Partner
Foto:
Das Deutschlandticket wird 2024 wohl nicht teurer © Deutsche Bahn AG/Holger Peters (Symbolbild)
ÖPNV in Hessen
Preis für Deutschlandticket soll 2024 nicht steigen
Das Deutschlandticket soll 2024 nicht teurer werden. Darauf haben sich die Landesverkehrsminister geeinigt. Hohe Einnahmeverluste haben die Verkehrsbetriebe offenbar nicht erlitten.
Bundesweit dürften Pendlerinnen und Pendler aufatmen: Das Deutschlandticket soll 2024 im Preis nicht ansteigen, also weiterhin für 49 Euro zu haben sein. Das haben die Verkehrsminister der Bundesländer am Montag nach einer Online-Konferenz bekannt gegeben. Sorgen um die weitere Finanzierung des 49 Euro teuren Nahverkehrstickets machten zuletzt immer wieder die Runde.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) machte im September 2023 deutlich, dass der Bund kein weiteres Geld zuschießen werde und forderte die Länder zum Sparen auf. Bund und Länder teilen sich die Kosten zu je 1,5 Milliarden Euro bis 2025.
Verkehrsminister hoffen auf Preisstabilität von Deutschlandticket durch Neukunden
Das Problem scheint nun zunächst keines mehr zu sein: Wie die Landesverkehrsminister angaben, können zu den drei Milliarden Euro von Bund und Ländern zusätzlich nicht genutzte Gelder zum Ausgleich des Defizites aus dem Jahr 2023 auf 2024 übertragen werden.
Die Minister hoffen außerdem, dass viele neue Kundinnen und Kunden dazukommen und so die Preisstabilität aufrechterhalten werden kann. Offen ist dabei jedoch, ob das Deutschlandticket auch 2025 für 49 Euro pro Monat angeboten werden kann.
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Nordrhein-Westfalens Ressortchef, Oliver Krischer (Die Grünen), ergänzte, dass die Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben nach ersten Prognosen nicht so hoch wie befürchtet ausgefallen seien.
310 000 aktive Deutschlandticket-Abos im RMV in Hessen
Das Deutschlandticket wurde zum 1. Mai 2023 bundesweit eingeführt, als digital buchbares und monatlich kündbares Abonnement. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird es von etwa zehn Millionen Menschen genutzt. Es kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Im Juli 2023 liefen allein in Hessen beispielsweise 310 000 aktive Abonnements im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).
Zunächst seien viele von einem teureren Abo auf das Deutschlandticket umgestiegen, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen). Aber inzwischen brächten Neukunden zusätzliches Geld. Wenn sich die Neukundenzahl etwa um 1,7 Millionen erhöhe, könnten Einnahmen von einer Milliarde Euro zusätzlich generiert werden.
Großes Potential für weitere Nutzer sehen die Minister und die Nahverkehrsbranche bei der Jobticket-Variante sowie beim Deutschlandticket für Studierende. Krischer hält eine bundesweite Deutschlandticket-Lösung für Schüler aufgrund verschiedener Länderregelungen jedoch für schwierig.
VDV begrüßt Entscheidung der Verkehrsminister, warnt aber vor Finanzierungslücke
Der VDV wertete den Beschluss als richtigen Schritt, um die Attraktivität des Deutschlandtickets zu erhalten und somit weitere Fahrgäste zu gewinnen. Es gebe aber keine Zusage, dass Einnahmeverluste, auch wenn sie über die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Mittel hinausgehen, vollständig ausgeglichen werden. Es könnte deshalb zu einer Finanzierungslücke von bis zu einer Milliarde Euro im Jahr 2024 kommen.
Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wünschen sich eine langfristige Vereinbarung. „Gut wäre eine bundesweit einheitliche, sozial gerechte Preisgarantie bis Ende 2025“, sagte Ramona Pop, Vorständin des vzbv. Damit der öffentliche Nahverkehr seinen Weg aus der Nische finde, brauche er auch über 2024 hinaus einen stabilen Preis, mehr Personal und eine bessere Taktung, pflichtete ihr Clara Thompson von der Umweltorganisation Greenpeace bei.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) machte im September 2023 deutlich, dass der Bund kein weiteres Geld zuschießen werde und forderte die Länder zum Sparen auf. Bund und Länder teilen sich die Kosten zu je 1,5 Milliarden Euro bis 2025.
