Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

EM-Glosse

Ganz besonders höfliche Gäste aus der Schweiz

Mit den Schweizern waren am Sonntag ganz besonders höfliche Gäste in der Stadt und im Frankfurter Waldstadion unterwegs. Warum ihnen dennoch der Weg nach Hause erschwert wurde, weiß unser EM-Glossist.
„Ein fröhliches und friedliches Fußballfest“ – das ist die Floskel, die wir alle eigentlich gerne hören wollen, wenn es um die EM geht. Besonders dann, wenn ein Spiel in Frankfurt stattgefunden hat. Nun hatten wir am Wochenende mit den Schweizer Fans natürlich auch ganz besonders höfliche Gäste. Zwar erlauben sie zuhause ihren Bürgern und den Touristen nur ein Tempo von maximal 120 Kilometern, wenigstens kommen sie aber im Gegenzug auch nicht auf die Idee, sich irgendwelche geisteskranken Boliden zu mieten und damit ohne Fahrpraxis über deutsche Autobahnen zu heizen.

Em-Bestandsaufnahme aus der Schweizer Straße

Die Schweizer Fans, so habe ich gelesen, versammelten sich am Sonntag am Roßmarkt, um dann zum Spiel ins Waldstadion aufzubrechen. Eine kleine, allerdings auch nicht repräsentative Erhebung auf der Schweizer Straße in Sachsenhausen zeigte, dass die eidgenössischen Fans sich auch dort recht wohl zu fühlen schienen: Das Café Wacker schien ebenso fest in der Hand unserer Nachbarn wie der Schweizer Platz, und auch in den Apfelweingaststätten „Gemaltes Haus“ und „Wagner“ wurden am Nachmittag noch relativ viele rote Trikots gesichtet. Alles gesittet, versteht sich. Das setzte sich im Stadion selbst noch fort: Zwar schubsten und klammerten die Schweizer Spieler relativ oft und penetrant ihre Gegenspieler (der Schiedsrichter war ein großzügiger Mann) und parkten nach ihrem Führungstreffer dann einfach mal den Mannschaftsbus vor ihrem eigenen Tor, aber wer will es ihnen übelnehmen?

Es hätte also alles harmonisch ausklingen können

Es hätte also alles harmonisch ausklingen können: Deutschland Gruppenerster, die Schweizer als Tabellenzweiter ebenfalls weiter; ausnahmsweise mal ein freundlicher sommerlicher Tag in der Stadt. Aber dann... Dann wollten wir doch besonders gute Gastgeber sein und den Menschen aus der Schweiz einmal zeigen, warum sie sich freuen dürfen, bald wieder zuhause zu sein: „Störungen im Bahnverkehr“, so die neutrale offizielle Formulierung, sorgten für erhebliche Probleme bei der Abreise der Fans vom Stadion. Es dauerte Stunden. Und auch wenn das Meckern über den öffentlichen Nahverkehr das Billigste und Naheliegendste ist, was man tun kann: Dass das nun ausgerechnet nach dem Spiel gegen jenes Land passierte, in dem 97,9 Prozent aller Züge auf die Minute pünktlich kommen, hat dann doch ein gewisses ironisches Potential.
 
24. Juni 2024, 10.18 Uhr
Christoph Schröder
 
Christoph Schröder
Christoph Schröder studierte in Mainz Germanistik, Komparatistik und Philosophie. Seine Interessensschwerpunkte liegen auf der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und dem Literaturbetrieb. Er ist Dozent für Literaturkritik an der Goethe-Universität Frankfurt. – Mehr von Christoph Schröder >>
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Sport
„Natürlich wird es nicht bierernst“
Henni Nachtsheim und sein Bühnenstück „Adlerherzen“
Von der Pandemie ausgebremst kommt Eintracht Frankfurt jetzt dank Henni Nachtsheim doch noch auf die Bühne und feiert am 24. April mit dem Stück „Adlerherzen“ Premiere im Bürgerhaus Sprendlingen.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Henni Nachtsheim im Waldstadion © Biggi Schmidt
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
12. Januar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Kat Frankie
    Staatstheater Darmstadt | 20.00 Uhr
  • Uli Partheil Quartett
    Jazzinstitut | 20.30 Uhr
  • Microtone Band
    Gallus Theater | 19.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Junge Deutsche Philharmonie
    Alte Oper | 18.00 Uhr
  • Opera Classica Europa
    Neue Stadthalle | 19.00 Uhr
  • Sachiko Furuhata
    Alte Oper | 17.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Bilder deiner großen Liebe
    Schauspiel Frankfurt | 18.00 Uhr
  • Caveman
    Centralstation | 20.00 Uhr
  • Lilo Wanders
    Neues Theater Höchst | 19.00 Uhr
Kunst
  • Birgit Berg-Block
    Kunsthaus | 11.00 Uhr
  • 亞歐堂 meet asian art: Der Erwachte
    Museum Angewandte Kunst | 10.00 Uhr
  • ABC des polnischen Designs
    Institut für Neue Technische Form (INTEF) | 11.00 Uhr
Kinder
  • Raketen Erna
    Mousonturm | 15.00 Uhr
  • Made in Hessen
    Haus der Stadtgeschichte – Museum und Archiv | 15.00 Uhr
  • Sterntaler
    Galli Theater Frankfurt | 16.00 Uhr
und sonst
  • Trau Dich
    Messe Frankfurt | 10.00 Uhr
  • Der Name der Rose
    Kloster Eberbach | 15.00 Uhr
  • Frankfurts starke Frauen – Ihr Leben & Einfluss auf die Stadt
    Frankfurter Stadtevents | 12.00 Uhr
Freie Stellen