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Zukunft des Mainkais
„Autos gehören nicht in die Innenstadt“
Mit dem „Sommer am Main“ will die Stadt herausfinden, wie ein autofreier Mainkai künftig aussehen könnte. Während in der „Mainkai-Werkstatt“ Ideen gesammelt werden, gehen die Meinungen der Passanten noch auseinander. Das Projekt läuft noch bis zum Ende der Ferien.
Die bunte Farbe auf der Fahrbahn am Mainkai ist schon blasser geworden. „Guck mal, wie schön die Straße aussieht“, sagt trotzdem eine Frau zu ihrem Mann, als die beiden darüber laufen. Seit etwa einem Monat ist der Mainkai für den Autoverkehr gesperrt. Die Gemälde auf dem Asphalt sind Teil des Projekts „Sommer am Main“, mit dem die Stadt ein Freizeitangebot bieten und gleichzeitig erproben will, wie ein dauerhaft autofreier Mainkai genutzt werden könnte. Am Freitag ging das Projekt in die zweite Runde.
Während die einen das bunte Erscheinungsbild des Mainkais loben, ist es anderen gar nicht aufgefallen. Nina und Sina haben von der Mainkai-Sperrung im Vorfeld nichts mitbekommen. „Ich habe mich schon total erschrocken, als du vorhin einfach so auf die Straße gelaufen bist“, sagt Nina zu ihrer Freundin. Während es am Wochenende wieder einige Menschen zum Mainkai zog, war es dort am Freitagnachmittag noch leer. Viele Touristen spazierten vom Römerberg direkt auf den Eisernen Steg und wunderten sich nur kurz wegen der ausgeschalteten Ampel.
So ruhig ist es aber nicht immer, sagt Andrea Schwappach, Projektleiterin von „Post-Corona-Innenstadt“ und Teil der Initiative Making Frankfurt, die auf dem Saalhof-Grundstück die „Mainkai-Werkstatt“ eingerichtet hat. Vor dem Mainfest fanden dort bereits Diskussionen und Workshops zur Zukunft des Mainkais statt. „Wir lernen hier gerade total viel“, sagt Andrea Schwappach. Mit 100 selbstgebauten Hockern loteten die Teilnehmenden zum Beispiel aus, an welchen Frankfurter Orten man schon gut sitzen und verweilen kann und wo nicht. Gelbe Punkte auf einer Stadtkarte halten die Ergebnisse fest. Darüber hinaus seien bereits viele Ideen für den autofreien Mainkai zusammengekommen. „Wir haben vor allem gemerkt, dass wir den Mainkai als neuen Ort definieren müssen. Wir können ihn nicht mit dem Paulsplatz oder einem Park vergleichen und auch nicht mit anderen Städten“, sagt Schwappach. In kleinen Schritten müsse dort das, was „typisch Frankfurt“ ist, umgesetzt werden. Noch vor Ende der Ferien soll es dafür eine Online-Umfrage über „Frankfurt fragt mich“ geben.
Unter den Menschen, die sich am Freitag am Mainkai aufhalten, sind die Meinungen zum dauerhaft autofreien Mainkai verschieden. Eine Passantin ist von der Idee noch nicht überzeugt. „Es ist mehr Leben hier, wenn die Menschen mit dem Auto reinfahren können“, sagt sie und glaubt, für viele werde es lange brauchen, sich an die autofreie Straße zu gewöhnen. Auch Chiaka Ninikanwa und Eun-Ji Ahn denken, dass die Umsetzung schwierig werden könnte. „Man will ja selbst auch beides – Auto fahren und autofreie Aufenthaltsorte“, sagen sie. „Grundsätzlich wäre ein Aufenthaltsplatz in der Innenstadt schon cool.“ Die beiden jungen Frauen könnten sich daher auch einen Kompromiss vorstellen: „Im Sommer, vor allem an den Wochenenden, könnte man den Mainkai sperren. Im Winter, wenn die Leute eh nicht mehr viel raus gehen, können hier auch Autos fahren.“ Anders sehen das Jonas Pawelke und Haisun Le: „Autos gehören nicht in die Innenstadt“, sagen sie. Ohne den Autoverkehr habe man eine viel schönere Atmosphäre und vor allem weniger Stress.
