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Energiewende
Wärmepumpen sind umstritten – energetisch aber unschlagbar
In der öffentlichen Diskussion ist die Wärmepumpe umstritten, energetisch gilt sie in der Wissenschaft als unschlagbar. Ein Problem stellen die noch hohen Kosten dar.
Die Wärmepumpe ist momentan in aller Munde und wird dabei auch viel kritisiert. Die Wissenschaft ist sich bei dem Thema jedoch weitgehend einig. So kam das Freiburger Fraunhofer Institut 2020 bei einem Forschungsprojekt zu dem Ergebnis, dass auch in Bestandgebäuden bei richtiger Planung eine elektrische Wärmepumpe ökologisch vorteilhafter ist als eine Gasheizung.
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser mit Temperaturen zwischen -2 und 12 Grad Celsius. Unter Einsatz von Strom hebt sie diese niedrigen Temperaturen auf ein Temperaturniveau an, das für Heizung und Warmwasserbereitung ausreichend ist. Je weniger sie die Temperatur anheben muss, desto weniger Strom wird benötigt.
Oft reichen wenige Maßnahmen für den Einbau einer effizienten Wärmepumpe
Eine 2021 veröffentlichte Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) aus Heidelberg kam zu dem Ergebnis, dass bei Altbauten ein Umstieg auf Flächenheizsysteme wie Fußbodenheizungen nicht zwingend erforderlich ist: Wenige Dämm-Maßnahmen und der gezielte Austausch alter Heizkörper reichen meist aus, damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann.
Am effizientesten arbeiten Wärmpumpen demnach, wenn die Vorlauftemperatur – also die Temperatur des Heizwassers nach dem Erhitzen durch die Wärmquelle – 55 Grad Celsius nicht überschreitet. Bei einer Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius funktionieren sie überdies um rund 14 Prozent effizienter als bei 55 Grad Celsius.
Energieberatungen können bis zu 80 Prozent gefördert werden
Ob sich der Einbau einer Wärmepumpe endgültig lohnt, kann durch eine Energieberatung herausgefunden werden. Mieter und Eigentümer von Gebäuden in Deutschland, deren Bauantrag mindestens 10 Jahre zurückliegt und die überwiegend zum Wohnen dienen, können die Kosten für einen Energieberater vom Wirtschaftsbundesamt bezuschussen lassen.
Das Amt zahlt bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten eines zertifizierten Beraters, maximal 1300 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und 1700 für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
Selbsttest kann Entscheidung für Wärmepumpe vereinfachen
Wer vor einer Beratung selbst einmal testen will, ob eine Wärmepumpe im Gebäude günstig heizen könnte, kann laut der Frankfurter Firma für Haustechnik, Kämpf + Co, folgendes ausprobieren: Die Vorlauftemperatur des Heizkessels an einem sehr kalten Tag auf 45 Grad Celsius stellen und alle Thermostate aufdrehen. Wird das Haus angenehm warm, könnte sich ohne große Sanierungsmaßnahmen eine Wärmepumpe lohnen.
Sollte das Haus jedoch kalt bleiben, müsse das nicht unbedingt gegen eine Wärmepumpe sprechen. Ein Austausch bestimmter alter Heizkörper oder eine bessere Dämmung von Bestandteilen wie den Fenstern könne bereits ausreichen, um die Bedingungen für den Einsatz einer Wärmepumpe zu verbessern.
Frankfurt setzt weiterhin auf Gas als Heizquelle
Im Jahr 2022 wurde in den kreisfreien Großstädten wie Frankfurt jedoch bis zu 66 Prozent mit Gas beheizt, wie das Land Hessen in seinem Mikrozensus herausfand. Der Ausbau der Wärmepumpe geht dort wie in Deutschland insgesamt nur langsam voran. Woran liegt das? Zum einen, so erklärt Physiker Harald Lesch bei Terra X, an dem Fachkräftemangel: Es gebe zu wenig Leute, die Wärmepumpen einbauen können.
Zum anderen seien die Kosten für Wärmepumpen zu hoch. Es müsse deutlich mehr investiert werden oder Steuervorteile geben. Lesch sieht die Politik in der Pflicht, dass die Wärme- bzw. die Energiewende sozial abgesichert ist. Gerade die Haushalte, die sich eine Wärmepumpe nicht leisten können, würden Unterstützung von öffentlicher Hand benötigen.