Das Problem scheint nun zunächst keines mehr zu sein: Wie die Landesverkehrsminister angaben, können zu den drei Milliarden Euro von Bund und Ländern zusätzlich nicht genutzte Gelder zum Ausgleich des Defizites aus dem Jahr 2023 auf 2024 übertragen werden.
Die Minister hoffen außerdem, dass viele neue Kundinnen und Kunden dazukommen und so die Preisstabilität aufrechterhalten werden kann. Offen ist dabei jedoch, ob das Deutschlandticket auch 2025 für 49 Euro pro Monat angeboten werden kann.
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Nordrhein-Westfalens Ressortchef, Oliver Krischer (Die Grünen), ergänzte, dass die Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben nach ersten Prognosen nicht so hoch wie befürchtet ausgefallen seien.
Das Deutschlandticket wurde zum 1. Mai 2023 bundesweit eingeführt, als digital buchbares und monatlich kündbares Abonnement. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird es von etwa zehn Millionen Menschen genutzt. Es kostet in der Regel 49 Euro im Monat. Im Juli 2023 liefen allein in Hessen beispielsweise 310 000 aktive Abonnements im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).
Zunächst seien viele von einem teureren Abo auf das Deutschlandticket umgestiegen, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen). Aber inzwischen brächten Neukunden zusätzliches Geld. Wenn sich die Neukundenzahl etwa um 1,7 Millionen erhöhe, könnten Einnahmen von einer Milliarde Euro zusätzlich generiert werden.
Großes Potential für weitere Nutzer sehen die Minister und die Nahverkehrsbranche bei der Jobticket-Variante sowie beim Deutschlandticket für Studierende. Krischer hält eine bundesweite Deutschlandticket-Lösung für Schüler aufgrund verschiedener Länderregelungen jedoch für schwierig.
Der VDV wertete den Beschluss als richtigen Schritt, um die Attraktivität des Deutschlandtickets zu erhalten und somit weitere Fahrgäste zu gewinnen. Es gebe aber keine Zusage, dass Einnahmeverluste, auch wenn sie über die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Mittel hinausgehen, vollständig ausgeglichen werden. Es könnte deshalb zu einer Finanzierungslücke von bis zu einer Milliarde Euro im Jahr 2024 kommen.
Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wünschen sich eine langfristige Vereinbarung. „Gut wäre eine bundesweit einheitliche, sozial gerechte Preisgarantie bis Ende 2025“, sagte Ramona Pop, Vorständin des vzbv. Damit der öffentliche Nahverkehr seinen Weg aus der Nische finde, brauche er auch über 2024 hinaus einen stabilen Preis, mehr Personal und eine bessere Taktung, pflichtete ihr Clara Thompson von der Umweltorganisation Greenpeace bei.
23. Januar 2024, 10.44 Uhr
tig/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Urbanes Frankfurt
Straßensperre am Nordwestzentrum
Neue Umleitung wurde eingerichtet
Das Brückenbauwerk über die Rosa-Luxemburg-Straße ist gesperrt. Das wurde bereits am Montag, 11. November angekündigt, nun hat das Straßenverkehrsamt Frankfurt eine neue Umleitung eingerichtet.
Text: Lukas Mezler / Foto: Brückenschäden fordern den Verkehr © Adobestock/Mike Bender
Urbanes FrankfurtMeistgelesen
- Main Yard im AllerheiligenviertelFrankfurter Friedenstaube muss Neubau weichen
- Wasserstoffzüge im TaunusVerkehrsverband Hochtaunus: „Das kann so nicht weitergehen“
- Straßensperre am NordwestzentrumNeue Umleitung wurde eingerichtet
- Sportvereine müssen weichenDB erneuert Deutschherrnbrücke in Frankfurt
- „Movember“ im Uniklinikum FrankfurtSchnurrbärte für die Männergesundheit
17. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen