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Drogenkriminalität

Per QR-Code zum Frankfurter Drogenshop

Koks, Gras oder Pillen per Smartphone bestellen? In Frankfurt reicht ein QR-Code auf einem E-Scooter und schon gibt es die Auswahl zwischen Gramm und Kilo.
Update, 21. August: Auf Nachfrage vom JOURNAL Frankfurt erklärt die Frankfurter Polizei, ihr sei eine solche Verfahrensweise von Dealern im Frankfurter Stadtgebiet bekannt. Von der Nutzung von QR-Codes und sozialen Netzwerken für illegale Geschäfte wüssten die Behörden bereits. In der Thematik sei die Strafverfolgung auch aktiv und ginge bestimmten Hinweisen bereits nach.

Per QR-Code zum Frankfurter Drogenshop

Erstmeldung, 16. August: Geliebt oder gehasst, für viele Frankfurter gehören die E-Scooter, die in der Stadt verteilt stehen, zum Alltag. Und sie werden genutzt – nicht nur für Fahrten. Mal sind die Rahmen der Roller kaputt, mal mehr oder weniger schön angemalt oder zugeschmiert, aber sie werden auch gern als Fläche für Sticker aller Art verwendet. Darunter etwa Sticker der Eintracht, politische Themen, Kunst und auch zu Marketing-Zwecken.

So auch im Fall eines E-Scooters im Gallusviertel. Direkt neben dem QR-Code des Scooters platziert, lässt sich der Sticker eigentlich kaum übersehen. Die aufgedruckten Worte „Buy & Sell Drugs“ lassen schon erahnen, wohin die Reise führen könnte: Wird dieser dubios wirkende QR-Code mit der Kamera des Smartphones gescannt, erfolgt eine Weiterleitung auf eine Social Media Plattform. Dort offenbart sich, was diese Gruppe mit 1500 Mitgliedern bezweckt.

Ein Katalog voller illegaler Drogen in Frankfurt – per Scan auf's Smartphone

Völlig unverblümt werden von verschiedenen Nutzern allerlei illegale Drogen angeboten. Dazu kommen Preislisten und die Art der Lieferung: ob die Drogen versandt werden sollen oder ob die Übergabe „Face to Face“, also persönlich ablaufen soll. Mögliche Liefermengen von 100 Gramm bis 30 Kilo, die Lieferzeit und der Lieferradius werden im Chatverlauf erwähnt. Ebenso werden Fotos der Produkte, Bezahlmöglichkeiten sowie die Öffnungszeiten der Dealer angezeigt. Alles ist sehr bunt gehalten und wirkt geradezu freundlich.

Die Angebote im Chat kommen einem Katalog gleich. Neben großen Mengen Cannabis in verschiedenen Sorten, reichen die Angebote von Kokain, Ecstasy, Ketamin bis hin zu LSD oder verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Codein. Die angeblichen Verkäufer arbeiten mit Pseudonymen und es gibt Listen mit sogenannten „Top Sellern“, also besonders zuverlässigen Verkäufern. Ebenso existieren viele Weiterleitungen zu Unter-Gruppen und Backup-Gruppen.




Bolivianisches Kokain mitten in Frankfurt – laut Verkäufer in bester Qualität © red (Screenshot)

Frankfurter Drogenreferat: „Das Problem ist bekannt und der Handel illegal“

Dem Frankfurter Drogenreferat sei die Vorgehensweise, Handelsstrukturen in den sozialen Netzwerken aufzubauen, bekannt, heißt es auf Nachfrage. Dabei stünden vor allem der Verkauf von Kokain und Cannabis im Fokus. Im Frankfurter Arbeitskreis Jugend- und Suchtprävention, den das Drogenreferat der Stadt leitet, sei man bereits damit beschäftigt. Dass zur Bekanntmachung solcher Netzwerke häufiger Sticker genutzt würden, sei der Stadt ebenso bekannt.

Der Leiter des Drogenreferats Artur Schroers ergänzt: „Die Polizei ist für die Thematik sensibilisiert und geht Hinweisen darauf selbstverständlich nach. Der Handel mit illegalen Drogen ist verboten.“ Dies gelte auch weiterhin für Cannabis, das trotz der Legalisierung im April 2024 nicht offiziell erworben werden kann. Der Handel damit wird wie bei illegalen Substanzen aus dem Betäubungsmittelgesetz polizeilich verfolgt. Eine Rückmeldung der Polizei Frankfurt zum Thema steht noch aus.
 
21. August 2024, 12.08 Uhr
Till Taubmann
 
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Christian Taubmann >>
 
 
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