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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt-VfL Wolfsburg 2:6

Unter Wert geschlagen

Was durfte man nach dem ernüchternden 0:0 gegen den MSV Duisburg am Mittwoch zum Abschluss der englischen Woche vom 1. FFC Frankfurt erwarten, zumal mit dem VfL Wolfsburg der unangefochtene Tabellenführer zum Start der Rückrunde kam?
Das war eine berechtigte Frage nach dem Spiel Mitte der Woche. Nicht viel, mögen Lästermäuler vor dem Match am Sonntag im Stadion am Brentanobad danach getönt haben. Und das Ergebnis scheint ihnen nun recht zu geben. Ein deutliches 2:6 stand am Ende auf dem Spielberichtsbogen. Aber das gab nicht wirklich den Spielverlauf wieder. Klar hatten die Frankfurterinnen – wohl wissen, dass der VfL im Moment nicht nur in Deutschland das Maß aller Dinge im Frauenfußball ist – vor dem Treffen aufbegehrt. So lange wie möglich die Null halten, hieß es vorab im Umfeld, und gucken, ob und wie man die Wölfinnen ein wenig ärgern könnte. Dummerweise durchkreuzte Wolfsburg diese „Taktik“ des 1. FFC schon nach vier Minuten, als Alexandra Popp einen der ersten der vielen souveränen Spielzüge des Meisters abschloss. „Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt“, machte Gästetrainer Stephan Lerch keinen Hehl daraus, dass man „mit viel Respekt“ an den Main gekommen sei, auch wenn man natürlich die Punkte mit nach Hause nehmen wollte. Die Frankfurterinnen wollten sich zeigen, hatten sich zuletzt gegen Leverkusen, Mönchengladbach und Freiburg immer wieder verbessert präsentiert. Da stibitzte Freigang sich den Ball frech im Mittelfeld von eigentlich spielbestimmenden Wolfsburgerinnen, setzte sich Aschauer mit toller Körpertäuschung auf der linken Außenbahn durch und ein scharfer Schuss von Feiersinger streifte – vielleicht mit ein wenig Windunterstützung an diesem düsteren Adventssonntag – die Oberkante der Latte. Nur das nächste Tor gelang wieder den Gästen in der 23. Minute. Einen einfachen Ball nahm Hansen auf und netzte ein. Das nennt man Effektivität. Das 0:3 verhinderte die aufopferungsvoll kämpfenden FFC-Abwehr. Mal verhinderte Haeberlin ein weiteres Tor, dann stellte sich Laura Störzel den Angreifern so massiv in den Weg, dass die Innenverteidigerin verletzt ausgewechselt werden musste. Sophia Kleinherne ersetzte die Nummer 20 wenig später problemlos. Doch da stand es nach einem nicht in aller Augen berechtigtem Elfmeter 0:3.



© Detlef Kinsler

Doch wer dachte, der Widerstand der 1. FFC Frankfurt sei damit gebrochen worden, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Worüber sich Heimtrainer Niko Arnautis trotz der wenn auch so hohen Niederlage freuen durfte, war der erkennbare Wille seines Teams, von der ersten bis zur letzten Minute an die Leistungsgrenze gehen zu wollen. Nachlassen gilt nicht. Der Einsatz stimmte bei der jungen Truppe. Folgerichtig kam der FFC noch vor der Pause zum wichtigen 1:3 durch Tanja Pawollek mit strammem Schuss von der Strafraumgrenze in der 42. Minute. Zu sorglos habe man phasenweise in der Abwehr agiert, monierte Lerch, dann aber in der zweiten Hälfte weiter versucht, konzentriert und souverän weiterzuspielen als die Frankfurterinnen weiter „Gas gaben und auf ihre Chancen hofften.“ Die kam tatsächlich in der 61 Minuten als Laura Freigang (Foto) allein auf Almuth Schult auftauchte und nervenstark den Ball an der deutschen Nummer Eins vorbei ins Tor schob.



Laura Freigang nach ihrem Treffer. © Detlef Kinsler

Die Jubeltraube der Frankfurter Spielerinnen strahlte so viel Energie und Glauben an ein gutes Ende für den FFC aus, dass der VfL hektische Zeiten auf sich zukommen sah. „Aber da haben wir Reaktion gezeigt“, meinte Lerch trocken. Drei Minuten dauerte es nur bis zum 2:4 durch Pernille Harder, das 2.5 fiel dann nur fünf Minuten später durch Lena Goeßling, das 2:6 durch Zsanett Jakabfi ließ der FFC in der 82. Minute dann viel zu leicht zu. Trotzdem hatte auch der FFC – inzwischen mit Martinez für Matheis – noch Möglichkeiten bis zuletzt. Deshalb gab es auch keine Vorwürfe von Seiten des Trainers, der übrigens von der Schiedsrichterin auf die Tribüne verwiesen wurde, weil er einige nicht nachvollziehbare und umstrittene Entscheidungen der Unparteiischen wohl zu vehement an der Seitenlinie kommentiert hatte. Seine Mädels hatten stark gespielt, gefightet, alles reingelegt und so zu einem „richtig geilen Spiel mit hohem Unterhaltungswert“ beigetragen, dass „die Qualität unserer Mannschaft gezeigt hat“. „Wir haben das 2:4 zu schnell kassiert, wer weiß, was sonst passiert wäre?“, haderte Arnautis mit dem enttäuschenden Ergebnis. „Aber wir konnten immer wieder Nadelstiche setzen und – da wird der Stephan nicht widersprechen – ein 4:6 wäre auch ok gewesen. Die Mannschaft jedenfalls hätte mehr verdient gehabt.“
 
10. Dezember 2018, 11.35 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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