Mit dem umkämpften 65:63 Sieg gegen Vilnius haben die Fraport Skyliners am Mittwochabend ihr erstes Saisonziel erreicht: Der Einzug in die Top 16 des europäischen EuroCups. Nach einer schwachen ersten Halbzeit entschieden erst die letzten Aktionen des Spiels zugunsten der Frankfurter.

„Es war eines dieser Spiele, in denen wir nicht gut gespielt und auch nicht gut geworfen haben“, sagte Frankfurts Cheftrainer Gordon Herbert gewohnt kritisch. Dabei hatte sein Team am Mittwochabend gerade den litauischen Vertreter aus Vilnius besiegt und sich damit den vorzeitigen Einzug in die Top 16 des EuroCups gesichert. Der Kanadier an Frankfurts Seitenlinie war vor allem mit der Leistung seines Teams in der ersten Halbzeit unzufrieden. Zwanzig Minuten lang gelang den Gastgebern in der Fraport Arena wenig, Sie hatten Probleme mit der Verteidigung der Gäste und leisteten sich bis zur Pause bereits 12 Ballverluste. Die Litauer dagegen spielten vor allem unter dem Korb ihre Vorteile aus und punkteten beständig. Nach einem 13:16 im ersten Viertel lagen die Frankfurter bis zur Halbzeit bereits mit 26:35 zurück, zwischendurch betrug der Rückstand gar 17 Punkte (13:30). „Defensiv fast perfekt“ sei die erste Hälfte gewesen, sagte Gästetrainer Dainius Adomaitis anschließend.

Aufholjagd mit Happyend
Weniger zufrieden war Adomaitis mit der zweiten Halbzeit seines Teams: „Wir haben die Frankfurter Schützen in der zweiten Halbzeit nicht verteidigt und bei unseren Zügen zum Korb schlimme Fehler gemacht“. Da die Skyliners um Kapitän Tez Robertson (Foto) nun ihre Würfe besser trafen, konnten sie den Rückstand Punkt für Punkt verkürzen. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Jason Clark gingen die Hausherren erstmals seit der Anfangsminute in Führung (44:43). Mit einem ausgeglichenen 47:47 begann das letzte Viertel, in dem sich die Frankfurter dank Brady Heslip sogar etwas absetzen konnten (57:49). Doch die Gäste aus Litauen kämpften sich mit drei Distanztreffern von Eimantas Bendzius wieder heran (63:63). Nur ein Sieg gegen die Frankfurter gab ihnen noch die Chance, im EuroCup die nächste Runde zu erreichen.

Sechs Sekunden vor Schluss behielt Frankfurts Trae Bell-Haynes aber an der Freiwurflinie die Nerven und traf beide Versuche zum 65:63 Endstand. Da der letzte Wurf der Litauer nicht erfolgreich war, konnten die Skyliners trotz des schlechten Starts doch noch jubeln. „In der zweiten Hälfte wollten wir den Sieg einfach mehr“, sagte Frankfurts Neuzugang Leon Kratzer. Die Skyliners hatten den Centerspieler vom Ligakonkurrenten Bamberg erst am Dienstag verpflichtet, seine künftigen Mitspieler in Frankfurt lernte der 21-jährige gar am Spieltag kennen. „Für mich ist es unbeschreiblich, nach der Ankunft gestern und dem kurzen Training direkt in das Spiel geworfen zu werden“, sagte er. Mit drei Punkten in etwa 16 Minuten Einsatzzeit feierte er ein gelungenes Debüt im blauen Trikot der Skyliners.

Top 16 erreicht
Die Hessen beenden die Gruppenphase nach dem Sieg am Mittwochabend sicher auf einem der ersten vier Plätze der Sechserguppe des EuroCups und qualifizieren sich so für die zweite Gruppenphase der besten 16 Mannschaften. Mit fünf Siegen und drei Niederlagen liegen die Frankfurter aktuell auf dem dritten Rang in ihrer Gruppe. Das Erreichen der Top 16 war zu Saisonbeginn eines der klar formulierten Ziele des Teams von Gordon Herbert. Zwei Spieltage vor Ende der Vorrunde haben die Hessen somit ihr erstes Saisonziel erreicht – und können sich nun darauf konzentrieren, auch in der Bundesliga zu punkten. Dort sind die Skyliners mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen in die Saison gestartet und in der Tabelle auf Rang 16 abgerutscht.