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Kolumne: Michael Herl
SPD-Vorschlag gegen Wohnungsnot – bloß nix der FDP sagen
Im Herbst stehen die Landtagswahlen in Hessen an und so langsam nimmt der Wahlkampf Fahrt auf. Die SPD bringt dabei das Thema Wohnungsnot ins Spiel. Die Kolumne von Michi Herl.
Okay, im Oktober sind die Wahlen des Hessischen Landtags. Da kann man schließlich schon mal anfangen, irgendwas zu behaupten, das den geneigten Urnengehenden (schönes Wort, gell?) zum Gefallen gereichen könnte. Und was könnte das sein? Klar, Kriegsangst ist ein Thema. Aber wir können es ja nicht machen wie Genosse Putin, der um ganz Moskau einen Graben ziehen möchte. Das scheitert schon bei der Frage, ob Offenbach drinnen oder draußen liegt. Also doof.
Nächstes Thema wäre die braune Gefahr. Doch die einzigen ernstzunehmenden Nazis, die wir hier haben, kommen aus der Reihe der Polizei. Das will aber niemand wahrhaben, also taugt das Thema auch nicht wirklich für ein Wahlversprechen. Wohl aber Problematik Nummer drei, die Wohnungsnot. Da machte die SPD einen recht netten Vorschlag, wonach man Firmen, die für ihre Mitarbeiter Wohnungen schaffen, steuerlich unterstützen könnte.
Ernstzunehmende Nazis: Aus den Reihen der Polizei, sagt unser Autor
Das ist nicht neu, aber eine Maßnahme, die sich vor hundert Jahren mehr als bewährt hat. Man denke nur beispielweise an die Werkswohnungen der Cassella AG in Fechenheim, der Hoechst AG in Höchst oder jene für Beamte bei Post und Bahn. Nicht nur das. Große Unternehmen unterhielten auch Kindergärten, Altenheime, Freizeitstätten und sonstige annehmliche Einrichtungen für ihre Beschäftigten. Zugegeben, die taten dies nicht aus Menschfreundlichkeit, sondern schlicht aus wirtschaftlichen Gründen. Menschen, die sozial gut versorgt sind, sind weniger krank und arbeiten gerne, mehren also den Profit der Konzerne.
Das riecht nach der klassischen Win-Win-Situation. Man sollte dies zwar nicht beschönigen, denn den Arbeiterfamilien ging es immer noch dreckig genug. Immerhin wurde man nicht gefeuert, sobald man älter und schwächer, sprich weniger leistungsfähig war, sondern durchgefüttert bis zum jüngsten Tag.
Vorschlag der SPD könnte Anfang neuer Unternehmenskultur sein
Wie gesagt, das ist lange her. Doch der Vorschlag der SPD könnte der Anfang einer neuen Unternehmenskultur sein. Schließlich befinden wir uns doch in einer Zeitenwende, oder? Also los. Aber nix der FDP sagen.
Nächstes Thema wäre die braune Gefahr. Doch die einzigen ernstzunehmenden Nazis, die wir hier haben, kommen aus der Reihe der Polizei. Das will aber niemand wahrhaben, also taugt das Thema auch nicht wirklich für ein Wahlversprechen. Wohl aber Problematik Nummer drei, die Wohnungsnot. Da machte die SPD einen recht netten Vorschlag, wonach man Firmen, die für ihre Mitarbeiter Wohnungen schaffen, steuerlich unterstützen könnte.
Ernstzunehmende Nazis: Aus den Reihen der Polizei, sagt unser Autor
Das ist nicht neu, aber eine Maßnahme, die sich vor hundert Jahren mehr als bewährt hat. Man denke nur beispielweise an die Werkswohnungen der Cassella AG in Fechenheim, der Hoechst AG in Höchst oder jene für Beamte bei Post und Bahn. Nicht nur das. Große Unternehmen unterhielten auch Kindergärten, Altenheime, Freizeitstätten und sonstige annehmliche Einrichtungen für ihre Beschäftigten. Zugegeben, die taten dies nicht aus Menschfreundlichkeit, sondern schlicht aus wirtschaftlichen Gründen. Menschen, die sozial gut versorgt sind, sind weniger krank und arbeiten gerne, mehren also den Profit der Konzerne.
Das riecht nach der klassischen Win-Win-Situation. Man sollte dies zwar nicht beschönigen, denn den Arbeiterfamilien ging es immer noch dreckig genug. Immerhin wurde man nicht gefeuert, sobald man älter und schwächer, sprich weniger leistungsfähig war, sondern durchgefüttert bis zum jüngsten Tag.
Vorschlag der SPD könnte Anfang neuer Unternehmenskultur sein
Wie gesagt, das ist lange her. Doch der Vorschlag der SPD könnte der Anfang einer neuen Unternehmenskultur sein. Schließlich befinden wir uns doch in einer Zeitenwende, oder? Also los. Aber nix der FDP sagen.
13. März 2023, 12.15 Uhr
Michael Herl
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3. Oktober 2024
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