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Fernbahntunnel Frankfurt
„Frankfurter Hauptbahnhof ist kein Taktknoten“
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hält den geplanten Fernbahntunnel unter dem Frankfurter Hauptbahnhof für das „Herzstück des Deutschlandtakts“ – derweil stößt dieser auf große Kritik.
Für Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist der Fernbahntunnel, den der Bund finanzieren wird, das „Herzstück des Deutschlandtakts“. Erste Züge sollen laut Planungen etwa um 2040 unter dem Hauptbahnhof am Fernbahnhof halten können. Die Kosten für den Frankfurter Fernbahntunnel belaufen sich auf etwa 3,5 Milliarden Euro nach Angaben aus dem Jahr 2021. Laut dem Vorstand für Infrastruktur bei der Deutschen Bahn, Berthold Huber, soll die Planung des Bauprojekts nun beschleunigt und dadurch fünf Jahre Zeit gewonnen werden.
Frankfurter Hauptbahnhof ist kein Taktknoten
Der geplante Bau des Fernbahntunnels unter dem Hauptbahnhof stößt auf Kritik. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die Initiativen „Frankfurt22“ und Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene“, dass der Frankfurter Hauptbahnhof kein Taktknoten sei, ob mit oder ohne Fernbahntunnel. Das liege daran, dass die nächsten Fernbahnhöfe weder unter 60, noch unter 30 Minuten zu erreichen seien. Dies sei jedoch elementar für einen Taktknoten, damit Züge zur vollen oder halben Stunde raus- und reinfahren.
Gigantische Feinstaubwerte vorprogrammiert
Darüber hinaus sehen die beiden Initiativen zahlreiche Nachteile in einem Fernbahntunnel. So haben etwa Fernzüge von und nach Darmstadt sowie die Main-Weser-Bahn keine Einfahrt in den Tunnel. Hinzu kommen etwa gigantische Feinstaubwerte durch Tunnelrampen und Bremsabrieb. Auch das Umsteigen in der Tiefe koste den für die Initiativen vermeintlichen Fahrzeitgewinn von acht Minuten.
Der Bau habe zudem einige Konsequenzen, zu denen etwa die Unbenutzbarkeit diverser Gleise gehört, während der „vermutlich mehr als zehn Jahre“ dauernden Bauzeit. Die Initiativen rechnen damit, dass die Fertigstellung erfahrungsgemäß nicht vor 2045 erfolgen wird – „auch nicht mit Beschleunigungsappellen“.
Brandschutzmaßnahmen: geplante Ansätze für Personenzahlen fehlerhaft
Anfang April hat auch das Bündnis Verkehrswende Frankfurt Kritik am Fernbahntunnel und den dazugehörenden Brandschutzmaßnahmen geäußert. So seien etwa die Ansätze für die Personenzahlen fehlerhaft. Für die Evakuierungen hätten, laut Bündnis, entsprechend den geplanten Zügen bis zu 50 Prozent mehr Personen berücksichtigt werden müssen. Im Katastrophenfall wären gemäß der Planungen viele Opfer in den Tunneln sowie im Fernbahnhof zu befürchten, so Verkehrswende Frankfurt.
Der geplante Bau des Fernbahntunnels unter dem Hauptbahnhof stößt auf Kritik. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die Initiativen „Frankfurt22“ und Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene“, dass der Frankfurter Hauptbahnhof kein Taktknoten sei, ob mit oder ohne Fernbahntunnel. Das liege daran, dass die nächsten Fernbahnhöfe weder unter 60, noch unter 30 Minuten zu erreichen seien. Dies sei jedoch elementar für einen Taktknoten, damit Züge zur vollen oder halben Stunde raus- und reinfahren.
Darüber hinaus sehen die beiden Initiativen zahlreiche Nachteile in einem Fernbahntunnel. So haben etwa Fernzüge von und nach Darmstadt sowie die Main-Weser-Bahn keine Einfahrt in den Tunnel. Hinzu kommen etwa gigantische Feinstaubwerte durch Tunnelrampen und Bremsabrieb. Auch das Umsteigen in der Tiefe koste den für die Initiativen vermeintlichen Fahrzeitgewinn von acht Minuten.
Der Bau habe zudem einige Konsequenzen, zu denen etwa die Unbenutzbarkeit diverser Gleise gehört, während der „vermutlich mehr als zehn Jahre“ dauernden Bauzeit. Die Initiativen rechnen damit, dass die Fertigstellung erfahrungsgemäß nicht vor 2045 erfolgen wird – „auch nicht mit Beschleunigungsappellen“.
Anfang April hat auch das Bündnis Verkehrswende Frankfurt Kritik am Fernbahntunnel und den dazugehörenden Brandschutzmaßnahmen geäußert. So seien etwa die Ansätze für die Personenzahlen fehlerhaft. Für die Evakuierungen hätten, laut Bündnis, entsprechend den geplanten Zügen bis zu 50 Prozent mehr Personen berücksichtigt werden müssen. Im Katastrophenfall wären gemäß der Planungen viele Opfer in den Tunneln sowie im Fernbahnhof zu befürchten, so Verkehrswende Frankfurt.
24. Juli 2023, 11.36 Uhr
Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sinem
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