Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Frankfurter Weg

Fünf-Millionen-Euro-Sofortprogramm für das Bahnhofsviertel

Hilfsangebote für drogenkranke Menschen im Bahnhofsviertel in Frankfurt sollen ausgebaut werden. Das Geld stammt aus dem von den Stadtverordneten verabschiedeten Unterstützungsfonds. Voitl: „Frankfurter Weg bleibt richtig.“
Mittlerweile überregional bekannt sind die beschämenden Zustände im Bahnhofsviertel. Nicht erst seit der Corona-Pandemie leben dort viele Menschen im Elend, auch in den angrenzenden Vierteln, wie dem Gallus, sind die Probleme spürbar: Obdachlosigkeit, Vermüllung und Drogenkonsum haben zugenommen. Hinzu kommt die Problematik der Droge Crack, die eine neue Szene eröffnet hat. Viel wurde – besonders im Wahlkampf – versprochen, nun sollen Taten folgen: Die Römerkoalition hat ein fünf Millionen Euro schweres Sofortprogramm für das Bahnhofsviertel an den Start gebracht. Damit sollen die bestehenden Hilfsangebote für drogenkranke Menschen ausgebaut werden. Unter anderem werden die Plätze für die Substitution und medizinische Grundversorgung fast verdoppelt und Tagesbetten für Crack-Konsumierende bereitgestellt. Das Geld stammt aus dem von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Unterstützungsfonds.

Nach Angaben der Stadt sind insgesamt knapp 20 Projekte geplant. Unter anderem soll die humanitäre Substitution von 30 auf 50 Plätze erweitert werden. Dabei erhalten drogenkonsumierende Menschen ohne Krankenversicherung eine medizinische Grundversorgung und Substitutionsmittel. Zudem können die elf bestehenden Notschlafplätze im Drogenhilfezentrum La Strada durch die Finanzierung von weiterem Personal künftig von Crack-Konsumierenden auch als Tagesruhebetten genutzt werden. Damit steht ihnen eine weitere Rückzugsmöglichkeit aus dem öffentlichen Raum zur Verfügung.

Bahnhofsviertel Frankfurt: Römer bestätigt millionenschweres Sofortprogramm

In der medizinischen Ambulanz K9 werden die Öffnungszeiten auf alle Wochentage ausgedehnt. Das soll zu einer wesentlichen Verbesserung der Wundversorgung Schwerstabhängiger führen. Bislang hatte die Einrichtung lediglich montags, mittwochs und freitags von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Zudem werden die zuletzt auf fast rund um die Uhr verlängerten Öffnungszeiten des Nachtcafés dauerhaft gesichert und damit auch ein Rückzugs- und Aufenthaltsort für Drogenabhängige in einer Einrichtung.

Zusätzlich werden 1000 „Crack Container“ im Bahnhofsviertel verteilt. Sie enthalten eine Pfeife aus Pyrex-Glas, ein Mundstück, ein Hochleistungssieb und zwei flache Siebe. Crack-Konsumierenden wird damit ein Zugang zu sauberen und sicheren Utensilien – auch „Safer Use“ genannt– angeboten. Damit haben sie die Möglichkeit, ihre Gesundheit zu schützen. Zudem gibt es einen Flyer in fünf Sprachen mit Informationen zur Prävention und zur Schadensminimierung bei Crack.

Situation im Bahnhofsviertel Frankfurt soll sich verbessern


Das Viertel muss den dort lebenden Menschen erhalten bleiben – allen, die im Viertel leben, arbeiten und sich bewegen. Der Frankfurter Weg hat dazu beigetragen, dass wir deutlich weniger Drogentote haben als vergleichbare Städte – er bleibt richtig“, meint Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Die Grünen) und fährt fort: „Zugleich brauchen wir eine Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel, denn es ist das Entree und ein Herzstück der Stadt, ein tolles Viertel mit viel Potenzial. Daher begrüße ich jedes Angebot zur konstruktiven Zusammenarbeit, denn nur ressortübergreifend werden wir die notwendigen Veränderungen erarbeiten und das Land und die Umlandkommunen davon überzeugen, dass wir Solidarität und Unterstützung benötigen.“ Man brauche aber zum Beispiel auch eine Änderung der hessischen Verordnungslage, um die Konsumenten von Crack vermehrt in die Drogenkonsumräume und damit von der Straße zu bringen. „Hier könnte der Innenminister unmittelbar helfen“, sagt Voitl.
 
22. September 2023, 13.38 Uhr
Jasmin Schülke
 
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. – Mehr von Jasmin Schülke >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Für FLINTA*-Personen
Jazz- und Pop-Workshops in Frankfurt
Am kommenden Wochenende findet in Frankfurt eine ganz besondere Veranstaltung statt: Melodiva und Waggong bieten zwei Tage lang Jazz und Pop Band-Workshops speziell für FLINTA*-Personen an.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Kara Linn © Rosa Weigl
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
1. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Reezy
    myticket Jahrhunderthalle | 20.00 Uhr
  • Ski Aggu
    Stadthalle | 20.00 Uhr
  • Edo Saiya
    Zoom | 19.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Stegreif Orchester
    Casals Forum | 19.45 Uhr
  • Thomas Schwarz, Katrin Scheder und Heidi Heinrich
    Ev. Kirche Bierstadt | 19.00 Uhr
  • Diabolus in musica – Der Teufel in der Musik
    Staatstheater Mainz | 11.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Diedrich Diederichsen
    Romanfabrik | 19.30 Uhr
  • Elke Heidenreich
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Eldad Stobezki
    Historische Villa Metzler | 19.00 Uhr
Kunst
  • Deep Distance Tender Touch
    Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim | 10.00 Uhr
  • Betroffene zeigen Gesicht
    Haus am Dom | 09.00 Uhr
  • Bernd Pfarr
    caricatura museum frankfurt | 11.00 Uhr
Kinder
  • Opernkarussell
    Neue Kaiser | 09.30 Uhr
  • Im Glück
    Bürgerhaus Sprendlingen | 16.00 Uhr
  • Esels Geburtstag
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
und sonst
  • Von Aye-Aye bis Fossa – Ein Labor der Evolution: Kann Madagaskars einzigartige Lebewelt noch gerettet werden?
    Zoo Frankfurt | 18.00 Uhr
  • Tuesday Night Skating
    Hafenpark | 20.30 Uhr
  • Löwen Frankfurt – Kölner Haie
    NIX Eissporthalle Frankfurt | 19.30 Uhr
Freie Stellen