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Offener Brief
Gewerbetreibende kritisieren Pläne für Töngesgasse
Die Stadt will die Töngesgasse neu gestalten und verkehrsberuhigen. Dabei stößt sie auf Widerstand: In einem offenen Brief kritisieren die IG Töngesgasse und die IHK die Pläne der Stadt und fordern sie auf, mehr mit den Gewerbetreibenden vor Ort zusammenzuarbeiten.
Staus, volle Parkhäuser und Parkverbote: Mit dem Auto in die Frankfurter Innenstadt zu fahren, ist für viele Menschen nervenaufreibend. Auch in der Töngesgasse fahren tagsüber quasi minütlich Autos und parken im Halteverbot oder ohne Parkschein. Um dagegen vorzugehen, präsentierte das Mobilitätsdezernat Mitte März ein Umgestaltungskonzept für die kleine Parallelstraße der Zeil. Die Umgestaltung „dient dazu, das gezielte Anfahren von Parkhäusern und Geschäften zu ermöglichen und gleichzeitig den Parkplatzsuchverkehr und Poserfahrten zu reduzieren“, erklärt Wolfgang Siefert, Referent von Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen), auf Anfrage. So ist geplant, die Zufahrt über den Kornmarkt zu sperren, Autoverkehr im Schärfengäßchen zu verbieten und alle Kundenparkplätze, mit Ausnahme zweier Behindertenparkplätze, zu streichen. Stattdessen soll der Platz für Fahrradbügel, E-Scooter-Parkplätze, Lieferzonen und Außengastronomie genutzt werden.
Kritik kommt dabei von den ansässigen Einzelhändlern und Gastronomen: Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Töngesgasse, Sibylle Zolles, erzählt, sie sei nur durch Zufall auf die Pläne gestoßen und anschließend eigenständig in Kontakt mit der Stadt getreten. So habe die Stadt etwa eine Woche nach der Ortsbeiratssitzung die Pläne auch den Geschäftsführenden der Töngesgasse präsentiert. „Uns wurde etwas vorgestellt, was uns betrifft, aber schon längst beschlossen wurde“, ärgert sich Zolles. Die IG Töngesgasse verfasste im Zuge dessen mit der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK) einen offenen Brief an den Mobilitätsdezernenten, um ihn zu überzeugen, seine Pläne zu überdenken und gleichzeitig die alternativen Ideen der Inhaberinnen und Inhaber zu präsentieren.
„Ich habe keine Lust, dass wir der Oeder Weg 2.0 werden“, sagt Carina Jakoby, Geschäftsführerin vom Feinkost-Laden „Frankfurter Fass“ und spielt auf die umstrittenen Umbauarbeiten im Nordend an. Die Inhaberin ging Anfang Mai durch die Geschäfte der Töngesgasse, um Unterschriften für den offenen Brief einzusammeln. Sie befürchte unter anderem, dass der Lärm durch die Bauarbeiten die Kundinnen und Kunden abschrecken könnte.
Im offenen Brief, der von 17 Unternehmen des betroffenen Straßenabschnitts unterzeichnet wurde, gehen IG und IHK unter anderem auf die Erreichbarkeit der Töngesgasse und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität ein. Die „Kleine Zeil“, wie die Töngesgasse auch genannt wird, bietet Gastronomie und vor allem Traditionsgeschäfte. Um die Straße attraktiver zu machen, wollen die Inhaberinnen und Inhaber Bänke und Pflanzenkübel aufstellen, oder Kundinnen und Kunden mit Warenauslagen locken – und erwarten dafür eine gebührenfreie Genehmigung der Stadt. Auch die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln sei ein Vorteil für die Töngesgasse als Einzelhandelsstandort und eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ihren Erfolg. „Gerade weil hier ein individuelles Angebot zu finden ist, handelt es sich um keinen Hochfrequenzort mit sehr vielen Passanten, wie die Zeil, die Freßgass‘ oder die Neue Kräme“, heißt es im Brief.