„Wenn die Energiewende gelingt, dann können wir langfristig mit sinkenden Strompreisen rechnen. Die Gaspreise werden nicht zuletzt auch wegen des CO2-Emmissionshandels auf jeden Fall in Zukunft steigen. Das heißt, Gasheizungen werden teurer werden“, sagt er. Jetzt eine Gasheizung einzubauen, könnte deshalb eine große Fehlinvestition sein.
Eine Wärmepumpe nutzt Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser mit Temperaturen zwischen -2 und 12 Grad Celsius. Unter Einsatz von Strom hebt sie diese niedrigen Temperaturen auf ein Temperaturniveau an, das für Heizung und Warmwasserbereitung ausreichend ist. Je weniger sie die Temperatur anheben muss, desto weniger Strom wird benötigt.
Eine 2021 veröffentlichte Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) aus Heidelberg kam zu dem Ergebnis, dass bei Altbauten ein Umstieg auf Flächenheizsysteme wie Fußbodenheizungen nicht zwingend erforderlich ist: Wenige Dämm-Maßnahmen und der gezielte Austausch alter Heizkörper reichen meist aus, damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann.
Am effizientesten arbeiten Wärmpumpen demnach, wenn die Vorlauftemperatur – also die Temperatur des Heizwassers nach dem Erhitzen durch die Wärmquelle – 55 Grad Celsius nicht überschreitet. Bei einer Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius funktionieren sie überdies um rund 14 Prozent effizienter als bei 55 Grad Celsius.
Ob sich der Einbau einer Wärmepumpe endgültig lohnt, kann durch eine Energieberatung herausgefunden werden. Mieter und Eigentümer von Gebäuden in Deutschland, deren Bauantrag mindestens 10 Jahre zurückliegt und die überwiegend zum Wohnen dienen, können die Kosten für einen Energieberater vom Wirtschaftsbundesamt bezuschussen lassen.
Das Amt zahlt bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten eines zertifizierten Beraters, maximal 1300 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und 1700 für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten. Weitere Informationen dazu finden sich hier.
Wer vor einer Beratung selbst einmal testen will, ob eine Wärmepumpe im Gebäude günstig heizen könnte, kann laut der Frankfurter Firma für Haustechnik, Kämpf + Co, folgendes ausprobieren: Die Vorlauftemperatur des Heizkessels an einem sehr kalten Tag auf 45 Grad Celsius stellen und alle Thermostate aufdrehen. Wird das Haus angenehm warm, könnte sich ohne große Sanierungsmaßnahmen eine Wärmepumpe lohnen.
Sollte das Haus jedoch kalt bleiben, müsse das nicht unbedingt gegen eine Wärmepumpe sprechen. Ein Austausch bestimmter alter Heizkörper oder eine bessere Dämmung von Bestandteilen wie den Fenstern könne bereits ausreichen, um die Bedingungen für den Einsatz einer Wärmepumpe zu verbessern.
Im Jahr 2022 wurde in den kreisfreien Großstädten wie Frankfurt jedoch bis zu 66 Prozent mit Gas beheizt, wie das Land Hessen in seinem Mikrozensus herausfand. Der Ausbau der Wärmepumpe geht dort wie in Deutschland insgesamt nur langsam voran. Woran liegt das? Zum einen, so erklärt Physiker Harald Lesch bei Terra X, an dem Fachkräftemangel: Es gebe zu wenig Leute, die Wärmepumpen einbauen können.
Zum anderen seien die Kosten für Wärmepumpen zu hoch. Es müsse deutlich mehr investiert werden oder Steuervorteile geben. Lesch sieht die Politik in der Pflicht, dass die Wärme- bzw. die Energiewende sozial abgesichert ist. Gerade die Haushalte, die sich eine Wärmepumpe nicht leisten können, würden Unterstützung von öffentlicher Hand benötigen.
„Wenn die Energiewende gelingt, dann können wir langfristig mit sinkenden Strompreisen rechnen. Die Gaspreise werden nicht zuletzt auch wegen des CO2-Emmissionshandels auf jeden Fall in Zukunft steigen. Das heißt, Gasheizungen werden teurer werden“, sagt er. Jetzt eine Gasheizung einzubauen, könnte deshalb eine große Fehlinvestition sein.
5. Juni 2023, 15.21 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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