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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt-VfL Wolfsburg 0:2

Gut bedient

Cheftrainer Niko Arnautis gab für das Kräftemessen mit der „Übermannschaft“ des VfL Wolfsburg gestern eine klare Losung aus: Nicht gleich die weiße Fahne hissen, sondern die kleine Chance des Außenseiters zu nutzen versuchen.
Almuth Schult, die Torhüterin des VfL Wolfsburg, muss in der Pause ihrer Mannschaft heftig ins Gewissen geredet haben. Denn in der zweiten Halbzeit brachten ihre Kameradinnen die Nummer 1 viel öfters ins Spiel während sie ihr in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Rückpass gegönnt hatten. So musste sie sich zwischen 16-Meter-Raum und Anstoßkreise mit ansehnlichen Aufwärmübungen, die fast wie eine Tanzchoreographie anmutenden, geschmeidig halten. Das klingt jetzt so, als wäre es die meiste Zeit ein Spiel auf ein Tor, nämlich das von Bryane Heaberlin, gewesen. Tatsächlich bekam sie mehr Möglichkeiten sich auszuzeichnen als ihr Gegenüber. Heaberlins Team erwischte eigentlich einen guten Start. Als wolle es keinen Zweifel im Standionrund mit den 1.580 Zuschauern aufkommen lassen, dass man wirklich engagiert das angesprochene Kräftemesse stellen wollte, suchte man die Verteidigung im Angriff.

Also versuchte der 1. FFC Frankfurt den Spielaufbau des VfL schon am gegnerischen Strafraum zu unterbinden. Selten hatte man die Mannschaft so aggressiv pressen gesehen. Sogar Schult wurden von Kathrin Hendrich, wie immer ein echter Aktivposten beim FFC, angegangen. „Frankfurt hat uns anfangs gut unter Druck gesetzt“, lobte dann auch Gästecoach Stephan Lerch. „Wir haben lange gebraucht, ins Spiel zu kommen.“ Nur als die Wölfinnen dann zielstrebiger hinter die Frankfurter Ketten kamen, erspielten sie sich anders als die Gastgeberinnen reichlich Torchancen, auch wenn der letzte Abschluss noch fehlte. „Sonst hätten wir mehr Tore geschossen“, resümierte Lerch zurecht. Auch wenn Arnautis seine Abwehr gut stehen gesehen hatte, kam der VfL seinem Ziel, trotz anstrengender englischer Wochen auch am Brentanobad zu punkten merklich näher. So fiel in der 31. Minute das 0:1 durch Lara Dickenmann nicht wirklich überraschend und fast zwangsläufig.

„Einer Mannschaft wie Wolfsburg kann man nicht über 90 Minuten wirklich Paroli bieten“, musste Arnautis in der Pressekonferenz eingestehen. „Aber wir haben bis zu letzten Sekunde eine leidenschaftliche Vorstellung geboten, die Mentalität stimmte, wir haben uns in jeden Schuss geworfen.“ Das allein – keinen wird es wundern – konnte gegen eine Mannschaft, die in diesem Jahr das Triple gewinnen kann, nicht genügen. Wolfsburg hatte das Spiel unter Kontrolle, konnte es „gut zu Ende spielen, obwohl es ganz sicher nicht einfach ist, hier Punkte mitzunehmen“ (Lerch), zumal Pernille Harder in der 56. Minute das zweite Tor gelang. Zwar war auf Seiten der Frankfurterinnen nach Sophie Schmidts Verletzung schon in der 27. Minute mit Lise Munk neben Kumi Yokoyama eine zweite nominelle Stürmerin auf dem Platz, nur das mit den Abschlüssen und der Torgefahr ist so ein Problem beim FFC. Crnogorcevic seit Anfang April bekanntlich in den USA, der Nachwuchs mit Shekiera Martinez beim Lehrgang der U17-Juniorinnen, da muss Hendrich fast in die Rolle eines Rechtsaußen hineinwachsen und hätte man die Kapitänin Marith Prießen nicht neben Kleinherne im eigenen Abwehrzentrum gebraucht, wäre die wohl liebend gerne im gegnerischen Strafraum geblieben, um dort Gefahr auszustrahlen.

Blieben Weitschussversuche von Yokoyama, Pawollek und Groenen. Von den dann noch eingewechselten Offensivkräften Julia Matuschewski und Alexandra Emmerling hatte dann die Nummer 27 tatsächlich noch eine Chance bevor Groenen nach einem guten Pass von Yokoyama mit ihrem Abschluss scheiterte. Trotz der nicht wirklich vermeidbaren Niederlage hatte sich seine Elf in den Augen von Arnautis gut verkauft. „Das macht mir Mut für die nächsten schweren Aufgaben“, richtet sich sein Augenmerk jetzt aufs nächste Heimspiel schon am kommenden Sonntag, 13.5., um 11 Uhr gegen den starken SC Freiburg (der sogar noch Champions League-Chancen hat), die SGS Essen (auf Platz 5 vor Frankfurt) auswärts am 27.5. und das Saisonfinale am 3.6. gegen Bayern München.
 
7. Mai 2018, 10.09 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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