Dass die Fraport Skyliners am Mittwochabend ihr ohnehin bedeutungsloses Spiel gegen Unics Kasan verloren, konnte Trainer Gordon Herbert verschmerzen. Wichtiger war ihm, seine jungen Spieler aufs Parkett zu schicken, um sie auf die wichtige Partie am Samstag vorzubereiten.

„Das Spiel heute hatte keine wirkliche tabellarische Bedeutung für uns“, sagte Skyliners-Guard Brady Heslip (Foto) nach der Partie geradeaus. Das 65:72 gegen den europäischen Topclub Unics Kasan geriet in den Hintergrund. Schon vor der Partie am Mittwochabend in der Fraport Arena war die tabellarische Situation im Eurocup fix: Sowohl die Frankfurter als auch Unics Kasan haben sich bereits für die Runde der besten 16 Teams qualifiziert, die Skyliners als Gruppendritter, Kasan als Gruppenerster. Im Heimspiel gegen den russischen Vertreter ging es nur um Prestige. Gleichzeitig bot das Spiel dem Frankfurter Cheftrainer Gordon Herbert die Möglichkeit, auf arrivierte Stammkräfte zu verzichten und den jungen Basketballern mehr Einsatzzeit als sonst zu geben. So pausierten Kapitän Tez Robertson, Erik Murphy, Akeem Vargas und die beiden Verletzten Jonas Wohlfahrt-Bottermann und Niklas Kiel. Stattdessen standen Richard Freudenberg, Trae Bell-Haynes und Leon Kratzer mehr als 25 Minuten auf dem Parkett. Kratzer, der erst im November zu den Skyliners wechselte, wurde mit 13 Punkten Frankfurts Topscorer der Partie. Herbert war trotz der Niederlage mit der Leistung seiner jungen Garde zufrieden: „Es gibt keine moralischen Siege, aber unsere jungen Spieler haben ihre Chancen heute gut genutzt und das Beste aus ihrer Situation gemacht.“

Vorfreude auf das Pokal-Viertelfinale
In der nächsten Begegnung wird der Frankfurter Kader sicher wieder anders aussehen. Dann müssen die Skyliners eine deutlich wichtigere Aufgabe bewältigen. Im Duell mit den Löwen Braunschweig geht es um die Qualifikation für das Halbfinale des BBL-Pokals. Das Spiel gegen Kasan sei dafür die richtige Generalprobe gewesen, sagte Guard Heslip. „Wir wollen geschlossen als Team ins Pokalhalbfinale einziehen“, sagte er. Der Triumph im Pokalwettbewerb war eines der Ziele, das die Frankfurter vor Saisonbeginn avisiert hatten. Nach dem 78:74 Sieg im Achtelfinale gegen Ulm kommt im Viertelfinale nun die Mannschaft aus Braunschweig an den Main. Erst Ende November konnten die Frankfurter die Bundesliga-Partie daheim mit 82:77 gewinnen und führten zwischendurch souverän mit mehr als 20 Punkten. Dank einer furiosen Aufholjagd der Gäste gerieten die Skyliners allerdings 90 Sekunden vor Abpfiff noch in Rückstand und der Sieg in Gefahr. "Wir haben durch das Spiel vor vier Wochen viel über Braunschweig gelernt – sie aber auch über uns", sagte Herbert. Zuviel Spannung werden die Frankfurter am Samstag sicher vermeiden wollen.

>> Fraport Skyliners vs Löwen Braunschweig, Viertelfinale BBL-Pokal, Samstag, 22.12., 18 Uhr, Tickets (ab 12 Euro, ermäßigt 8 Euro) telefonisch unter 069-92887619 oder im Ticketshop auf der Homepage