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Nach dem 9-Euro-Ticket: Die große Unbekannte
Wenn Ende August das 9-Euro-Ticket ausläuft, wird das Bus- und Bahnfahren wieder teurer. Kommunen und Verbände schlagen deshalb Nachfolger-Varianten des Tickets vor. Städte wie Frankfurt fordern dafür finanzielle Hilfe vom Bund, doch der stellt sich quer.
Noch bis Ende August gilt das bundesweite 9-Euro-Ticket für den ÖPNV. Was danach kommt, ist offen. Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen wünschen sich ein Nachfolgemodell, dass das Fahren mit Bus und Bahn weiterhin vergünstigt. Denn: Mit dem 9-Euro-Ticket hat der ÖPNV einen großen Zuwachs an Fahrgästen erlebt. Auch in Frankfurt wird das Ticket seit seinem Start Anfang Juni gut angenommen. Wie die Nahverkehrsgesellschaft traffiQ vergangene Woche mitteilte, fahren dadurch knapp 20 Prozent mehr Menschen mit dem Frankfurter ÖPNV als zuvor.
Ab September wird das Bus- und Bahnfahren nun aber erstmal wieder teurer. Dann gelten erneut die regulären Tarife – inklusive der Preiserhöhung aus dem Juli. Für viele Menschen könnten Fahrten mit dem ÖPNV dann wieder schwieriger zu finanzieren werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) schlug deshalb jetzt ein bundesweites 69-Euro-Ticket als Nachfolgelösung vor, der Deutsche Städte- & Gemeindebund brachte ein 365-Euro-Ticket für alle ins Spiel. Das fordert auch die Linke im Frankfurter Römer: „Der Vorschlag des VDV erscheint zunächst sehr pragmatisch, ist aber für viele Menschen einfach zu teuer“, sagt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Daniela Mehler-Würzbach. „Die Mobilität, auch von Menschen mit wenig Geld, muss sichergestellt werden.“ Sie fordert daher, das 9-Euro-Ticket bis Ende des Jahres zu verlängern und 2023 zu einem 365-Euro-Ticket für alle sowie einem Nulltarif für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende sowie Sozialticket-Berechtigte überzugehen.
Auch für die Mobilitätswende könnten solche Angebote einen wichtigen Beitrag leisten, erklärte Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) kürzlich – „wenn der Bund für die Finanzierung sorgt“. Doch genau da liegt das Problem: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte bereits gegenüber mehreren Medien, im Bundeshaushalt seien keine Mittel für eine Anschlussregelung an das 9-Euro-Ticket vorgesehen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hält ein Nachfolgeangebot für Ende des Jahres oder Anfang 2023 zwar für möglich, sieht den ÖPNV und die Tarifgestaltung aber in der Verantwortung der Länder, wie er der ARD sagte. Hessens Finanzminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) sieht den ersten Schritt allerdings beim Bund. Die Länder könnten für jeden Euro mehr vonseiten des Bundes einen Euro drauflegen, erklärte er dem HR. Aktuell bietet der Bund allerdings noch nichts an.
„Dass die Kostenfrage der Nahverkehrsfinanzierung im politischen Mehrebenenspiel hin- und hergeschoben wird, sorgt nur für Politikverdrossenheit. Bund, Länder und Kommunen müssen sich jetzt zusammenraufen und schnell die Finanzierungsgrundlage schaffen“, sagt Daniela Mehler-Würzbach. Sie fordert nun die Stadt Frankfurt dazu auf, sich an der Debatte um ein 365-Euro-Ticket zu beteiligen. In Frankfurt wird ein solches Ticket bereits seit Langem diskutiert; auch im Koalitionsvertrag von Grünen, SPD, FDP und Volt wurde es zum mittelfristigen Ziel erklärt. Derzeit prüft der Magistrat, wie das Ticket in Frankfurt finanziell umgesetzt werden könnte.
Ab September wird das Bus- und Bahnfahren nun aber erstmal wieder teurer. Dann gelten erneut die regulären Tarife – inklusive der Preiserhöhung aus dem Juli. Für viele Menschen könnten Fahrten mit dem ÖPNV dann wieder schwieriger zu finanzieren werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) schlug deshalb jetzt ein bundesweites 69-Euro-Ticket als Nachfolgelösung vor, der Deutsche Städte- & Gemeindebund brachte ein 365-Euro-Ticket für alle ins Spiel. Das fordert auch die Linke im Frankfurter Römer: „Der Vorschlag des VDV erscheint zunächst sehr pragmatisch, ist aber für viele Menschen einfach zu teuer“, sagt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Daniela Mehler-Würzbach. „Die Mobilität, auch von Menschen mit wenig Geld, muss sichergestellt werden.“ Sie fordert daher, das 9-Euro-Ticket bis Ende des Jahres zu verlängern und 2023 zu einem 365-Euro-Ticket für alle sowie einem Nulltarif für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende sowie Sozialticket-Berechtigte überzugehen.
Auch für die Mobilitätswende könnten solche Angebote einen wichtigen Beitrag leisten, erklärte Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) kürzlich – „wenn der Bund für die Finanzierung sorgt“. Doch genau da liegt das Problem: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte bereits gegenüber mehreren Medien, im Bundeshaushalt seien keine Mittel für eine Anschlussregelung an das 9-Euro-Ticket vorgesehen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hält ein Nachfolgeangebot für Ende des Jahres oder Anfang 2023 zwar für möglich, sieht den ÖPNV und die Tarifgestaltung aber in der Verantwortung der Länder, wie er der ARD sagte. Hessens Finanzminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) sieht den ersten Schritt allerdings beim Bund. Die Länder könnten für jeden Euro mehr vonseiten des Bundes einen Euro drauflegen, erklärte er dem HR. Aktuell bietet der Bund allerdings noch nichts an.
„Dass die Kostenfrage der Nahverkehrsfinanzierung im politischen Mehrebenenspiel hin- und hergeschoben wird, sorgt nur für Politikverdrossenheit. Bund, Länder und Kommunen müssen sich jetzt zusammenraufen und schnell die Finanzierungsgrundlage schaffen“, sagt Daniela Mehler-Würzbach. Sie fordert nun die Stadt Frankfurt dazu auf, sich an der Debatte um ein 365-Euro-Ticket zu beteiligen. In Frankfurt wird ein solches Ticket bereits seit Langem diskutiert; auch im Koalitionsvertrag von Grünen, SPD, FDP und Volt wurde es zum mittelfristigen Ziel erklärt. Derzeit prüft der Magistrat, wie das Ticket in Frankfurt finanziell umgesetzt werden könnte.
26. Juli 2022, 12.32 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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