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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt-TSG 1899 Hoffenheim 2:0

Gut im Weg gestanden

Der 1. FFC Frankfurt zeigte eine Reaktion. Nach dem verlorenen Nachholspiel gegen die SGS Essen gewann das Team auswärts beim 1. FC Köln und legte mit dem 2:0 gegen Hoffenheim nach. Für „ein gutes Gefühl“ vor der Länderspielpause.
An Tagen wie diesen sollte man die Pressekonferenz vielleicht lieber schwänzen. Oft genug findet man ja seine Eindrücke vom Spiel in den Statements der Trainer hinterher bestätigt, untermauert oder zumindest differenziert, aber ähnlich wiedergegeben. Nach dem 2:0 des 1. FFC Frankfurt gegen die TSG 1899 Hoffenheim musste man zwangsläufig mit dem Gefühl aus der Runde gehen, das Spiel in wesentlichen Teilen – Achtung, jetzt folgt eine dieser intellektualisierten Fußball-Sprech-Floskeln – „falsch gelesen“ zu haben. 2:0 gewonnen, 3 Punkte eingefahren, in der Tabelle auf Platz 4 vorgerückt (weil das Potsdam-Spiel ausgefallen ist) – warum sollte man sich da mit Nörgeleien der Journaille aufhalten, die Mannschaft habe eigentlich keine durchschlagkräftigen Stürmerinnen im Moment und suche zu selten den Abschluss? Na klar: wir wissen schon länger, es gibt keine leichten Gegner mehr, egal wo in der Tabelle sie stehen. Und auch gegen Hoffenheim könne man schließlich nicht erwarten, dass man die mal eben vom Platz fege. Schließlich habe Klassenprimus VfL Wolfsburg letzte Woche nur 1:0 gegen Hoffenheim gewonnen (allerdings auswärts). Geschenkt. Aber lassen wir erst einmal Gästetrainer Jürgen Ehrmann zu Wort kommen. „Die Geschichte ist schnell erzählt. Der FFC hat verdient gewonnen, weil er hinten raus besser gespielt hat. Die ersten 20, 25 Minuten waren wir gut im Spiel, hatten die besseren Chancen.“ In der zweiten Halbzeit brachen seine Hoffenheimerinnen dann ein wenig ein. Da hatte der FFC die besseren Chancen und „der Sieg hätte höher ausfallen können“, so Ehrmann weiter. „Da hat unsere Torhüterin oft gut im Weg gestanden“, resümierte er. Niko Arnautis pflichtete seinem Kollegen zu. „Der Jürgen hat es auf den Punkt gebracht.“ Immerhin: „Wir sind schwer in die Partie gekommen, haben aber später die Kontrolle übernommen, in der Pause ein paar Sachen angesprochen und umgestellt. Danach haben wir das Spiel dominiert, tolle Tore geschossen und hätten mehr Tore machen müssen.“ Da habe ihm das Match Spaß gemacht. Insgesamt „überwiegt der Stolz über die zweite Halbzeit.“ Und jetzt kommt der Miesepeter, der wie die anderen 760 Besucher – ganz ungewohnt an einem Samstagnachmittag – unter der Eiseskälte litt und sich nur schwer für das Spiel erwärmen konnte. Gegen Ende der ersten Halbzeit gab es 10, 15 druckvolle Minuten, trotzdem hätte sich niemand beschweren dürfen, wenn die TGS, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten zielgerichteter lange agierte, in Führung gegangen wäre. Tatsächlich gab es auch schöne Spielzüge des FFC zu beobachten, lief der Ball flüssig durch die Reihen. Nur kamen die letzten Bälle in den aussichtsreichen Momenten nicht an, erreichte eine Flanke eher mal die gegnerische Torhüterin als die eigene Frau. Auffällig gute Pässe spielte die nicht nur in der Innen- wie Außenverteidigung im Wechselspiel überzeugende Sophia Kleinherne (17), die sich immer selbstbewusster agierend auch in die Offensive einschaltete. Jackie Groenen war ein weiterer, echter Aktivposten, kreiselte auch öfters mal um sich selbst, drohte aber nicht, sich selbst schwindelig zu spielen, sondern markierte stattdessen endlich in der 62. Minute nach sehenswerter Vorarbeit von Crnogorcevic und Pawollek das 1:0, das für ein wenig Befreiung sorgte. Allein die Schweizer Nationalspielerinnen scheiterte aber gleich mehrfach mit Hundertprozentigen direkt vor dem Hoffenheimer Tor. Das 2:0 in der 71. Minute fiel dank eines Freistoßes von Pawollek an Freund und Feind vorbei direkt ins Netz. Dabei blieb es bis zum Schluss. Nach der Länderspielpause geht der 1. FFC nun zuversichtlich ins DFB-Viertelfinale am 13. März, 18:30 Uhr gegen den ewigen Rivalen 1. FFC Turbine Potsdam, ein K.O.-Spiel, dass der FFC sicher anders gestalten muss, um erfolgreich zu sein. Aber wie stellte Niko Arnautis noch fest: „Wir steigern uns von Mal zu Mal.“
 
26. Februar 2018, 10.07 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
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