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„Air Defender 23“
NATO-Großmanöver läuft: Verspätungen am Flughafen Frankfurt erwartet
Die NATO fliegt ab Montagmittag ein Großmanöver über Deutschland. An Flughäfen wird es voraussichtlich zu Beeinträchtigungen kommen – auch in Frankfurt.
Von heute an bis zum 23. Juni trainieren mehr als 10 000 Nato-Teilnehmer aus 25 Staaten mit 250 Luftfahrzeugen unter Führung der Luftwaffe Operationen im europäischen Luftraum. Das „Air Defender 23“ getaufte Großmanöver ist die größte Übung seit Bestehen des Bündnisses. Wenn Transporter wie Kampfjets den Luftraum belegen, wird das nicht ohne Folgen bleiben für den zivilen Luftverkehr – auch nicht für den Frankfurter Flughafen.
Zwar ist die Planung der Flugzeiten und Routen während der Übung offiziell noch nicht abgeschlossen. Aber wenn Militärflugzeuge fliegen, muss der zivile Luftraum frei sein. Das Tübinger Analysehaus A3M erwartet deshalb für Berlin und Frankfurt größere Probleme, weil sie in oder an Übungsgebieten liegen. Im Laufe der Tage könnten sich Verspätungen bei einzelnen Flugzeugen ergeben und so auch an anderen Einsatzorten für Verzögerungen sorgen. Ausfälle und Flugverlegungen hält man für möglich.
Flugbranche sieht Manöver wegen Ukraine-Krieg für notwendig an
Die Bundeswehr geht dagegen nur von einzelnen Verspätungen aus. Matthias Maas, Chef der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), bezweifelt das, allein schon deshalb, weil bei Sichtflügen von Militärpiloten zivile Maschinen in der Luft „nichts verloren“ hätten. Er verweist auf ein Szenario der europäischen Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol, laut dem es je Manövertag zu 830 Verspätungsstunden kommen könnte.
Ein Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft versichert, dass die Branche das Manöver für notwendig hält angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Allerdings wollen die Fluggesellschaften wissen, worauf sie und die Passagiere sich in den reiseintensiven Frühsommerwochen einstellen müssen. Die Lufthansa prüft etwa die genauen Auswirkungen auf den Flugbetrieb, der so stabil und zuverlässig wie möglich gehalten werden soll.
Nachtflugverbot wird gelockert wegen Nato-Übung
Die Bundesminister für Verteidigung und Verkehr, Boris Pistorius und Volker Wissing, haben die Länder kurzfristig gebeten, die Nachtflugbeschränkungen an den Flughäfen zu lockern, um verspätete Passagierjets spätabends noch aufnehmen zu können. Am Frankfurter Flughafen, wo eigentlich ab 23 Uhr ein Nachtflugverbot gilt, werden Spätstarts bis Mitternacht genehmigt, wenn der Verspätungsgrund durch das Manöver bedingt ist.
Die Übungsflüge sollen in drei eng definierten Lufträumen stattfinden, die wochentags jeweils im Wechsel genutzt werden. Für Tiefflüge wird ausschließlich der „Übungsraum Ost“ über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee reserviert sein, jeweils von 10 bis 14 Uhr. Der „Raum Süd“ erstreckt sich von Lechfeld in Bayern nach Rheinland-Pfalz und soll von 13 bis 17 Uhr genutzt werden, bevor an den „Raum Nord“ über der Nordsee von 16 Uhr bis 20 Uhr abgegeben wird. Passagiere ziviler Flüge können also vor allem in den frühen Morgenstunden sowie am Wochenende auf pünktliche Starts und Landungen hoffen.
Zwar ist die Planung der Flugzeiten und Routen während der Übung offiziell noch nicht abgeschlossen. Aber wenn Militärflugzeuge fliegen, muss der zivile Luftraum frei sein. Das Tübinger Analysehaus A3M erwartet deshalb für Berlin und Frankfurt größere Probleme, weil sie in oder an Übungsgebieten liegen. Im Laufe der Tage könnten sich Verspätungen bei einzelnen Flugzeugen ergeben und so auch an anderen Einsatzorten für Verzögerungen sorgen. Ausfälle und Flugverlegungen hält man für möglich.
Die Bundeswehr geht dagegen nur von einzelnen Verspätungen aus. Matthias Maas, Chef der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), bezweifelt das, allein schon deshalb, weil bei Sichtflügen von Militärpiloten zivile Maschinen in der Luft „nichts verloren“ hätten. Er verweist auf ein Szenario der europäischen Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol, laut dem es je Manövertag zu 830 Verspätungsstunden kommen könnte.
Ein Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft versichert, dass die Branche das Manöver für notwendig hält angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Allerdings wollen die Fluggesellschaften wissen, worauf sie und die Passagiere sich in den reiseintensiven Frühsommerwochen einstellen müssen. Die Lufthansa prüft etwa die genauen Auswirkungen auf den Flugbetrieb, der so stabil und zuverlässig wie möglich gehalten werden soll.
Die Bundesminister für Verteidigung und Verkehr, Boris Pistorius und Volker Wissing, haben die Länder kurzfristig gebeten, die Nachtflugbeschränkungen an den Flughäfen zu lockern, um verspätete Passagierjets spätabends noch aufnehmen zu können. Am Frankfurter Flughafen, wo eigentlich ab 23 Uhr ein Nachtflugverbot gilt, werden Spätstarts bis Mitternacht genehmigt, wenn der Verspätungsgrund durch das Manöver bedingt ist.
Die Übungsflüge sollen in drei eng definierten Lufträumen stattfinden, die wochentags jeweils im Wechsel genutzt werden. Für Tiefflüge wird ausschließlich der „Übungsraum Ost“ über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee reserviert sein, jeweils von 10 bis 14 Uhr. Der „Raum Süd“ erstreckt sich von Lechfeld in Bayern nach Rheinland-Pfalz und soll von 13 bis 17 Uhr genutzt werden, bevor an den „Raum Nord“ über der Nordsee von 16 Uhr bis 20 Uhr abgegeben wird. Passagiere ziviler Flüge können also vor allem in den frühen Morgenstunden sowie am Wochenende auf pünktliche Starts und Landungen hoffen.
12. Juni 2023, 08.30 Uhr
Till Geginat/dpa
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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