In Sachsenhausen schließt der Conceptstore OrdnungsSINN Ende des Jahres seine Pforten. Ab dem 14. November beginnt der Räumungsverkauf. Eine kleine Ära im Frankfurter Einzelhandel geht damit zu Ende.

Alles fing 1996 an der Katharinenpforte an. Hier eröffnete Christiane Boehm-Kochanski den Conceptstore OrdnungsSINN. Was zunächst spröde klingt, entpuppte sich beim Besuch des Geschäfts als eine Fundgrube für schöne, praktische Dinge und unzählige Geschenkideen. Die Inhaberin hatte im Frankfurter Einzelhandel mit dem Ladenkonzept Neuland betreten, aber dieser Mix aus Nützlichem aber auch Verrücktem kam an. Vor allem auch, weil sie Gegenstände aus dem Ausland versammelte, die es nicht überall zu kaufen gab. Hinzu kam die Palette an Kochwerkzeugen und Wein-Accessoires, die vor allem die genussfreudigen Frankfurter und Kunden aus dem Umland ansprachen. Später kamen noch hochwertige dunkle Schokoladen und Salze aus aller Herren Länder hinzu. Doch nicht nur der Markt änderte sich, auch die Mieten. „Ich bin von der Innenstadt weggezogen, weil die Mieterhöhung von 30 Prozent so nicht mehr zu stemmen war“, sagt Christiane Boehm-Kochanski. Also eröffnete sie hoffnungsvoll im März 2014 einen neuen OrdnungsSINN in Sachsenhausen, in der Cranachstraße 2. „Ich dachte, dass das Geschäft dort stärker laufen würde“, sagt die Ladeninhaberin. Doch die Zahl der Kunden stieg nicht – zu stark, so erklärt sie es sich, sei das Internet. „Die Neu-Gier der Kunden ist stark gesunken.“ Noch bis zum Ende des Jahres will sie weiterhin individuell beraten, den Kunden helfen, Lösungen zu finden und das tun, was den Charme der kleinen Läden im Unterschied zu unpersönlichen Ketten ausmacht. Am 14. November startet der Räumungsverkauf - auch das ganze Inventar steht zum Verkauf. Ab kommendem Jahr möchte sich Christiane Boehm-Kochanski beruflich umorientieren. „Dann beginne ich ein neues Leben mit neuen Aufgaben“, sagt sie zuversichtlich und ergänzt: „aber ohne 60- bis 80-Stunden-Woche.“

>>Sachsenhausen: Cranachstraße 2, Di–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr.