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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Überraschendes Unentschieden

Der Joker stach

Bis zur 72. Minute führte der 1. FFC Turbine Potsdam verdient mit 3:1 gegen den 1. FFC Frankfurt, der dann Moral bewies und bei seinem ersten Heimspiel 2019 nach Toren von Reuteler und Martinez noch zu einem Unentschieden kam.
Mitunter hat man seinen Text noch bei laufendem Spiel im Kopf vorformuliert. „Gut bedient“ hätte dann die Überschrift lauten können, denn eine Zeitlang sah es so aus, als könnte der 1. FFC Turbine Potsdam den Frankfurterinnen so richtig weh tun. Es war ein zerfahrener Beginn auf beiden Seiten, allerdings gelang es den Gästen langsam besser ins Spiel zu kommen, während der FFC so gar keinen Zugriff zu finden schien. Die Zuordnung stimmte nicht, Sandvej war viel zu zentral in die Viererkette mit eingerückt und ließ Huth auf Rechtsaußen allein auf weiter Flur. Auf der anderen Seite wurde Hechler, die wohl krank ins Spiel gegangen war, eins ums andere Mal überlaufen. Erst in der 2. Halbzeit kam dann Kleinherne für sie. Die Frankfurter Spielerinnen waren körperlich wie mental zu langsam. Das konnte nicht gut gehen, denn Potsdam präsentierte sich als eingespieltes Team. Aber der FFC machte es den Turbinen auch viel zu leicht, immer wieder durchzukommen. Eben mal bei Flanken den Kopf einziehen, damit der Gegner gleich noch mal zu einer Chance kommt, ist jedenfalls keine Lösung.

Nach einem Freistoß gelang Verteidigerin Rahel Kiwic in der 13. Minute das erste Tor für Potsdam, doch da konnte der Gastgeber nach nur zwei Minuten ebenfalls nach einem Freistoß noch ausgleichen. Marith Prießen stieg am höchsten und bugsierte den Ball an Lisa Schmitz vorbei ins Tor. Die größeren Spielanteile blieben bei den Turbinen. Denn die zeigten einfach mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse und kamen zudem durch gut geschlagene Eckbälle von Huth zu zusätzlichen Möglichkeiten. Ein mutiger Rückpass von Prießen fing Huth ab, die Hereingabe segelte Störzel an die Hand und das wenig souveräne Schiedsrichterteam gab dafür Elfmeter. Felicitas Rauch verwandelte den in der 26. Minuten zum 2:1. „Die Pausenführung für Potsdam war folgerichtig“, gab FFC-Trainer Niko Arnautis in der Pressekonferenz zu. „Potsdam war dominierend, wir kamen immer einen Schritt zu spät.“ Sein Kollege Matthias Rudolph hatte seine Elf 35 Minuten gut spielen gesehen. „Wir hätten mehr Tore schießen müssen“, meinte er zu dieser Phase des Spiels. „Wir wollten in der 2. Halbzeit eigentlich eine Schippe drauflegen. Doch das ist nicht passiert.“

Trotzdem gelang seinen Turbinen in der 68. Minute noch das 3:1 durch Viktoria Schwalm und es sah so aus, als könnten die Brandenburgerinnen den Vorsprung nach Hause bringen. Arnautis hatte seinen Spielerinnen aus der Pause mitgegeben, doch bitte wieder so mutig zu spielen wie zuletzt so oft, das Herz in die Hände zu nehmen, nachdem sie vorher ihre Möglichkeiten einfach nicht zu Ende gespielt hatten. Er sah den FFC schon dem 2:2 näher, bevor das 1:3 fiel. Letztlich genügten Frankfurt gut 20 Minuten, das Spiel zur großen Enttäuschung von Rudolph noch zu drehen. Immerhin rang der Potsdamer Coach dem Remis noch Positives für die Zuschauer ab. Sein Gegenüber meinte, das Publikum habe so noch „ein richtig geiles Spiel mit schönen Toren“ erleben dürfen. Der FFC machte endlich mehr Druck, sein Spiel wurde körperlicher, ausgerechnet das halbe Hemd Groenen ging da wie so oft mit gutem Beispiel voran. Reuteler nahm einen Steilpass auf, lief auf Schmitz zu und schloss mit einem strammen Schuss sehenswert zum Anschluss ab. Auf der Tribüne wünschte man sich nun eine Schlussoffensive, dabei musste die Defensive nach wie vor höllisch aufpassen, sich nicht noch einen Treffer einzufangen. In der 86. Minuten wechselte Arnautis Shekiera Martinez für Sandvej ein und die quirlige Nachwuchsstürmerin bekam nach einem Potsdamer Abwehrfehler die Chance, allein auf Lisa Schmitz zuzulaufen, und konnte tatsächlich ihr erstes Pflichtspieltor in der ersten Liga markieren. Arnautis‘ Joker stach. „In den letzten Wochen wurde ich nach all ihren Aluminiumtreffern schon gefragt, wann bei ihr endlich der Knoten platzt? Die Antwort ist: heute“, freute er sich wie alle im Stadion am Brentanobad über den Treffer „unseres Kükens“.
 
18. Februar 2019, 08.10 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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