Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: AdobeStock/Stephan Böhm
Foto: AdobeStock/Stephan Böhm

Drogentrendstudie 2021

Jugendliche trinken und rauchen wieder mehr

Während Jugendliche im Pandemiejahr 2020 weniger Alkohol, Tabak, Cannabis und Co. konsumiert haben, erreichen die aktuellen Werte wieder das gleiche Niveau wie vor Corona. Auch die Neugierde auf Lachgas ist im Moment groß.
Nachdem die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol trinken, rauchen oder Cannabis konsumieren im Pandemiejahr 2020 einen Tiefwert erreicht hatte, sind die Zahlen für 2021 wieder auf dem Stand von vor Corona. Das geht aus der aktuellen Frankfurter Drogenstudie „Monitoring System Drogentrends“, kurz MoSyD, hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde. Seit 2002 wird diese jedes Jahr vom Centre for Drug Research der Goethe Universität im Auftrag des Drogenreferats erhoben. Dafür wurden 1413 Personen von 15 bis 18 Jahren aus 22 allgemein- und berufsbildenden Schulen befragt.

„Die Studie hat die Vermutung bestätigt, dass Jugendliche wieder mehr Alkohol oder Cannabis konsumieren, sobald Corona-Schutzmaßnahmen wegfallen und sich wieder mehr Gelegenheiten zum Feiern und Freunde treffen bieten“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen). Mit 51 Prozent der Jugendlichen, die angaben in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben und 36 Prozent, die angaben in diesem Zeitraum mindestens einmal betrunken gewesen zu sein, wurden exakt die Werte der Datenerhebung von 2019 erreicht. „Alkohol bleibt die Lieblingsdroge und auch die meist diskutierte Droge von Jugendlichen“, sagt Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats.

Auch Zigaretten sind bei den Jugendlichen wieder so beliebt wie vor dem Tiefststand im Jahr 2020. Zwölf Prozent der Befragten gaben an, täglich zu rauchen. Auch E-Zigaretten oder E-Shishas sind deutlich populärer geworden. So gaben sieben Prozent an, täglich zu „dampfen“. Bernd Werse, Leiter des Centre for Drug Research, vermutet, dass dies vor allem an den Einweg-E-Zigaretten liegen könnte, die aktuell an jedem Kiosk zu kaufen sind. Ich hoffe sehr, dass die Tabaksteueranhebungen und die beschlossenen Werbeverbote für Außenwerbung bald Wirkung zeigen“, teilte Majer mit.

Auch Cannabis wird wieder häufiger konsumiert. So gaben 17 Prozent der befragten Jugendlichen an, in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Sechs Prozent sagten zudem, sie haben es mehr als zehn Mal getan. Diese Werte entsprechen in etwa denen von 2019. Im Pandemiejahr lag der Wert bei 15 Prozent. Besonders besorgniserregend sei, so Majer, der Trend zu synthetischen Cannabinoiden, die in Form von „Liquids“ in E-Zigaretten geraucht werden. Hier könne man nämlich nicht nachverfolgen, wie „rein“ das Produkt sei und somit auch nicht die gesundheitlichen Gefahren abschätzen.

Auch Lachgas-Konsum nimmt zu

Überraschend war für die Forschenden die deutliche Zunahme von Lachgas-Konsum im Jahr 2021. 13 Prozent gaben an, bereits Konsumerfahrungen gemacht zu haben. Im vergangenen Jahr waren es nur sieben Prozent. Fünf Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen 30 Tagen konsumiert zu haben – zuvor waren es weniger als ein Prozent. Die befragten Jugendlichen nannten vor allem Neugierde als Grund, Lachgas probiert zu haben. Den gestiegenen Konsum von Lachgas solle man vorerst nicht überbewerten, da es sich auch um eine Modeerscheinung handeln könne, erklärt Schroers.

Mit 36 Prozent gab über ein Drittel der befragten Jugendlichen an, im Vormonat der Befragung weder legale noch illegale Drogen konsumiert zu haben. Damit sank der Abstinenz-Wert für 2021 im Vergleich zu Vorjahr wieder deutlich. Auf die Frage, ob sich die Jugendlichen von einer Droge abhängig fühlen, gaben acht Prozent an, dass dies bei Zigaretten der Fall sei. Drei Prozent der Jugendlichen nannten Cannabis oder Alkohol.
 
11. Januar 2023, 11.53 Uhr
Sinem Koyuncu
 
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sinem Koyuncu >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Deborah Schnabel ist Direktorin der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank. Ein Interview über den Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel, den erstarkenden Rassismus und die Herausforderungen für die Bildungsstätte.
Text: Jasmin Schülke / Foto: Deborah Schnabel © Felix Schmitt/Bildungsstätte Anne Frank
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
4. Oktober 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Janning Trumann New York Quartet
    Theater Rüsselsheim | 20.00 Uhr
  • Annika Fehling und Markus Rill
    Bessunger Knabenschule | 20.00 Uhr
  • Trio Panamericana & Nina
    Mampf | 20.30 Uhr
Nightlife
  • Soulfabrik
    Brotfabrik | 21.00 Uhr
  • Unico
    Gibson | 23.00 Uhr
  • Das Electro Swing Ding
    Das Bett | 23.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Sabin Tambrea
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Wer kocht, schießt nicht
    Stalburg Theater | 20.00 Uhr
  • 4. Frankfurt Burlesque Festival
    myticket Jahrhunderthalle | 20.00 Uhr
Kunst
  • Hofmannsthal. Szenen
    Deutsches Romantik-Museum | 10.00 Uhr
  • Die Routen der Migration
    Instituto Cervantes | 09.00 Uhr
  • Andy Warhol und James Francis Gill
    Sight Galerie und Kunstberatung | 16.00 Uhr
Kinder
  • Der Räuber Hotzenplotz
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 16.00 Uhr
  • Block-Lab: Frankfurt und Minecraft
    Deutsches Architekturmuseum (DAM) | 16.00 Uhr
  • Pop Up-Technothek – MINT zum Anfassen
    KiBi – Zentrale Kinder- und Jugendbibliothek | 15.00 Uhr
und sonst
  • Federweißerfest
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Frankfurter Oktoberfest
    Festhalle Hausmann am Deutsche Bank Park | 17.30 Uhr
  • Jazz zum Dritten und Altstadtfest
    Römerberg | 13.00 Uhr
Freie Stellen