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Foto: © Team Deutschland/Frank May
Foto: © Team Deutschland/Frank May

Olympische Winterspiele

Von Frankfurt nach Peking

Der Countdown läuft: Am Freitag starten die Olympischen Winterspiele in Peking. Mit dabei sind zwei Sportler aus Frankfurt: Deborah Levi als Bob-Anschieberin und Felix Rijhnen im Eisschnelllauf.
Die 24-jährige Bob-Anschieberin Deborah Levi ist Quereinsteigerin in dieser Disziplin. Ihre sportliche Karriere begann mit Leichtathletik. „Schon zu Schulzeiten war ich relativ gut im Weitsprung und im Sprint, was auch meiner damaligen Sportlehrerin aufgefallen ist. Sie hat mir dazu geraten, einem Leichtathletik-Verein beizutreten“, sagt Levi. Dem Rat ihrer Lehrerin ist die damalige Schülerin gefolgt und nach kurzer Zeit habe sie bereits ihre ersten Wettkämpfe bestritten. Den Weg in den Bob-Sport hat sie ebenfalls aufmerksamen Beobachtern zu verdanken. „Ich bin für mein Grundschullehramt-Studium von Wiesbaden nach Frankfurt gezogen und wurde bei einem meiner Leichtathletik-Wettkämpfe von einem Trainer angesprochen, der unter anderem auch Bob-Athleten betreut. Er meinte zu mir, dass eine Bob-Pilotin noch eine Anschieberin sucht und ob das denn nicht was für mich wäre. Das war im Sommer 2018“, sagt Levi. Eine Woche später habe sie sich bereits mit ihrer jetzigen Pilotin Laura Nolte zum Anschubtraining getroffen und weitere drei Monate später saß Levi schon im Bob.

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen bedeutet der Olympia-Anwärterin und Studentin viel. „Ich habe als Kind schon immer davon geträumt. Mit meiner Pilotin zusammen haben wir die vergangenen vier Jahre hart darauf hingearbeitet, dass wir uns zusammen qualifizieren. Wir sind sehr froh darüber, dass die Arbeit sich ausgezahlt hat und hoffen, dass wir coronafrei in Peking ankommen“, sagt Levi. Ihre Pilotin und sie haben keine bestimmte Platzierung im Sinn, aber dennoch eine Strategie, wie sie in den Wettkampf treten möchten. „Unser Ziel ist es locker an den Wettkampf heranzugehen und bestmöglich vorbereitet zu sein, damit wir am Ende zufrieden aus dem Wettkampf rausgehen können.“

Deborah Levi hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur im Bob-Sport geübt, sondern auch im Zeit-Management. Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bringen, sei nicht immer einfach. „Es ist eine große Doppelbelastung. Man trainiert jeden Tag und hat gleichzeitig viel für die Uni zu tun“, sagt die Grundschullehramt-Studentin. „Die Goethe-Uni hat glücklicherweise eine Kooperation mit dem Olympiastützpunkt in Frankfurt. Sportlerinnen und Sportler an der Uni werden dadurch unterstützt“, erzählt Levi. „Dadurch, dass das Training den Tag so einnimmt, erledige ich meine Uni-Sachen meistens abends.“ Aktuell sei jedoch eine Uni-Pause angesagt, um den Fokus komplett auf Olympia zu richten.

Die Olympischen Spiele in Peking sollen für Deborah Levi nicht die letzten sein. „In vier Jahren sehe ich mich hoffentlich nochmal bei Olympia“, sagt die Profi-Anschieberin. Ihr Studium soll jedoch auch nicht ins Leere laufen: „Nach 2026 würde ich meine Leistungssport-Karriere gerne beenden und mein Referendariat machen; das wird ein komplett neuer Lebensabschnitt“, sagt die angehende Lehrerin. „Das ist erstmal der Plan, aber was genau passiert in den nächsten fünf Jahren, kann ich nicht ganz planen.“

Felix Rijhnen: „Olympia ist mein Kindheitstraum“

Auch Felix Rijhnens sportliche Karriere begann im Kindesalter. Angefangen hat alles mit dem Inlineskaten und seinen Schwierigkeiten, zehn Meter auf den Rollschuhen zurückzulegen, ohne auf den Hintern zu fallen. „Ich habe als Kind viele verschiedene Sportarten ausprobiert und sie sind mir alle recht leicht gefallen. Beim Inlineskaten war das anders – ich konnte mit den anderen Kindern im Vereinstraining nicht mithalten“, erzählt Rijhnen. Der Misserfolg habe den Ehrgeiz in ihm erweckt und das hat sich gelohnt: „Es dauerte nicht lange und ich konnte mit den schnellen Inlineskatern im Verein mithalten.“

Den Weg in den Eisschnelllauf hat er schon in seiner Jugend eingeschlagen. Schon damals sei er ambitioniert auf Kufen unterwegs gewesen. „Ich habe auch relativ schnell in meiner ersten Saison eine Medaille bei den deutschen Meisterschaften gewonnen. Anschließend habe ich mich für die Junioren-Meisterschaft qualifiziert. Danach folgte der Schritt zu den Senioren, für die ich auch bei den Weltcups gestartet bin“, erzählt der 31-jährige Eisschnellläufer. Auf diese Erfolgssträhne folgte ein herber Rückschlag: Der Verein bekam einen neuen Sportdirektor, der sich dazu entschieden hatte, Felix Rijhnen nicht mehr bei den Weltcups antreten zu lassen. „Er war der Meinung, ich könnte nicht die notwendige Leistung erbringen. Außerdem hatte er sich daran gestört, dass ich im Sommer immer auf Inline-Skates unterwegs war und nicht mit dem Eisverband im Trainingslager“, erklärt der Olympia-Anwärter. „Das hat mich damals sehr geknickt und mich zu der Entscheidung gebracht, den Eissport erstmal aufzugeben“.

Es vergingen sechs Jahre abseits des Eissports, bis der Anruf von Matthias Große kam – dem neugewählten Präsidenten des Sportvereins. „Ziemlich genau vor einem Jahr, im Januar 2021, hat mich der neue Präsident Matthias Große angerufen, um mir zu sagen, dass er mich auf dem Eis sehen möchte und sportlich viel von mir halte“, erinnert sich Rijhnen. „Darüber hinaus meinte er, dass er mir eine Olympia-Teilnahme zutraue und mich unterstützen möchte“. Für Rijhnen sei dies der entscheidende Push gewesen und somit probierte er es erneut und qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele.

„Olympia ist seit ich denken kann mein Kindheitstraum. Ich denke als Sportler gibt es keine größere Bühne, um sich zu präsentieren und dementsprechend freue ich mich riesig dabei sein zu können und meine ersten olympischen Erfahrungen zu sammeln“, sagt der Eisschnellläufer. Ein klares Ziel hat er sich ebenfalls gesetzt für die beiden Rennen, die ihm in Peking bevorstehen. „Ich möchte alles aus mir rausholen und am Ende sagen können, dass ich alles gegeben habe“.
 
4. Februar 2022, 10.35 Uhr
Sinem Koyuncu
 
 
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