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Christmasworld auf dem Messegelände

Im Weihnachtswald ist die Eule König

Gerade erst ist der Weihnachtsbaum entsorgt, schon beginnt die Christmasworld, die internationale Leitmesse für saisonale Dekoration, und präsentiert die Neuheiten auf dem "Weihnachtsmarkt" und alles glitzert und funkelt.
Die seit Freitag stattfindende Messe Christmasworld ist nichts für Puristen und auch Weihnachtsmuffel haben hier nichts zu suchen. Aber auch, wer die Festtage liebt, könnte angesichts drei Hallen voller Blingbling, Goldlametta und Engelschischi sowie Dekorationen zu allen übrigen Festivitäten einen weihnachtlichen Overkill bekommen. Aber, es ist ja auch nur das Fachpublikum, das zur Messe zugelassen ist und das jetzt, da wir alle die Feiertage gut überstanden haben, schon an Weihnachten 2013 denken muss. Was sollte der Dekofreund unbedingt im Sortiment haben? Mit den klassischen Farben Gold, Grün und Rot macht man wenig verkehrt. Nur werden die Dauerbrenner jetzt mit Hirschen, Rehen, Pilzen, Eicheln, Tannenzapfen und neuerdings auch Eulen dekoriert. Trendy sind auch Dekorationen aus Naturmaterialien wie Wollfilz oder Holz, die sich ebenfalls gut mit dem tierischen Walddekor verbinden lassen. Es darf aber auch exotischer werden, denn wer sagt denn, dass immer nur der Weihnachtsbaum dekoriert werden muss? Man könnte genauso gut erlesenen Baumschmuck an andere Pflanzen hängen, sich so also einen „Precious Jungle“ – so lautet der Stil, den Trendforscher ausgemacht haben – im Wohnzimmer einrichten. Rissige oder genarbte Oberflächen, auch mal gekörnt und all das in warmen Orange und Goldtönen, das ist ein weiterer Trend, der auf der Christmasworld auszumachen ist und sich Glowing Desert nennt.

Wie erfindet man Weihnachtskugeln immer neu? Inge Glas hat da ein breites Sortiment auf Lager, von silbrig und bunt schimmerndem Obst und Gemüse, über Paradiesvögel bis hin zu den Toleranzkugeln mit den Symbolen für andere Religionen. Der Sinn des Christbaums wird damit zwar etwas ad absurdum geführt, aber dekorativ sind das hinduistische Rad und der Davidstern allemal. Selbst der Eurorettungsschirm hat es zum Weihnachtsschmuck gebracht. Ob das eine Idee für die Lobby der EZB ist?

Weihnachten bleibt ganz offenbar eine Geschmackssache und der Grat zum Kitsch ist äußerst schmal. Illuminationen setzen sich als Weihnachtsdeko immer mehr durch. Auf der Messe sind beleuchtete Riesenteddys zu sehen, auch eine Lichtgraffitiwand kann man bestaunen, das auf Bewegung an der Tafel reagiert und so das gewünschte Motiv erzeugt. Eine Weltneuheit auf der Christmasworls ist zudem im Window Wonderland zu sehen. Da geht es um Schauwerbegestaltung, also um alles, was Kunden beim Anblick in Verzückung versetzt und die Konsumfreude steigert. Sollte man im Winter also künftig Menschenmassen vor Schaufenstern sehen, die ihre Smartphones und Tablets wild schütteln oder in kreisenden Bewegungen vor das Fenster halten, dann wundern Sie sich nicht. Passanten können sich nämlich eine App, also ein kleines Programm herunterladen, dass letztlich die Dekoration des Fensters erkennt, es auf dem Display zeigt und mit bunten und lustigen Animationen kombiniert. So sieht man auf der Messe eine Eisbärenlandschaft ausgestellt, blickt man mit dem Tablet auf die Deko erkennt man zudem kleine Außerirdische, die auf den Eisbären herumschwirren und wenn man das Tablet schüttelt, scheint es im Schaufenster zu schneien. Weihnachtsdeko 2.0 also.

Bis zum 29. Januar ist der Weihnachtsoverkill noch für Fachbesucher zu sehen.
 
25. Januar 2013, 15.27 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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