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Frankfurter Tierheime

Tierschützer erhöhen Druck auf Stadt und Land

Mehrere Tierschutzorganisationen haben einen offenen Brief an die Stadt und das Land Hessen geschickt. Sie wollen eine auskömmliche Finanzierung für die Tierheime in Frankfurt.
Update, 30. Juli: In einem offenen Brief an die Stadt Frankfurt und das Land Hessen fordern fünf Tierrechtsorganisationen mehr Verantwortung für die in der Krise steckenden Tierheime in Frankfurt. Unterzeichner sind die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, der Ariwa Animal Rights Watch e.V., die Ärzte gegen Tierversuche sowie Peta Deutschland und Rhein-Main Animal Liberation 269.

Die öffentliche Hand soll demnach eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung für die Tierheime und Tierschutzvereine einrichten. Dazu gehöre, die Tierheime in Nied, Hattersheim, Fechenheim und die anderen Tierschutzvereine etwa bei Sanierungen zu unterstützen. Zudem sollen die Stadt und die Ämter ihrer rechtlichen Verpflichtung gegenüber schutzbedürftigen Tieren nachkommen.

Tierheim Nied weiter zur Aufnahme von Fundtieren bereit

Erstmeldung, 2. Juli: Das Tierheim Frankfurt-Nied ist weiterhin zur Aufnahme von Fundtieren bereit, das gab der betreibende Tierschutzverein Schwalbach und Frankfurt West e.V. am Donnerstag (27. Juni) in einer Pressemitteilung bekannt. Anlass sei eine Aussage der Römer-Koalition im Zuge der Vorstellung der Etatanträge vor wenigen Wochen gewesen, der zufolge außer dem Tierheim Fechenheim kein weiteres Tierheim Interesse an einer Fortsetzung des Fundtiervertrages hätte. „Das wollten wir so nicht auf uns sitzen lassen“, erklärt der erste Vorsitzende des Tierschutzvereins, Bernd Johanning, auf Anfrage des JOURNALS.

Zum Jahresende 2023 hatte das Tierheim Nied seinen Vertrag über die Aufnahme von Fundtieren mit der Stadt Frankfurt gekündigt, da die jährliche Fundtierpauschale in einer Höhe von 3835 Euro nicht ausreicht, um die tatsächlichen Kosten von rund 100 000 Euro zu decken. Bereits 2022 habe man sich diesbezüglich an die Stadt gewandt. Mittlerweile haben auch der Tierschutzverein Frankfurt am Main und Umgebung von 1841 e.V., der das Tierheim Fechenheim betreibt, sowie der Tierschutzverein Hattersheim e.V. die Kündigungen ihrer jeweiligen Fundtierverträge aus ähnlichen wirtschaftlichen Gründen zum 31. Dezember dieses Jahres eingereicht.

Johanning: „Wir wollen nicht auf Teufel komm raus mehr Geld haben“

Die Aussage der Römer-Koalition findet Bernd Johanning „sehr erstaunlich“, zumal der Tierschutzverein bei jeder Kommunikation erwähnt habe, die Versorgung von Frankfurter Fundtieren zu fairen Konditionen zur Verfügung stellen zu wollen. Bereits im Februar sagte Johanning dem JOURNAL: „Wir machen das nicht, weil wir auf Teufel komm raus mehr Geld haben wollen und uns die Tiere egal sind. Wir haben so wie jeder andere auch laufende Kosten, die bezahlt werden müssen. Die Kosten in einem Tierheim kommen auf jeden Fall, die Einnahmen aber sind nur bedingt planbar.“

In der Zwischenzeit habe es Gespräche über einen Übergangsvertrag gegeben, der jedoch nicht zustande gekommen ist. Um den weiterhin vorhandenen Gesprächsbedarf zu signalisieren, habe man nun in einer E-Mail an Stadträtin und Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) sowie den Leiter der Stadtpolizei und kommissarischen Leiter des Ordnungsamtes Matthias Heinrich um eine Wiederaufnahme der Vertragsgespräche gebeten. Kommende Woche will sich Johanning zudem erneut in der Ausschusssitzung zu Wort melden.

Haushaltsplanung: Ortsbeirat 1 fordert seit Mai mehr Hilfe für Fundtiere

Seine Chancen auf Erfolg schätzt der Vorsitzende des Tierschutzvereins jedoch gering ein, zumal der Haushalt in der Stadtverordnetenversammlung am kommenden Donnerstag (11. Juli) beschlossen werden soll. Die Aussage der Römer-Koalition ist auch insofern verwunderlich, dass der Ortsbeirat 1 bereits Mitte Mai in einer Vorlage an den Magistrat mehr Hilfe für Fundtiere gefordert hat: Für die Jahre 2024 und 2025 sollte ein Zuschuss von jeweils 100 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden.

Können sich das Tierheim Nied und die Stadt nicht einigen, fehlt insbesondere im Frankfurter Westen eine Anlaufstelle für Fundtiere. Aufgrund der weiten Wegstrecke könne es vor allem älteren oder mobilitätseingeschränkten Mitmenschen nicht zugemutet werden, ein gefundenes Tier bis nach Fechenheim zu fahren, heißt es in der Pressemitteilung. Und eine Abgabe des Tieres bei der Stadtpolizei oder dem Ordnungsamt belaste wiederum deren Kapazitäten, die an anderer Stelle benötigt werden.
 
30. Juli 2024, 12.18 Uhr
Sina Claßen
 
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sina Claßen >>
 
 
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