Ein Faktor, der von den Passanten kaum angesprochen wird, ist die Umwelt. Darum dreht es sich seit Freitag im „mainZukunftspavillon“, den das Netzwerk Nachhaltigkeit lernen und Umweltlernen in Frankfurt westlich des Eisernen Stegs aufgebaut haben. Noch bis zum 21. August geht es dort in Workshops, Vorträgen und an Infoständen um eine nachhaltige Lebensweise und die Neugestaltung des Mainkais. So soll der Zukunftspavillon eine Art Reallabor für die Zukunft der Stadt bilden. Darüber hinaus finden an den Nachmittagen bis zum Ferienende verschiedene weitere Events, vom Salsa-Schnupperkurs über kostenfreie Sport- und Bewegungsangebote bis zum Offenen Atelier des Museum Giersch statt.
Während die einen das bunte Erscheinungsbild des Mainkais loben, ist es anderen gar nicht aufgefallen. Nina und Sina haben von der Mainkai-Sperrung im Vorfeld nichts mitbekommen. „Ich habe mich schon total erschrocken, als du vorhin einfach so auf die Straße gelaufen bist“, sagt Nina zu ihrer Freundin. Während es am Wochenende wieder einige Menschen zum Mainkai zog, war es dort am Freitagnachmittag noch leer. Viele Touristen spazierten vom Römerberg direkt auf den Eisernen Steg und wunderten sich nur kurz wegen der ausgeschalteten Ampel.
So ruhig ist es aber nicht immer, sagt Andrea Schwappach, Projektleiterin von „Post-Corona-Innenstadt“ und Teil der Initiative Making Frankfurt, die auf dem Saalhof-Grundstück die „Mainkai-Werkstatt“ eingerichtet hat. Vor dem Mainfest fanden dort bereits Diskussionen und Workshops zur Zukunft des Mainkais statt. „Wir lernen hier gerade total viel“, sagt Andrea Schwappach. Mit 100 selbstgebauten Hockern loteten die Teilnehmenden zum Beispiel aus, an welchen Frankfurter Orten man schon gut sitzen und verweilen kann und wo nicht. Gelbe Punkte auf einer Stadtkarte halten die Ergebnisse fest. Darüber hinaus seien bereits viele Ideen für den autofreien Mainkai zusammengekommen. „Wir haben vor allem gemerkt, dass wir den Mainkai als neuen Ort definieren müssen. Wir können ihn nicht mit dem Paulsplatz oder einem Park vergleichen und auch nicht mit anderen Städten“, sagt Schwappach. In kleinen Schritten müsse dort das, was „typisch Frankfurt“ ist, umgesetzt werden. Noch vor Ende der Ferien soll es dafür eine Online-Umfrage über „Frankfurt fragt mich“ geben.
Unter den Menschen, die sich am Freitag am Mainkai aufhalten, sind die Meinungen zum dauerhaft autofreien Mainkai verschieden. Eine Passantin ist von der Idee noch nicht überzeugt. „Es ist mehr Leben hier, wenn die Menschen mit dem Auto reinfahren können“, sagt sie und glaubt, für viele werde es lange brauchen, sich an die autofreie Straße zu gewöhnen. Auch Chiaka Ninikanwa und Eun-Ji Ahn denken, dass die Umsetzung schwierig werden könnte. „Man will ja selbst auch beides – Auto fahren und autofreie Aufenthaltsorte“, sagen sie. „Grundsätzlich wäre ein Aufenthaltsplatz in der Innenstadt schon cool.“ Die beiden jungen Frauen könnten sich daher auch einen Kompromiss vorstellen: „Im Sommer, vor allem an den Wochenenden, könnte man den Mainkai sperren. Im Winter, wenn die Leute eh nicht mehr viel raus gehen, können hier auch Autos fahren.“ Anders sehen das Jonas Pawelke und Haisun Le: „Autos gehören nicht in die Innenstadt“, sagen sie. Ohne den Autoverkehr habe man eine viel schönere Atmosphäre und vor allem weniger Stress.
Ein Faktor, der von den Passanten kaum angesprochen wird, ist die Umwelt. Darum dreht es sich seit Freitag im „mainZukunftspavillon“, den das Netzwerk Nachhaltigkeit lernen und Umweltlernen in Frankfurt westlich des Eisernen Stegs aufgebaut haben. Noch bis zum 21. August geht es dort in Workshops, Vorträgen und an Infoständen um eine nachhaltige Lebensweise und die Neugestaltung des Mainkais. So soll der Zukunftspavillon eine Art Reallabor für die Zukunft der Stadt bilden. Darüber hinaus finden an den Nachmittagen bis zum Ferienende verschiedene weitere Events, vom Salsa-Schnupperkurs über kostenfreie Sport- und Bewegungsangebote bis zum Offenen Atelier des Museum Giersch statt.
16. August 2022, 11.53 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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