Drei Tore gegen den amtierenden englischen Meister Manchester City WFC, darüber konnten sich alle beim 1. FFC Frankfurt freuen. Aussagekräftig war der Sieg in Hinblick auf den Saisonstart in zwei Wochen nicht, aber eine nette Party allemal.

Es waren gerade einmal 24 Sekunden gespielt, da stand es im Stadion am Brentanobad bereits 1:0. Ana-Maria Crnogorcevic traf bevor der Gegner sich sortieren konnte. Trainer Matt Ross hatte sie in vorderste Front gestellt und damit ein gutes Händchen bewiesen, denn auch mit Fortdauer des Spiels blieb die Schweizerin immer ein Unruheherd. Das frühe 2:0 erzielte Saskia Matheis schon nach vier Minuten. Wer fragte da schon danach, mit welchem Team Manchester da angetreten war? Wichtig zu sehen: Das Forechecking stimmte bei den Frankfurterinnen, sie spielten – wie die neue Kapitänin Marith Prießen später im Interview betonte – aggressiv und leidenschaftlich.

Drei gute Chancen der Gäste vereitelte Désirée Schumann, dazwischen hatte Sophie Schmidt das 3:0 auf dem Fuß. Manager Siggi Dietrich sah einen „munteren Start und schöne Tore“, Chefcoach Ross zeigte sich „zufrieden mit den ersten 15 Minuten“ zumal die Mannschaft so noch nie zusammengespielt hatte und die Teilnehmerinnen der Europameisterschaft in den Niederlanden, darunter Frankfurts neue Europameisterin Jackie Groenen, erst spät in die Saisonvorbereitungen einsteigen konnten. Drei Neue standen in der Anfangsformation: die Dänin Cecilie Sandvej, die vom SC Sand an den Main gewechselt war, in der Abwehr, Margarita Gidion (von der SGS Essen gekommen) im Mittelfeld und die Japanerin Kumi Yokoyama im Angriff. Alle fügten sich auf Anhieb gut ins Team ein obwohl das Finetuning des Teambuildings in einem weiteren, kurzen Trainingslager noch ansteht. Für den größten Unterhaltungswert auf Seiten der Gäste sorgte Abwehrspielerin Megan Campbell mit ihren Einwürfen wie Flanken bis in den Fünfmeterraum hinein. Zählbares kam dabei zum Glück nicht heraus. Aber es sorgte für Szenenapplaus, schließlich waren die 1.130 Besucher, die das Spiel zum Nulltarif sehen konnten, auf Party eingestellt. Und nach Abpfiff wurden auch alle Spielerinnen, nicht nur die Neuzugänge, gebührend vorgestellt und gefeiert, standen für Fotos und Autogramme zur Verfügung. Stars zum Anfassen.

In der 2. Halbzeit kam die erst 17-jährige Lisa Ebert für Crnogorcevic und machte gleich mit einem strammen Schuss auf sich aufmerksam. Kein Wunder, dass Dietrich große Stücke auf die Nachwuchsstürmerin hält. Für Desi Schumann stand die neue, dritte Torfrau, Bryane Heaberlin aus den USA zwischen den Pfosten, die sich auch von Manchester City nicht überwinden ließ. Es ergaben sich noch eine Reihe von Tormöglichkeiten für Frankfurt, aber es dauerte bis zur 86. Minute bis die ebenfalls eingewechselte Julia Matuschweski die Unterkante der Latte traf von wo der Ball über die überraschte Torfrau ins Tor tröpfelte. Auch Selina Ostermeier, Bibiane Schulze Solano, Nadine Anstatt, Celine Brandt und Alexandra Emmerling kamen noch zu Kurzeinsätzen. Da Manchester mit seinem 4-1-4-1-System tief gestanden hatte, war es für Trainer Ross eine wichtige Übungseinheit. Denn auch den Aufsteiger 1. FC Köln erwartet er zum Bundesligastart am 3.9., 11 Uhr ähnlich defensiv.