bershka oder H&M gesehen? Der ohnehin stark frequentierten Zeil fügt Primark dennoch ohne Zweifel eine kleine Attraktion hinzu.
 
14. Februar 2013, 12.27 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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