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"Volker Stein soll mit seinem Hab und Gut in die Kanalisation ziehen"

Der Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit über den Libyen-Einsatz, die drohende Pleite von Griechenland und Stuttgart 21.
Im Kampf gegen Gaddafi kommt die Nato nicht voran. Entscheidet der Libyen-Einsatz über die Zukunft des Militärbündnisses?
Das ist nicht ganz richtig. Die Aufständischen kommen voran. Aber man muss mal überlegen, was man will. Man kann nicht immer über die USA schimpfen und selbst keine interventionsfähige Armee haben.
Ohne neues Geld droht Griechenland im Juli die Pleite. Die Gegner des Sparpakets drohen an, Griechenland lahmzulegen. Haben die Bürger Recht mit ihrer Revolte?
Man kann nicht ein Sparpaket verabschieden ohne richtige Perspektiven. Die Sparorgien sind falsch. Und das spüren die Menschen. Wir müssen uns jetzt solidarisch zeigen, um ein Licht am Ende des Tunnels zu haben. Es muss in Griechenland investiert werden. Der Einsatz der Europäer und des IWF ist falsch. Griechenland ist fast zu 90 Prozent vom Öl abhängig. Man muss ihnen einen Einstieg in erneuerbare Energien ermöglichen, die Schiffsflotte muss modernisiert werden, die Armee reduziert. Aber all diese Dinge brauchen Zeit.
Währenddessen krempelt der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou sein Kabinett um und stellt die Vertrauensfrage. Sollte er zurücktreten?
Nein, er ist die einzige Hoffnung für Griechenland. Und er wird die Vertrauensfrage gewinnen. Die konservative Opposition spielt ein falsches Spiel. Sie haben zum Teil mit Schuld an der Krise, haben Bilanzen gefälscht, und wollen sich jetzt vor der Verantwortung stehlen. Papandreou ist das Licht am Ende des Tunnels.
Stuttgart 21 wird doch gebaut – trotz grünem Ministerpräsidenten. Was sagt man dazu?
Noch ist da nichts entschieden. Jetzt gibt es erst einmal ein Gutachten und den Stresstest. Diese mediale Berichterstattung wie bei einem Fußballspiel, wo beim 1:0 in der ersten Minute schon gejubelt wird, ist falsch. Ein Spiel hat 90. Minuten. Die Auseinandersetzung wird bis zum Volksentscheid gehen. Also, abwarten und Tee trinken.
LKA-Chefin Sabine Thurau wurde nach nur 15 Monaten aus ihrem Amt entlassen. Sie soll in die Mobbing-Affäre der Frankfurter Polizei involviert gewesen sein. Finden Sie Innenminister Boris Rheins Entscheidung richtig?
Das ist mir schlicht und einfach egal.
Aber brauchen wir nicht eher eine neue Führungskultur bei der Polizei?
In Hessen gibt es die schwarz-gelbe Regierung und die muss abgesetzt werden. Dann gibt es auch eine neue Führungspolitik bei der Polizei.
Frankfurt hat einen Dezernenten für die Kanalisation: Volker Stein. Finden Sie das genauso unterirdisch wie wir?
Das ist absurd. Sie sollen ihn lieber in den Vorruhestand schicken. Dann hätten wir Ruhe. Aber das ist wieder so ein Koalitionskompromiss, der vielleicht sein muss. Stein soll mit seinem Hab und Gut in die Kanalisation ziehen und dort bleiben.
Zur Eintracht: Trainer Armin Veh stehen derzeit nur ein Dutzend Spieler zur Verfügung. Neuzugänge sind noch nicht in Sicht. Was läuft da falsch bei der Eintracht?
Heribert Bruchhagen hat zu lange geglaubt, dass die Eintracht nicht absteigt. Ich finde die Parolen des Sofortaufstiegs im Übrigen falsch. Die Perspektive auf zwei Jahre zu richten, wäre sinnvoller. Die Mannschaft braucht junge Spieler, die noch geformt werden können. Doch die müssen in Ruhe gesucht und gefunden werden.
Und sollten sie an Theofanis Gekas festhalten?
Ich würde den Türken lieber einen Tausch anbieten. Die bekommen Gekas, wir Cenk Tosun.
 
22. Juni 2011, 09.58 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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