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Foto: Villa Mumm © Peter Seidel
Foto: Villa Mumm © Peter Seidel

Unter der Oberfläche

Verlorene Orte in Frankfurt

In Frankfurt gibt es so manche geheime Orte, die unter der Erde liegen. Der Fotograf Peter Seidel hat ein wenig Licht in ihre Geheimnisse gebracht.
Heute gut versteckt hinter Neubauten an der Kennedyallee liegt das 1904 fertig gestellte Palais „Villa Mumm“, das über eine wechselhafte Geschichte verfügt: Erbaut als Stammsitz der Familie Mumm-Schwarzenstein, wurde der Bau in den 1930er-Jahren von der Wehrmacht genutzt. Als Frankfurt nach dem Krieg Bundeshauptstadt werden sollte, war die Villa Mumm als Wohnsitz des Bundespräsidenten vorgesehen.

Statt Theodor Heuss kam dann allerdings die Organisation Gehlen, sprich: der Geheimdienst. Ende der 1950er-Jahre zog das Institut für Geodäsie in das Prunkgebäude, das heute den Namen Bundesamt für Kartographie und Geodäsie trägt. Staatliche Nutzung, aber friedlich. Den Bunker unter dem Haus, den die Wehrmacht errichten ließ, gibt es noch immer. Was dort lagert? Vermutlich Akten.

Goethes eigene Wasserquelle bleibt ein Geheimnis

Die Familie des mit Sicherheit größten Frankfurter Dichters war doch schon immer etwas ganz Besonderes: Im Geburtshaus Johann Wolfgang von Goethes am Großen Hirschgraben findet sich an heute unzugänglicher Stelle ein Trinkwasserbrunnen, zugänglich durch eine Luke im Boden.

Im nicht sonderlich komfortablen 18. Jahrhundert war das schon eine ausgesprochene Bequemlichkeit, noch dazu ein Privileg, wie Fotograf Seidel betont: Im Bereich der Frankfurter Altstadt konnten seinerzeit nur sieben Familien ihre hauseigene Wasserquelle ihr Eigen nennen. Ob die Quelle versiegt ist? Ob dort noch Wasser fließt, das möglicherweise, ähnlich wie das der heiligen Quelle in Lourdes, besondere Fähigkeiten verleiht? Wir werden es nicht mehr erfahren.



Brunnen im Goethehaus © Peter Seidel

In der Kritik: Frankfurts Wasserversorgung aus dem Vogelsberg

Ein echtes Politikum, und das nicht erst seit einigen Jahren, da Wasser allmählich zum knappen Gut wird. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts sorgte sich der Frankfurter Oberbürgermeister Heinrich Mumm von Schwarzenstein (der Vater des Erbauers der Villa Mumm) um die Wasserversorgung der rasant wachsenden Stadt. Die erste Wasserleitung aus dem Vogelsberg wurde dann im Jahr 1887 gelegt.

Seit den gehäuften Hitzewellen fordern die Gemeinden und Kreistage im Vogelsberg ein Ressourcen-Management, das die Belange der ländlichen Regionen stärker berücksichtigt: In Frankfurt, so heißt es, werde mit Wasser Geld verdient, das im Vogelsberg fehle. In einer symbolischen Aktion trugen im Juli vergangenen Jahres Bürger in einer Transportkette Wasser aus Frankfurt zurück in den Vogelsberg. Keine Lösung, aber eine Idee, die Aufmerksamkeit schaffte.



Trinkwasserzufluss unter dem Vogelsberg © Peter Seidel
 
17. April 2023, 11.55 Uhr
Christoph Schröder
 
 
Fotogalerie:
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