In den Verhandlungen um das seit Anfang Dezember besetzte Haus im Gallus kam es nun zu einer Einigung zwischen den Parteien: Die FAZ als Eigentümerin gestattet eine befristete Nutzung der Immobilie, die nun als Wohnraum für Bedürftige dienen soll.

Seit Anfang Dezember besetzt das Kollektiv „Freiräume statt Glaspaläste“ das Haus in der Günderrodestraße 5, um auf den Leerstand auf dem Areal, aber auch im gesamten Stadtgebiet aufmerksam zu machen. Zwischen den verschiedenen Parteien, der FAZ als Eigentümerin des Areals, der KEG als Mieterin und dem Kollektiv, kam es am Dienstagabend nun zu einer Einigung: Das Gebäude darf bis zu dessen Abriss im April als Wohnraum für Bedürftige genutzt werden.

„Wir sind heute sehr glücklich, uns endlich geeinigt zu haben. Auch wenn nicht auf alle unsere Forderungen eingegangen wurde, sind wir froh, den Wohnraum in den kommenden Wochen tatsächlich wohnungslosen Menschen zur Verfügung stellen zu können“, teilte eine Sprecherin des Kollektivs im Anschluss an die Gespräche mit. In den kommenden Wochen werde man nun ein Wohn- und Nutzungskonzept mit den beteiligten Initiativen fertigstellen, sodass das Haus ab Mitte Januar als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden könne. Rund 15 Personen sollen dort dann Platz finden. Eine Zusammenarbeit ist unter anderem mit dem Verein „Zukunft Bockenheim“ sowie der Gruppe „Project Shelter“, die sich für selbstverwaltete Unterkünfte für obdachlose Migranten einsetzt, geplant.

Das Kollektiv hatte darüber hinaus auch gefordert, drei weitere leerstehende Gebäude in der Straße nutzen zu dürfen; dies wurde jedoch abgelehnt. Aktuelle Mietverträge laufen Ende des Jahres aus, im Frühjahr soll mit den Abrissarbeiten für das geplante Quartier „Hellerhöfe“ begonnen werden. In der Günderrodestraße 5 wird eine Grundschule entstehen, insgesamt sind rund 500 Mietwohnungen geplant.