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Natan Sznaider erhält Friedenspreis für Holocaust-Forschung
Der Soziologe Natan Sznaider erhält den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt. Gewürdigt wird sein Einsatz für den Frieden in Israel und in der Welt.
Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt wird 2024 zum bereits neunten Mal verliehen. Und dieses Mal heißt der Gewürdigte Natan Sznaider. Der Soziologe und Erinnerungsforscher wird für sein literarisches Wirken für den Frieden in Israel und der Welt ausgezeichnet, insbesondere für seine Publikationen über kosmopolitisches Holocaust-Gedenken. Das gaben die Verantwortlichen nun bekannt.
Sznaider, der 1954 in Mannheim als Sohn von aus Polen stammenden Holocaust-Überlebenden geboren wurde, widmete sich im Laufe seines bisherigen Lebens vornehmlich der globalen Erinnerung an den Holocaust. Mit 20 Jahren ging er nach Israel, wo er nach Arbeiten in mehreren Kibbuzim in Tel Aviv Soziologie, Psychologie, Philosophie und Geschichte studierte. Unter anderem lehrte er 1994 bis 2013 als Professor für Soziologie des Holocausts an der Akademischen Hochschule Tel Aviv.
Friedenspreis für Natan Sznaider: Forschung über Erinnerungskultur des Holocaust
Der 69-Jährige trug mit seinen Arbeiten maßgeblich zur Erforschung der Erinnerungskultur des Holocaust bei, prägte Begriffe wie den der „kosmopolitischen Erinnerung“ im globalen Zeitalter. Dafür beschäftigte er sich mit Holocaust-Gedenktagen, Holocaust-Museen und anderen supranationalen „Erinnerungsorten“. Erwähnenswert sind auch seine Beiträge zu der seit 2020 geführten Debatte über die Konkurrenz von Holocaust und Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis. Mit dem Schriftsteller Navid Kermani führt er seit der zweiten Intifada 2002 ein Streitgespräch über „Israel – Eine Korrespondenz“.
Der Preis wird am 26. Mai im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt verliehen. Die Laudatio wird der Münchner Historiker Michael Brenner halten.
Info
Alle drei Jahre wird der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung verliehen. Gewürdigt werden Menschen, die sich literarisch, publizistisch und kulturell um den Frieden in Israel und in der Welt verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. Gestiftet haben ihn Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann im Jahr 1987 zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann.
Sznaider, der 1954 in Mannheim als Sohn von aus Polen stammenden Holocaust-Überlebenden geboren wurde, widmete sich im Laufe seines bisherigen Lebens vornehmlich der globalen Erinnerung an den Holocaust. Mit 20 Jahren ging er nach Israel, wo er nach Arbeiten in mehreren Kibbuzim in Tel Aviv Soziologie, Psychologie, Philosophie und Geschichte studierte. Unter anderem lehrte er 1994 bis 2013 als Professor für Soziologie des Holocausts an der Akademischen Hochschule Tel Aviv.
Der 69-Jährige trug mit seinen Arbeiten maßgeblich zur Erforschung der Erinnerungskultur des Holocaust bei, prägte Begriffe wie den der „kosmopolitischen Erinnerung“ im globalen Zeitalter. Dafür beschäftigte er sich mit Holocaust-Gedenktagen, Holocaust-Museen und anderen supranationalen „Erinnerungsorten“. Erwähnenswert sind auch seine Beiträge zu der seit 2020 geführten Debatte über die Konkurrenz von Holocaust und Kolonialismus im kollektiven Gedächtnis. Mit dem Schriftsteller Navid Kermani führt er seit der zweiten Intifada 2002 ein Streitgespräch über „Israel – Eine Korrespondenz“.
Der Preis wird am 26. Mai im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt verliehen. Die Laudatio wird der Münchner Historiker Michael Brenner halten.
Alle drei Jahre wird der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung verliehen. Gewürdigt werden Menschen, die sich literarisch, publizistisch und kulturell um den Frieden in Israel und in der Welt verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. Gestiftet haben ihn Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann im Jahr 1987 zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann.
4. April 2024, 11.06 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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