Laut Stadt schafft die Neugestaltung mehr Raum für Fuß-, Rad- und Lieferverkehr sowie Menschen , die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind; zudem soll die Töngesgasse grüner werden. Durch die gesperrte Zufahrt über den Kornmarkt befürchten Einzelhändler und Gastronomen große Umwege, „was weder aus Verkehrs- noch aus Immissionsschutzsicht gewollt sein kann“, heißt es in ihrem Brief. Das Entsetzen über die schwindenden Kundenparkplätze beschwichtigt Siefert: Der Anteil an Stellplätzen im öffentlichen Raum sei heute grundsätzlich gering und es sollen vor allem Parkhäuser genutzt werden. „Das Einladen und Abholen von Waren bei Geschäften wird durch die Lieferzonen auch zukünftig möglich sein“, ergänzt er. Die Anregungen der Unternehmen, so Siefert, werde man prüfen und „mit den Gewerbetreibenden wieder in Austausch treten“.
Kritik kommt dabei von den ansässigen Einzelhändlern und Gastronomen: Die Vorsitzende der Interessengemeinschaft (IG) Töngesgasse, Sibylle Zolles, erzählt, sie sei nur durch Zufall auf die Pläne gestoßen und anschließend eigenständig in Kontakt mit der Stadt getreten. So habe die Stadt etwa eine Woche nach der Ortsbeiratssitzung die Pläne auch den Geschäftsführenden der Töngesgasse präsentiert. „Uns wurde etwas vorgestellt, was uns betrifft, aber schon längst beschlossen wurde“, ärgert sich Zolles. Die IG Töngesgasse verfasste im Zuge dessen mit der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK) einen offenen Brief an den Mobilitätsdezernenten, um ihn zu überzeugen, seine Pläne zu überdenken und gleichzeitig die alternativen Ideen der Inhaberinnen und Inhaber zu präsentieren.
„Ich habe keine Lust, dass wir der Oeder Weg 2.0 werden“, sagt Carina Jakoby, Geschäftsführerin vom Feinkost-Laden „Frankfurter Fass“ und spielt auf die umstrittenen Umbauarbeiten im Nordend an. Die Inhaberin ging Anfang Mai durch die Geschäfte der Töngesgasse, um Unterschriften für den offenen Brief einzusammeln. Sie befürchte unter anderem, dass der Lärm durch die Bauarbeiten die Kundinnen und Kunden abschrecken könnte.
Im offenen Brief, der von 17 Unternehmen des betroffenen Straßenabschnitts unterzeichnet wurde, gehen IG und IHK unter anderem auf die Erreichbarkeit der Töngesgasse und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität ein. Die „Kleine Zeil“, wie die Töngesgasse auch genannt wird, bietet Gastronomie und vor allem Traditionsgeschäfte. Um die Straße attraktiver zu machen, wollen die Inhaberinnen und Inhaber Bänke und Pflanzenkübel aufstellen, oder Kundinnen und Kunden mit Warenauslagen locken – und erwarten dafür eine gebührenfreie Genehmigung der Stadt. Auch die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln sei ein Vorteil für die Töngesgasse als Einzelhandelsstandort und eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ihren Erfolg. „Gerade weil hier ein individuelles Angebot zu finden ist, handelt es sich um keinen Hochfrequenzort mit sehr vielen Passanten, wie die Zeil, die Freßgass‘ oder die Neue Kräme“, heißt es im Brief.
Laut Stadt schafft die Neugestaltung mehr Raum für Fuß-, Rad- und Lieferverkehr sowie Menschen , die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind; zudem soll die Töngesgasse grüner werden. Durch die gesperrte Zufahrt über den Kornmarkt befürchten Einzelhändler und Gastronomen große Umwege, „was weder aus Verkehrs- noch aus Immissionsschutzsicht gewollt sein kann“, heißt es in ihrem Brief. Das Entsetzen über die schwindenden Kundenparkplätze beschwichtigt Siefert: Der Anteil an Stellplätzen im öffentlichen Raum sei heute grundsätzlich gering und es sollen vor allem Parkhäuser genutzt werden. „Das Einladen und Abholen von Waren bei Geschäften wird durch die Lieferzonen auch zukünftig möglich sein“, ergänzt er. Die Anregungen der Unternehmen, so Siefert, werde man prüfen und „mit den Gewerbetreibenden wieder in Austausch treten“.
17. Mai 2022, 17.01 Uhr
vis
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