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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Europameisterschaft in den Niederlanden

DFB-Frauen scheitern früh

Nach dem frühen Scheitern bei der Europameisterschaft ist die Enttäuschung bei den DFB-Frauen groß. Mit 1:2 unterlag das Team von Steffi Jones am Sonntag den Däninnen im Viertelfinale und muss damit das früheste Ausscheiden bei einer EM seit 30 Jahren verkraften.
Es sollte der siebte EM-Titel in Folge werden und der neunte insgesamt - vor dem Turnier in den Niederlanden hatte Bundestrainerin Steffi Jones die Titelverteidigung als klares Ziel für ihre Mannschaft ausgegeben.

Nach dem 1:2 gegen Dänemark ist für den Topfavoriten und Olympiasieger bereits im Viertelfinale Schluss. Am Sonntag (wegen massiver Regenfälle war das Spiel von Samstagabend auf den frühen Sonntagmittag verlegt worden) unterlag die Elf von Frankfurterin Jones den skandinavischen Spielerinnen nach einer über weiten Strecken ideenlosen Partie.

"Die Enttäuschung ist sehr groß. Man fragt sich, was schiefgelaufen ist und was wir nach den Gruppenspielen nicht verstanden haben", sagte Jones nach dem Ausscheiden in Rotterdam und kündigte an, auch ihre eigenen Entscheidungen zu analysieren und zu hinterfragen. Erst im Sommer 2016 hat Jones die Position als Bundestrainerin von Silvia Neid übernommen, die über viele Jahre an allen großen Erfolgen der Nationalmannschaft beteiligt war. Die Europameisterschaft in den Niederlanden war Jones' erstes Turnier als Chefin.

"Die Däninnen haben heute mehr in die Waagschale geworfen", äußerte sich Torhüterin Almuth Schult, "uns haben die Aggressivität und die Überzeugung gefehlt. Wir haben die Torchancen mal wieder nicht gemacht. Das ist echt bitter."



Frühe Führung verschenkt
Die schnelle Führung von Isabel Kerschowski (3. Minute) brachte keine Ruhe in das Spiel der Deutschen. Im Gegenteil: Die Mannschaft wirkte verunsichert und mühte sich, Ideen gegen die defensiv gut eingestellten Dänen zu finden. Dennoch hatte das Team um Kapitänin Dzsenifer Marozsan bis zur Halbzeit noch mehrere Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Doch wie schon in den Vorrundenspielen zeigte die deutsche Elf Schwächen beim Torabschluss.

Der Ausgleich durch Dänemarks Topstürmerin Nadia Nadim (49. Minute) fiel in einer Phase, als die Skandinavierinnen immer aktiver wurden. Nach einer kuriosen Szene köpfte Nadim zum verdienten 1:1.. Zuvor hatte die Linienrichterin nach einem Foul Marozsans die Fahne gehoben, die deutschen Spielerinnen warteten auf den Pfiff zur Spielunterbrechung - doch die Schiedsrichterin entschied auf Vorteil und Nadim konnte die Unkonzentriertheit der DFB-Elf nutzen.

Erst nach dem Führungstreffer durch Theresa Nielsen (83. Minute) wurde das Spiel der Deutschen wieder aktiver und schneller. Doch auch die eingewechselten Stürmerinnen Mandy Islacker und Lena Petermann konnten nichts mehr ausrichten, der Ausgleich für eine mögliche Verlängerung sollte nicht mehr gelingen.

Überraschungen im Halbfinale
Mit dem Ausscheiden des Topfavoriten setzt sich ein Trend dieser Europameisterschaft fort. In vielen Partien haben sich die favorisierten Teams sehr schwer getan, neben Deutschland mussten auch die hochgehandelten und exzellent besetzten Französinnen, die Olympia-Zweiten aus Schweden, die Spanierinnen und die Norwegerinnen frühzeitig abreisen.

Die Däninnen spielen nun gegen das überraschend stark spielende Team aus Österreich um den Einzug ins EM-Finale. Das zweite Halbfinale bestreiten der frenetisch bejubelte Gastgeber Niederlande und die Spielerinnen aus England, die vor allem mit ihrer effizienten Spielweise überzeugen konnten.

Die DFB-Frauen haben derweil die Heimreise angetreten und sich via Instagram für die Unterstützung ihrer Fans bedankt.

Dank je wel #weuro2017 #dfbfrauen #teambasecamp #byebye

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31. Juli 2017, 11.38 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
Fotogalerie:
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